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0603 - Nächte des Schreckens

0603 - Nächte des Schreckens

Titel: 0603 - Nächte des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Kasprzak
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hatte rotblondes Haar, das in langen Wellen auf ihre schmalen Schultern fiel. Himmelblaue Augen mit feinen, geschwungenen Wimpern und sichelförmigen Brauen. Eine ausdrucksvolle Nase. Volle, rote Lippen.
    Sie trug Jeans und einen grauen Sweater der Harvard University. Alles in allem ein hübsches Mädchen.
    »Ja, bitte?« fragte die Rotblonde.
    »Hallo«, sagte Zamorra lächelnd. »Ich bin hier, um an Ihrem Spukhauswochenende teilzunehmen. Mein Name ist…«
    Bevor er sich vorstellen konnte, erschien William Derleth neben der jungen Frau im Türrahmen und streckte ihm eifrig die Hand hin.
    »Ah, Professor!« rief Derleth erfreut. »Wie schön, Sie zu sehen! Ich hoffe, Sie hatten keine Probleme, uns zu finden?«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Wunderbar!« sagte Derleth aufgeregt. Er hatte den Anzug von vorgestern gegen einen nicht weniger exzentrischen, schwarz gestreiften eingetauscht. Er deutete auf die junge Frau in dem Sweater. »Das ist meine Assistentin, Cindy Warner. Cindy, das ist Professor Zamorra«, stellte er den Dämonenjäger vor.
    »Ich freue mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Sir«, sagte Cindy und schenkte Zamorra ein warmes, aufrichtiges Lächeln. »Wir sind sehr froh, daß Sie uns bei diesem Projekt zur Seite stehen, zumal Sie in den Kreisen der Parapsychologie so etwas wie eine lebende Legende sind.«
    Derleth trat beiseite und bedeutete dem Dämonenjäger, ins Haus zu kommen. »Nur herein mit Ihnen, Professor«, sagte er lächelnd. »Immer herein in die gute Stube!«
    Zamorra nickte. Er ging an Derleth und seiner attraktiven Assistentin vorbei ins Haus, ignorierte den Staubgeruch, der ihm in die Nase stieg, und schaute sich in der riesigen Diele aufmerksam um.
    Viel gab es nicht zu sehen. Es schien in diesem Haus so gut wie keine Möbel zu geben. Dafür waren die Spuren des Zerfalls, die dem Dämonenjäger bereits an der Fassade aufgefallen waren, unübersehbar. Staub bedeckte den Boden. Die längst vergilbten Tapeten blätterten in Fetzen von den Wänden. Überall dort, wo bereits das Mauerwerk zu erkennen war, löste sich der Putz ab. Spinnweben hingen von der Decke herab. Irgendwo tropfte Wasser.
    »Nicht gerade das Providence Hilton«, kommentierte Zamorra lakonisch.
    Professor Derleth schloß die Haustür. »Das vielleicht nicht unbedingt«, stimmte er lächelnd zu. »Aber dafür haben Sie hier die Chance, möglicherweise einem echten Geist über den Weg zu laufen. Eine wahrhaftige paranormale Aktivität zu beobachten.« Diese Vorstellung schien ihn ausgesprochen zu begeistern.
    Zamorra sah den Professor mit fragend gerunzelter Stirn an. »Sie haben noch nicht sonderlich viel praktische Erfahrung mit dem Übernatürlichen, oder?«
    Derleth schüttelte den Kopf. »Die Praxis ist bei meinen Studien bislang immer etwas zu kurz gekommen. Tatsächlich ist dies das erste Feldprojekt zur Erforschung paranormaler Erscheinungen, an dem ich aktiv beteiligt bin. Deshalb bin ich ja auch so froh, daß Sie sich bereit erklärt haben, uns zu helfen, das Geheimnis des Marsten-Hauses zu ergründen.« Er lächelte entschuldigend.
    »Sie haben ein vollkommen falsches Bild von mir, Professor. Ich bin nicht Superman. Selbst wenn ich nicht leugnen will, Erfahrung im Umgang mit übernatürlichen Phänomenen zu haben, sollten Sie nicht erwarten, daß mir zuliebe hier ein Geist erscheint.«
    »Keine Sorge«, sagte Derleth. »Das tue ich nicht.«
    »Schön«, sagte Zamorra. »Dann wäre das geklärt.«
    Professor Derleth deutete auf einen Tisch in der Ecke der Diele, neben der Treppe, auf dem eine Reihe von Computern und Monitoren aufgebaut waren.
    »Das ist übrigens das Herzstück des Projekts«, erklärte er nicht ohne Stolz. »Hier treffen alle Daten und Aufzeichnungen der Meßinstrumente und Videokameras ein, die wir an verschiedenen Stellen überall im Haus plaziert haben. Thermometer, Bewegungsmelder, Richtmikrofone, Infrarotkameras. Alles auf dem neuesten Stand der Technik.«
    Zamorra nickte anerkennend. »Sie sind ja besser ausgerüstet als das FBI…«
    Derleth grinste.
    Zwei junge Männer kamen die Treppe herunter. Während der größere einen grauen Jogginganzug und Turnschuhe trug, war der kleinere mit Jeans, einem schlabberigen T-Shirt, das vom Logo des Films Ghostbusters mit Bill Murray und Dan Ackroyd geziert wurde, und einem roten Baseballcap bekleidet.
    »Jungs«, sagte Derleth und deutete auf den Dämonenjäger, als die Studenten den Kontrolltisch erreicht hatten. »Das ist Professor

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