0600 - Jenseits des Lebens
auch…«
»Wieso?«
Nicole berichtete von Reek Norrs Anruf und von ihrem vorherigen Kontakt mit Vali.
»Den Namen kenne ich nicht«, gestand Teri. »Aber ich kann natürlich nicht jeden kennen. Gryf vielleicht, der ist ja früher sehr oft auf den Silbermond zurückgekehrt, um alte Kontakte zu erneuern und zu festigen.«
»Könnte es sich um eine Druidin handeln, die nicht auf dem Silbermond, sondern auf der Erde geboren wurde? So wie du?«
»Wie käme sie dann jetzt auf den Silbermond? Der ist in Julians Traumwelt abgeschirmt. Nein, an der Sache muß was faul sein. Schade nur, daß Gryf im Moment nicht erreichbar ist, aber er hat mit einer Ghoul-Familie in einer Parallelwelt zu tun.«
»Nicht mit Vampiren?« Nicole staunte. »Ich dachte, die Blutsauger sind seine Spezialität?«
»Abwechslung muß sein - sprach der Teufel und aß die Suppe mit der Mistforke«, konterte Teri. »Ich hatte ein sehr seltsames Erlebnis. Es war, als verändere sich die Welt um mich herum. Es muß eine Art Dimensionsüberlappung gewesen sein. Eine Durchdringung zweier Welten. Die Farben veränderten sich in ihren Negativ-Wert, und dann sah ich Skelette…«
»Wie bei uns!« stieß Zamorra hervor. »Wo und wann war das?«
»In der Gegend um Bordeaux. Ich suchte nach Fenrir und seiner werwölfischen Freundin Zia Thepin, die euch ja kürzlich erst wieder durch die Lappen gegangen ist. Ich habe die beiden zwar nicht gefunden, aber dafür hatte ich dieses eigenartige Erlebnis. Und ich bin sicher, daß es mit dem Silbermond zu tun hatte.«
»Wieso glaubst du das?«
»Ich fühlte mich in dieser verfremdeten Welt heimisch. - Klingt verrückt, nicht wahr? Zamorra, du sagtest eben, es wäre wie bei euch gewesen.«
»Ich wollte es Ted gerade erzählen, damit er uns ein wenig unter die Arme greift«, erwiderte Zamorra und berichtete dann von seinem Erlebnis und auch von Lis Bernardin.
»Global gesehen ist Bordeaux nicht weit von hier entfernt«, überlegte Teri. »Mein Erlebnis war einen Tag früher. Vielleicht ist jemand dabei, sich einzuschießen. Erst Bordeaux, dann euer kleines Dorf, und das nächste Mal schlägt der Blitz entweder östlich von hier, ein - oder direkt im Château!«
»Wie kommst du darauf?«
»Ich denke, jemand versucht euch zu erreichen und auf etwas aufmerksam zu machen.«
»Wenn es um den Silbermond geht, wäre es doch eher angebracht, dich oder Gryf oder auch Merlin zu kontaktieren. Allenfalls noch Julian Peters, in dessen Traumwelt sich der Silbermond befindet.«
»Wer sagt uns, daß das nicht der Fall war?« gab Nicole zu bedenken. »Teri war irgendwo bei Bordeaux. Unser Dorf wurde getroffen - wenn ich es mal so ausdrücken darf -, weil das Château von einem magischen Schutzfeld umgeben wird. Und als wir auf dem Friedhof waren, kam der nächste Schlag ganz gezielt und erreichte uns diesmal. Vielleicht sind auch Gryf bei seiner Ghouljagd, Merlin und Julian betroffen.«
»Das erklärt immer noch nicht, weshalb wir in der Schußlinie sind«, sagte Zamorra. »Wir sind keine Silbermond-Druiden.«
»Aber wir waren damals mit dabei, als Merlin den Silbermond gerettet hat und in die Gegenwart holte. Und als Julian die Traum-Sphäre schuf.«
»Na schön. Es geht also um den Silbermond. Was sich erstaunlich gut trifft, denn wir wurden ja von Reek Norr gebeten, dort hinzukommen - was wir nun erst recht tun werden.«
»Aber es bleibt dabei, daß ich mich um diese Friedhofsache kümmern werde«, sagte Ted Ewigk. »Mit dem Silbermond habe ich ja etwas weniger zu tun.«
»Ich werde dir helfen«, versprach Teri.
Zamorra hob die Brauen. »Ich hätte eigentlich eher damit gerechnet, daß du dich uns anschließen würdest. Immerhin geht es um die Heimatwelt der Druiden.«
»Die aber nicht meine Heimatwelt ist«, erwiderte Teri.
»Außerdem - wenn meine Vermutung stimmt, werde ich über euer Friedhofsphänomen ohnehin auf diese Sache stoßen. Das nennt man wohl ›getrennt marschieren, vereint schlagen‹, nicht wahr?«
»Okay, dann wünsche ich euch beiden viel Glück«, sagte Zamorra. »Was ihr an Hilfemitteln braucht - bedient euch aus unseren Vorräten.«
Ted winkte dankend ab. »Ich denke, mir wird ein Dhyarra-Kristall reichen, und Teri verfügt über ihre Druiden-Kräfte.«
Teri nickte dazu.
»Du wolltest doch noch untersuchen, ob der Sternenstein verschlüsselt ist«, erinnerte Zamorra den Geisterreporter.
»Ich geb’ schon darauf acht.«
Fooly reckte beide Arme empor. »Und was ist mit mir? Welche
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