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0605 - Der Horror-Engel

0605 - Der Horror-Engel

Titel: 0605 - Der Horror-Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ausgerechnet hier? Hatte es damit zu tun, daß Zamorra und Nicole ausgerechnet in dieser Gegend die Welt des steinernen Volkes wieder verlassen hatten? Diese Welt, die angeblich überall zugleich war?
    Zamorra erreichte den Polizeiposten mit der angrenzenden Blechbaracke. Aus der Blechbude dröhnte urwelthaftes Schnarchen.
    Zamorra verdrehte die Augen.
    Er konzentrierte sich wieder auf die Zeitschau und ging zu jenem Punkt zurück, als er in der Zelle das Flügelrauschen gehört zu haben glaubte.
    Und wurde fündig!
    Wieder sah er Lamyron, der sich jetzt aber wesentlich vorsichtiger bewegte, weil es noch nicht vollständig dunkel gewesen war und er offenbar nicht gesehen werden wollte.
    Von außen konnte Zamorra nur schwer schätzen, in welcher der kleinen Buden in der Blechbaracke Nicole und er eingesperrt gewesen waren, aber Lamyron mußte sich ziemlich nahe angeschlichen haben. Er war praktisch senkrecht vom Himmel herabgestoßen, und ebenso senkrecht war er wieder in größere Höhen verschwunden.
    Unwillkürlich sah Zamorra nach oben, zum Sternenhimmel, als er seine Halbtrance erneut gelöst hatte.
    Schwebte Lamyron vielleicht gerade jetzt hoch über ihnen und beobachtete sie wie der Bussard die Feldmaus?
    Hinter sich hörte Zamorra ein Geräusch.
    Er wirbelte herum.
    Yeero Khan war aufgetaucht.
    »Erzählst du mir bei Gelegenheit, warum du diesen Mann mit den Flügeln suchst, mein Freund?«
    ***
    Sie kehrten zur ›Bar‹ zurück, wo Stevens an einem der Spieltische saß, während Jana wieder tanzte. Aber die ursprüngliche Stimmung war nicht wieder aufgekommen, und alle blickten jetzt auf, als Zamorra, Nicole und der Aborigine die ›Bar‹ wieder betraten.
    Stevens trat auf sie zu. »Was haben Sie herausgefunden?«
    »Nichts«, sagte Zamorra.
    »Das glaube ich nicht. Entweder verschweigen Sie mir etwas, oder… oder Sie sind ein Hochstapler!«
    »Setzen Sie sich wieder hin«, sagte Zamorra betont schroff.
    Es gefiel ihm zwar nicht, diesem Mann gegenüber die Autoritätsperson herauszukehren, aber es ging kaum anders.
    Wenn er zurücksteckte, würde ihn der Sergeant total blockieren.
    »Sie erhalten alle nötigen Auskünfte so schnell wie möglich«, fügte er etwas umgänglicher hinzu. »Aber nicht hier und nicht jetzt - außerdem sind Sie nach eigenem Bekunden doch gerade nicht im Dienst.« Er trat an den Spieltisch. »Oder ist das hier eine dienstliche Tätigkeit?«
    »He, he!« grummelte jemand im Hintergrund. »Was soll das jetzt werden, wenn’s fertig ist, Freundchen?«
    Nicole wandte sich dem Mann zu. »Sie halten Ihren Rüssel da ’raus, verstanden?«
    Sie hatte ihn so resolut angeherrscht, daß der Mann auch prompt verstummte.
    »Wer seid ihr eigentlich? Geheimagenten oder so?« wollte ein anderer wissen.
    »Oder so«, seufzte Stevens. »Laßt die Leute in Ruhe.«
    Zamorra strebte auf die Hintertür zu. Sie führte zu den Gästezimmern. Wieder folgten ihm Yeero und Nicole. »Was ist mit dieser Engelserscheinung?« wollte der Aborigine wissen.
    »Was habt ihr damit zu tun?«
    Zamorra blieb in der Zimmertür stehen und blockte Yeero ab, weil der sofort hinter Nicole mit hineinmarschieren wollte.
    »Paß auf, Mongolenfürst. Wir sind nicht undankbar, aber ziemlich müde. Du hast uns aus dem Gefängnis geholt, und du hast eine Menge Geld in unsere Unterkunft, Kleidung und Verpflegung investierte, deshalb…«
    »Nicht der Rede wert.« Yeero grinste von einem Ohr zum anderen. »Das Geld habe ich schon zehnfach wieder hereingeholt.«
    »Wir werden uns also revanchieren. Aber nicht jetzt, ja? Laß uns ein paar Stunden schlafen, Yeero. Morgen unterhalten wir uns weiter.«
    Der Aborigine zögerte, dann nickte er.
    »Einverstanden.«
    Ohne weitere Bemerkungen zog er sich zurück.
    Ein paar Minuten später klopfte Jana an der Tür. Sie brachte Zamorras zerknitterte Kleidung, sauber und schon fast trocken, aber wie angekündigt ungebügelt.
    »Kann ich sonst noch was für euch tun?« fragte sie.
    »Wenn, dann melden wir uns«, meinte Zamorra. »Wie ist das hier mit den sanitären Einrichtungen? Die Dusche hatten wir ja, aber wenn wir für alles andere auch in Big Bens Privaträume müssen…«
    »Den Gang ’runter, letzte Tür links«, verkündete Jana munter und zog sich dann zurück.
    Zamorra schloß die Zimmertür von innen hinter ihr ab.
    Nicole streckte sich auf dem Bett aus. »Mit dem Mongolenfürsten stimmt etwas nicht«, sagte sie.
    »Er ist ziemlich aufdringlich«, meinte Zamorra.
    »Das ist es

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