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0601 - Die falschen Mutanten

Titel: 0601 - Die falschen Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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öffnete sich die Tür.
    Er blickte genau auf Rhodan II, der im Hintergrund des Raumes in einem mächtigen Sessel saß, der zusammen mit einem schweren Schreibtisch auf einem Podest stand. Das gesamte Podest lag unter einem Schutzschirm. Zu beiden Seiten standen Robotwachen. Ihre Waffen waren auf Tschubai gerichtet.
    An der Wand lehnte Reginald Bull und blickte Tschubai mit spöttischen Blicken entgegen.
    Rhodans Blicke waren auf ein Schriftstück in seinen Händen gerichtet.
    Tschubai wollte auf Rhodans Tisch zugehen, doch er besann sich eines Besseren und blieb in unterwürfiger Haltung an der Tür stehen. „Herkommen!" rief Bull schließlich. Tschubai setzte sich in Bewegung. Das Gefühl, in der Anwesenheit von Rhodan II ersticken zu müssen, wurde immer stärker in ihm. Er zwang sich zur Ruhe. Der geringste Verdacht konnte dazu führen, daß man ihn schrecklichen Verhören aussetzte, um die Wahrheit zu erfahren.
    Ohne Tschubai zu beachten, lehnte Rhodan sich im Sessel zurück und klopfte mit einem Handrücken auf das Papier.
    „Sorge dafür, daß der Schwachsinnige, der das verfaßt hat, hinausgeworfen wird", sagte er zu Bull. „Außerdem wird es ihm sicher recht sein, wenn wir ihn nicht länger der Gefahr aussetzen, ähnliche Fehler zu begehen. Seine ID-Karte erhält einen Vermerk, damit niemand in Versuchung kommt, ihm Arbeit zu geben."
    Unvermittelt wandte er sich an Ras. „Wissen Sie, dieses Pamphlet wurde von Kosmopsychologe Targat verfaßt. Er schlägt tatsächlich vor, auf einen Frieden mit den Blues hinzuarbeiten."
    „Es wird Zeit, daß wir sie ausrotten", hörte Ras sich sagen. „Dann brauchen sich unsere Wissenschaftler keine Gedanken mehr zu machen."
    Erst jetzt hob Rhodan II den Kopf und sah Tschubai an. Der Blick war abschätzend und lauernd.
    „Kühne Worte!" sagte Rhodan II spöttisch. „Ihre Entschlossenheit scheint Sie jedoch ab und zu zu verlassen, Ras Tschubai." Tschubai senkte den Kopf. „Ich weiß, daß ich versagt habe.
    Die Mutanten der Gegenseite rechneten jedoch offenbar mit meinem Angriff und bildeten einen parapsychischen Abwehrblock, von dem ich zurückgeschleudert wurde. Dabei wurde ich paralysiert. Als ich zu mir kam, war dieses seltsame Schiff bereits verschwunden." Rhodan II krümmte die Hände und beobachtete seine Fingerspitzen. Er ließ sich Zeit mit einer Antwort.
    „Mir drängt sich der Verdacht auf, daß Ihr Versagen auch psychologische Gründe haben könnte." Tschubai heuchelte Bestürzung. „Wie soll ich das verstehen, Sir?"
    „Immerhin", sagte Rhodan II zynisch, „sieht der Mann, den Sie töten sollten, genauso aus wie ich. Ich weiß, daß Sie mich lieben. Deshalb ist es Ihnen schwergefallen, diesen Mann anzugreifen."
    Für einen Augenblick war Ras zu verwirrt, um antworten zu können.
    Das höhnische Gelächter des Großadministrators ließ ihn zusammenzucken. „Sie befanden sich in einer seelischen Krise, Ras Tschubai."
    „Ich war entschlossen, Sir!"
    „Sie sind ein Kind", erklärte Rhodan II. „Ich habe Ihnen das schon oft genug gesagt. Lediglich Ihre ungewöhnlichen Fähigkeiten haben Sie bisher vor einem gewaltsamen Ende bewahrt. Aber ich warne Sie: Meine Geduld ist nicht unerschöpflich!"
    „Ich versichere Ihnen, daß ich immer versucht habe, Sie zufriedenzustellen, Sir!"
    „Das genügt nicht, Ras Tschubai." In Tschubai herrschte Aufruhr. Der Mann, mit dem er sprach, mochte wie Perry Rhodan aussehen, aber er war es nicht. Rhodan II war ein widerwärtiger Feudalherrscher mit allen schlechten Eigenschaften eines Diktators.
    Tschubai spürte, daß Rhodan ihn wachsam ansah.
    Der Teleporter ließ sich auf die Knie sinken. Er hoffte, daß er damit nicht übertrieb.
    „Ich verspreche, daß ich meine nächste Chance nutzen werde, Sir. Lassen Sie mich diesen Fehler wiedergutmachen."
    „Ich werde darüber nachdenken!" sagte Rhodan II. „Lassen Sie mich jetzt mit Reginald Bull allein."
    Tschubai erhob sich und schlich sich hinaus. Draußen atmete er unwillkürlich auf. Er wirkte so verstört, daß Latroche zu ihm kam und ihn besorgt fragte, ob er sich nicht wohl fühle.
    „Danke", sagte Tschubai. „Es geht mir gut."
    Er wollte dem jungen Mann eine Hand auf die Schulter legen, doch Latroche wich vor ihm zurück und sah ihn ängstlich an.
    „Ach so!" sagte Tschubai bitter, dann ging er hinaus.
    Er hoffte, daß das Quartier der Mutanten sich dort befand, wo es auch auf der Originalerde untergebracht war.
    Originalerde! dachte er skeptisch.
    Woher wollte er

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