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0606 - Gwenola - grausam und geächtet

0606 - Gwenola - grausam und geächtet

Titel: 0606 - Gwenola - grausam und geächtet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weitere Kräfte.
    Hoch stieß er das Tier, das über ihn hinwegflog. Schaum löste sich aus dem Maul, er erwischte Bills Gesicht wie ein angefeuchteter Wattestreifen, dann war die Gefahr vorerst gebannt. Hinter dem Reporter klatschte das Tier auf, rutschte auf dem glatten Boden weiter und heulte, als hätte es einen Tritt bekommen.
    Bill sprang in die Höhe, weil er an den zweiten Hund dachte. Der aber war vorbeigerannt, er hatte sich auch nicht um Sheila gekümmert, sondern wartete am Ausgang mit zitternden Flanken und wie unter Strom stehend.
    Die erste Dogge drehte sich um.
    Bill bekam eine Gänsehaut, als er erkannte, mit welch einem Blick ihn das Tier anstarrte. Der war grauenhaft, in den Augen leuchtete der Tod, der Wille, alles daranzusetzen, Menschen zu töten.
    Auch Sheila war wieder auf die Beine gekommen. Bill drückte sie zur Seite und sorgte dafür, daß sie sich hinter ihm aufstellte. Doch Sheila wollte nicht.
    Sie lief dorthin, wo auf einer Holzbank eine hohe Vase stand. Egal ob wertvoll oder nicht, es kam jetzt darauf an, Waffen zu finden, mit denen man sich verteidigen konnte.
    Bill riß ihr die Vase aus der Hand.
    Genau noch rechtzeitig, denn die Dogge kam wieder. Bills Vorteil war der glatte Boden. Der Hund rutschte einige Male zur Seite weg, und der Reporter nutzte es aus, indem er vorsprang und die Vase nach unten schmetterte.
    Sie erwischte den Hund, seinen Körper, den Schädel. Sie krachte entzwei, und Bill sah, wie der Körper anfing zu zittern, bevor er zusammenbrach. Der Hund jaulte auf. Er wälzte sich um die eigene Achse, schlug mit den Läufen, fand aber keinen Boden, in den er sich hätte festkrallen können. Dann wuchtete er sich wieder hoch und bewegte sich taumelnd auf den Ausgang zu, wo sein Artgenosse bereits auf ihn wartete.
    Bill sprang über die Scherben hinweg. Sheila umging sie und zerrte am Arm ihres Mannes. »Wo willst du denn hin?«
    »Nach draußen, die anderen warnen.«
    »Nein, die…«
    Beide Doggen verschwanden durch die offene Tür. Die Conollys schauten ihnen aus großen Augen nach. Sheila hatte die Hände gegen ihre Wangen gepreßt, sie ahnte, daß die mordgierigen Bestien draußen ein Blutbad anrichten konnten, sprach aber indirekt darüber, indem sie die dunkle Wolke erwähnte.
    »Ja«, sagte Bill nickend. »Sie wird es sein. Sie und keine andere, verdammt.«
    »Sollen wir…?«
    »Klar, gehen wir raus, klar.«
    Sie hatten den Ausgang kaum erreicht, als sie die ersten Schreie aus dem Garten hörten. Und nicht nur sie. Die beiden Doggen mußten wie ein Sturmwind über den Platz fegen, wo die Party stattfand.
    Es spielte keine Musik mehr, dafür hörten sie, wie Tische umkippten, Gläser zersprangen und Flaschen zerplatzten.
    Sie liefen hin. Sheila hatte die Hand ihres Mannes umklammert, aber sie machten nicht den Fehler, zu den anderen zu stürmen. An der Schloßecke blieben sie stehen und kletterten dann auf zwei alte kantige Steine, um einen besseren Blick zu bekommen.
    Einen idealeren Punkt hätten sie sich für ihre Beobachtungsposten nicht aussuchen können. Fast die gesamte Gartenfläche lag vor ihnen. Sogar das gelb-weiß gestreifte Stoffdach des Partyzeltes konnten sie erkennen, aber das war nicht wichtig. Sie interessierten sich für die Gäste, die nicht weit vom Pool entfernt standen, und wirkten wie eine zusammengetriebene Horde von Lämmern, denn das hatten die beiden Doggen tatsächlich geschafft. Die Angst der Menschen war derart gewachsen, daß sich keiner mehr rührte.
    Und die Doggen bewegten sich vor der Schar hin und her. Wenn der eine Hund nach rechts ging, schritt der andere nach links. Sie hatten ihre Köpfe gedreht und starrten die Gäste an.
    »Sie greifen nicht ein«, flüsterte Sheila. »Kannst du mir den Grund verraten?«
    »Noch nicht.«
    »Es ist die Wolke, Bill, die verfluchte Wolke. Sieh doch!« Sheila hob den rechten Arm und deutete schräg in den Himmel. »Schau sie dir genau an. Sie… sie steht direkt über dem Grundstück!«
    Das sah Bill auch so. Und er konzentrierte sich auf das dunkelgraue Gebilde, das eine kompakte Form angenommen hatte, an den Rändern allerdings leicht zerfaserte.
    Der Reporter besaß gute Augen. Was er jetzt allerdings sah, wollte er nicht glauben und hielt es für eine Täuschung.
    Doch Sheila belehrte ihn eines Besseren. »Bill… in der Wolke, da ist eine Gestalt.«
    »Ja«, hauchte er, »die sehe ich auch…«
    Sheilas Blick bekam etwas Starres. Es war ihr anzusehen, wie sie nachdachte. Die Frage

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