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0602 - Der Sprung nach Luna

Titel: 0602 - Der Sprung nach Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mein Doppelgänger kann mich nicht orten, selbst wenn er nach mir suchte. Richtet euch häuslich ein, Freunde, ich bin bald zurück. Hört alle Sendungen der Polizeistationen ab, damit wir auf dem laufenden bleiben."
    Er verschwand, ehe jemand einen Einwand machen konnte.
    Es war Ras Tschubai klar, daß die Sabotageakte, und ganz besonders dieser letzte, seine Verfolger immer wieder auf seine Spur lenken mußten. Aber auch Rhodan und seine Mutanten waren nicht blind. Sie würden den Zweck hinter seinen Aktionen erkennen und ihn suchen.
    Da er Teleporter war, würde ihn niemand in der Nähe des Kraftwerks suchen, hoffte er. Das Eindringen war nicht schwer gewesen, und auch das Legen der Bombe war ein Kinderspiel, Er hatte den Zeitzünder eingestellt und war wieder verschwunden.
    Aus einem sicheren Versteck beobachtete er, wie die Atomexplosion das Werk zerriß. Ehe die Druckwelle ihn erreichte, teleportierte er hundert Kilometer weiter in den Urwald hinein und suchte so lange, bis er vor der Abenddämmerung ein sicheres Versteck fand.
    Der Baum war ein Riese, wie es sie noch selten gab. Sein Stamm maß fast fünf Meter im Durchmesser, und die dichte Krone, mit den Wipfeln der anderen Bäume verflochten, befand sich fast achtzig Meter über dem sumpfigen Boden.
    Die Astgabelung war groß genug, um darauf Spazierengehen zu können. Seitlich war der Stamm ausgehöhlt und bot Schutz gegen die Witterung. Er bot sogar Schutz gegen Infrarotortung.
    Ras machte sich aus trockenen Blättern ein Lager zurecht, aß von seinen letzten Vorräten und beschloß, morgen Früchte sammeln zu gehen. Vorerst würde er hier bleiben, denn es war so gut wie ausgeschlossen, daß sie ihn entdeckten. Seine Gedanken schirmte er ständig ab, und kein Telepath konnte ihn aufspüren.
    „Ich spüre, daß Gucky in der Nähe ist", dachte er, ohne den Block schwächer werden zu lassen. „Wenn ich ihm doch nur telepathisch ein Zeichen geben könnte... aber das wäre zu gefährlich. Bestimmt sind die Telepathen des negativen Korps aufmerksam genug, es ebenfalls zu empfangen. Ob ich es mit dem Sender versuche, das wäre sicherer ..."
    Er trug den winzigen Sender, mit einem Empfänger gekoppelt, immer bei sich. Er war nicht größer als eine Armbanduhr. Als er ihn einschaltete, überschlugen sich die Meldungen, Informationen und Anweisungen auf sämtlichen Frequenzen. Ras stellte befriedigt fest, daß niemand etwas wußte, aber jeder vermutete, daß der „Staatsfeind Nummer Eins" hinter dem letzten Anschlag steckte. Weiter brachte er in Erfahrung, daß fast das gesamte Mutantenkorps in Afrika eingesetzt war, um den Flüchtling zu jagen.
    „Feine Sache", murmelte Ras und schaltete das Gerät wieder ab. Er kuschelte sich in die warmen, trockenen Blätter. „Hier werden sie mich kaum suchen, hundert Kilometer vom Werk entfernt, wo sie genau wissen, daß ich in einer Sekunde in Asien oder Australien sein kann. Ihre Aufgabe ist genauso unmöglich wie meine. Ich werde allein niemals meine ursprüngliche Erde wiederfinden, und diese hier kann ich ohne Hilfe nie verlassen.
    Wir stecken alle in der Klemme."
    Draußen war ein Geräusch.
    Vorsichtig zog Ras den Strahler aus dem Gürtel seiner grünen Kombination und spähte aus der Baumhöhle. Das dichte Blätterdach ließ kein Licht durch. Ras konnte nur sehr schlecht sehen, und wenn das schwache Leuchten einiger verfaulter Äste nicht gewesen wäre, hätte er überhaupt nichts sehen können.
    Dann entdeckte er die dunkle Gestalt im Nachbarbaum, die sich unruhig bewegte und einen Platz zum Schlafen zu suchen schien. Er lächelte und schob die Waffe gesichert in den Gürtel zurück.
    Ein Affe! Es gab also noch Affen im Schutzgebiet! Das war eine freudige Überraschung, mit der er kaum noch gerechnet hatte.
    Er kroch in sein Versteck zurück und schloß endgültig die Augen.
    Der Schlaf tat ihm gut.
    Als er erwachte, graute der Morgen.
     
    3.
     
    Dort, wo das Atomkraftwerk gestanden hatte, befand sich nur noch ein tiefer Krater, dessen Ränder glühten. Nicht ein einziges Gebäude war noch vorhanden, und die Fluten des Kongo waren gelb verfärbt. Der Fluß würde die Radioaktivität in die Städte tragen, an denen er vorbeifloß.
    In aller Hast wurde eine Filteranlage fünfzig Kilometer unterhalb der Unglücksstelle installiert, um die größte Gefahr abzuwenden.
    Das ganze Gebiet wurde hermetisch abgeriegelt.
    Gucky rematerialisierte zehn Kilometer von dem zerstörten Werk entfernt auf dem kahlen Gipfel eines

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