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0602 - Der Sprung nach Luna

Titel: 0602 - Der Sprung nach Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wartete einige Sekunden und sagte dann in das winzige Mikrophon: „Hier Ras! Die Aufregung zeigt euch den Weg. Ende!"
    Er schaltete sofort wieder ab.
    Alles war logisch überlegt. Wenn der Feind den Spruch aufnahm und lokalisieren konnte, begann eine lang vorbereitete Einkreisungsaktion auf ihn. Auch die negativen Mutanten würden dann zur Stelle sein, um seine Flucht im letzten Augenblick zu verhindern. Es würde eine furchtbare Aufregung geben, die keinem Beobachter entgehen konnte.
    Und Ras rechnete mit einem solchen Beobachter. Niemals würde Rhodan ihn im Stich lassen, und Gucky schon gar nicht.
    Sie suchten ihn, aber sie konnten ihn nicht finden, wenn er sich nicht verriet.
    Er kroch hinaus auf den dicken Baumstamm und blieb reglos liegen. Den Empfänger hatte er eingeschaltet, um die Polizeiaktion per Funk verfolgen zu können. Wenn Gucky den Funkspruch ebenfalls aufgefangen hatte, würde er wissen, was zu tun war. Er brauchte sich nur nach den Jägern zu richten, um das Wild selbst zu finden.
    Ras nahm alles an sich, was er besaß und wartete.
    Er würde erst dann in eine neue Sicherheit teleportieren, wenn es keinen anderen Ausweg mehr gab.
     
    *
     
    „Es ist eindeutig, Gucky." Kosum deutete nach Westen. „Der Funkspruch kam aus der Richtung, aber ich konnte die Entfernung nicht feststellen, dazu war der Impuls zu kurz.
    Doch Ras sagte ja: Die Aufregung zeigt euch den Weg. Alles klar, nicht wahr? Er rechnet damit, daß wir in der Nähe oder zumindest auf der Erde sind. Er will, daß wir Kontakt mit ihm aufnehmen, aber er will gleichzeitig verhindern, daß Gucky II ihn direkt anpeilt. Die Polizei ist weniger gefährlich."
    „Dann haben wir nicht viel Zeit", sagte Gucky. „Ich springe allein und suche ihn. Ihr wartet hier."
    „Aber..."
    „Bitte, Mentro, kein aber! Allein bin ich beweglicher und kann schneller und leichter entkommen. Denk daran, daß auch die Polizei aktiv ist. Ich muß Ras allein finden, und dann bringe ich ihn hierher. Er ist ebenfalls Teleporter, und wir beide können euch dann an jeden beliebigen Ort der Erde bringen, ohne einmal einatmen zu müssen. Sogar zum Mond, und das haben wir ja auch vor ..."
    „Aber jetzt allein ..."
    „Es ist besser, glaube mir doch endlich!" Gucky sah richtig wütend aus. „Halte mich doch auf, wenn du kannst...!"
    Kosum resignierte, weil er keine andere Wahl hatte und auch einsah, daß der Mausbiber recht hatte. Er nickte wortlos.
    Kuruzin sah nach oben, obwohl er nichts sehen konnte. Aber sie alle hörten das ferne Brummen der Jets und das helle Summen der tief fliegenden Gleiter. Alle flogen nach Westen.
    „Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren", sagte er zu Gucky.
    „Du bist wirklich intelligent", gab Gucky zu und überreichte ihm seinen Strahler. „Das Ding werde ich jetzt nicht brauchen."
    Er verschwand, ehe Kosum oder Kuruzin noch etwas sagen konnten.
     
    *
     
    Ras lag flach auf dem breiten Ast und lauschte.
    Wenn er sich nicht rührte, war er unmöglich zu sehen, weder von oben noch von unten. Er war ein Teil des Riesenbaums geworden, und er wollte es so lange wie möglich auch bleiben.
    Der Telekom flüsterte die Informationen in sein Ohr. Er wußte, daß man ihn lokalisiert hatte und einkreiste.
    Er wußte allerdings nicht, ob auch die Mutanten, seine negativen Kollegen, an der Aktion beteiligt waren, nahm es aber als sicher an. Wichtig war nur, daß ein eventuelles Suchkommando, von Rhodan entsandt, die Aktion bemerkte und richtig verstanden hatte.
    Aber da gab es noch ein weiteres Problem, überhaupt das Problem: Gucky Iund Gucky II waren einander ebenbürtig. Wenn der eine seine Spur entdeckte, dann wahrscheinlich auch der andere. Es kam schließlich nur darauf an, wer von beiden schneller war.
    Ras wartete lange, ehe er sich entschloß, einen einzigen Gedankenimpuls durch den Abschirmblock zu lassen. Er mußte es tun, denn der Ring um ihn hatte sich geschlossen. Bewaffnete Truppen drangen durch den Urwald vor, und da sie technisch modernst ausgerüstet waren, überquerten sie selbst sumpfiges Gelände und brannten sich mit Strahlern einen Weg durch das dichte Unterholz des Dschungels.
    Darüber flogen die Gleiter.
    Aber Ras nützte die Flucht nichts, wenn er nicht zuvor Kontakt mit seinen Rettern bekam. Er war fest davon überzeugt, daß sie ihn suchten.
    Er dachte: „Hier Ras! Ich habe noch fünf Minuten...!"
    Sofort aktivierte er wieder seinen Abschirmblock, damit kein weiterer Gedanke mehr hinausdringen konnte. Der eine Impuls

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