Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0603 - Nächte des Schreckens

0603 - Nächte des Schreckens

Titel: 0603 - Nächte des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Kasprzak
Vom Netzwerk:
Zamorra.«
    »Hi«, grüßten die beiden jungen Männer fast synchron.
    »Hallo«, erwiderte Zamorra.
    Derleth stellte ihm die Studenten vor. Der im Jogginganzug hieß Josh Lancaster, der Ghostbusters nannte sich Jack Collins. Beide erklärten, wie unendlich begeistert sie wären, eine Kapazität wie Zamorra bei diesem Projekt an ihrer Seite zu wissen. Sie hatten natürlich schon so viel von ihm gehört und außerdem alle seine Bücher gelesen, die im übrigen auch ganz großartig wären.
    Zamorra bedankte sich artig für die Lobeshymnen, obgleich ihm diese Art der ›Heldenverehrung‹ reichlich suspekt vorkam. Dann deutete er auf Collins rote Baseballmütze. »Ein Fan der Boston Red Sox, hm?«
    Der junge Mann nickte. »Die beste Baseballmannschaft der Welt«, erklärte er fröhlich. »Wann immer ich kann, sehe ich mir ihre Spiele live an. Wollen Sie mit mir wetten, ob die Sox in diesem Jahr die All-American Champions League gewinnen?«
    Zamorra winkte amüsiert ab. »Besser nicht«, sagte er. »Aber Sie könnten mir Ihre Mütze überlassen. Ich kenne da jemanden, der sich darüber mit Sicherheit ziemlich freuen würde.« Dabei dachte er an Fooly, der sich in letzter Zeit ebenfalls sehr für Baseball interessierte, nachdem er mitbekommen hatte, daß Baseballspieler nicht bloß eine Menge mehr ›Taschengeld‹ als er bekamen, sondern durch Werbeverträge außerdem in sämtlichen McDonald's -Restaurants weltweit umsonst essen konnten…
    »Sorry, Professor«, sagte Collins. »Aber mein Cap gehört zu mir wie meine Arme, ist also quasi Teil meines Körpers, wenn Sie verstehen…«
    Cindy Warner grinste. »Das kann ich nur bestätigen. Nicht mal in der Badewanne nimmt er das Ding ab.«
    Collins sah die junge Frau verwirrt an. »Woher weißt du das denn? Wenn ich mich recht erinnere, haben wir es doch noch nie zusammen bis ins Bad geschafft.«
    Cindy knuffte Collins in die Seite. »Paß auf, was du sagst, Bursche«, sagte sie gespielt grimmig, »sonst könnte es sein, daß du eines schönen Morgens aufwachst und feststellst, daß das Körperteil, das dir neben deiner Mütze am liebsten ist, auf merkwürdige Weise abhanden gekommen ist…«
    »Oh, oh«, gluckste Collins überängstlich. »Und dabei hänge ich doch so an meinen Cowboystiefeln…«
    Allgemeines Gelächter.
    William Derleth legte Zamorra eine Hand auf die Schulter. »Was meinen Sie, Professor«, sagte er. »Sollen wir eine kleine Führung durch unser Spukhaus machen? Damit Sie sich alles in Ruhe ansehen können, bevor es richtig losgeht?«
    Zamorra nickte. »Gute Idee.«
    »Wunderbar. Dann kommen Sie!«
    Mit der Reisetasche in der Hand folgte Zamorra Professor Derleth die Treppe hinauf in den ersten Stock des Spukhauses…
    ***
    Ganze zwei Stunden verstrichen, während Derleth den Dämonenjäger durch das Haus führte und ihm die einzelnen Räume zeigte. Er erläuterte dabei auch die genaue Funktion jeder Apparatur, die das Team in dem Gebäude aufgestellt hatte.
    Schließlich sah Zamorra aus dem Fenster des Zimmers, das man ihm zugeteilt hatte. Das Zimmer im ersten Stock ging nach Südwesten raus, so daß Zamorra einen guten Blick über den hinteren Garten hatte. Er war nicht weniger verwildert als die Unkrautplantage auf der Vorderseite. Ziersträucher, Nutzpflanzen und Unkraut gaben sich ein Stelldichein und wucherten hüfthoch.
    Inmitten all des Grünzeugs ragte eine Schaukel auf, an deren Pfählen sich das Efeu emporschlängelte. Weiter hinten erhob sich der Wald wie eine Mauer, dunkel und massiv.
    Ein deprimierendes Bild.
    Mit einem leisen Seufzen wandte sich Zamorra um und ließ den Blick durch ›sein‹ Zimmer schweifen. Die Einrichtung des Raumes bestand aus einem klobigen Kleiderschrank, der genug Platz für ein Dutzend zu versteckender Liebhaber bot, und einer Kommode, auf der eine gesprungene Porzellanschüssel mit verblaßtem Muster stand. Ansonsten lag auf dem Fußboden in der Nähe des Fensters Zamorras Schlafsack, in dem er die kommenden zwei Nächte verbringen würde.
    Bei diesem Gedanken hätte der Parapsychologe beinahe von neuem ein Seufzen ausgestoßen. Zwar hatte er geglaubt, daß es möglicherweise notwendig sein könnte, sich in dem Haus einmal umzusehen. Doch seit er tatsächlich eingetroffen war, war er sich dessen nicht mehr so sicher.
    Bislang hatte Merlins Stern nicht den geringsten Hinweis darauf geliefert, daß in dem Bau irgend etwas vorging, das sich nicht erklären ließ. Kalt und schwer lag das Amulett unter seinem Hemd

Weitere Kostenlose Bücher