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0607 - U-Bahn ins Jenseits

0607 - U-Bahn ins Jenseits

Titel: 0607 - U-Bahn ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Asphalt hackten. Irgendwie gingen Scheiben zu Bruch. Wir hörten Schreie, und unsere Wut auf den Killer steigerte sich noch.
    Wer oder was steckte hinter Kaifas?
    Welche dämonische Kraft leitete diese menschliche Bestie, so etwas zu tun?
    Er raste weiter.
    Mit mehr Tempo, und auch ich war gezwungen, mehr Gas zu geben.
    Der Motor des Rover heulte hochtourig. Ich holte wirklich alles aus ihm heraus, was überhaupt herauszuholen war. Das alte Fahrzeug reagierte prompt, als wollte es abheben.
    Der Jaguar hielt mit. Er jagte mit unverminderter Geschwindigkeit auf eine Kreuzung zu, wo sich fünf Straßen trafen! Dort befand sich auch eine U-Bahn-Station. Viele Touristen ließen sich zu dem Monument fahren. Es ist ein kleines, aber feines Denkmal. Wer es erklimmt, besitzt gute Einblicke in die City. Es ist 202 Fuß hoch, ungefähr 61 Meter, und genau 311 Stufen führen hoch.
    Um diese Zeit konnte es nicht mehr besichtigt werden. Uns war allerdings bekannt, daß sich am Monument zahlreiche Londoner versammelten, gerade in warmen Nächten, und ich rechnete auch damit, daß sich um diese Zeit Menschen dort aufhielten.
    »Die Kreuzung wird zum Problem«, sagte Suko.
    »Und wie.«
    »Rast er durch?«
    »Möglich. Ich hoffe nur, daß andere Fahrer unsere Sirenen hören und Platz schaffen.«
    »Das glaube ich kaum. Viele sind nicht mehr als neugierige Affen!«
    Suko war sauer. Uns beiden stank es, daß wir den Killer noch nicht hatten. Der mußte mit dem Satan persönlich im Bunde stehen, daß er es bisher geschafft hatte, den Verfolgern zu entwischen. Vielleicht stand er auch mit dem Teufel im Bunde. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, daß wir einen derartigen Typ gejagt hätten.
    Es war ja leider nicht wie auf einem Motorway, in London herrscht nun mal Gegenverkehr. Wir hatten bisher Glück gehabt, daß wir ihm entwischt waren. In einem Lied heißt es: Glück hat als Gast nie lange Rast.
    Auch unsere Strähne riß, Schuld daran trug ein Lastwagen, der uns entgegenkam. Wegen unseres hohen Tempos konnten wie ihn kaum erkennen, doch wir sahen seine beiden Sonnen, die uns grell entgegenschienen.
    Scheinwerfer!
    Ihr Licht flutete zunächst den Jaguar an, und dann gellte ein Hupsignal über die Straße, als wollte der Fahrer Häuserfronten damit einreißen.
    Eine Warnung, der ich nachkam, denn ich riß den Rover wieder herum und hörte, wie die Reifen an den Bordsteinkanten entlangschleiften. Ich hoffte inständig, daß die Pneus hielten.
    Bremsen, weiterfahren?
    Keiner konnte mir einen Rat geben. Das mußte ich selbst entscheiden, und ich hatte den Eindruck, in die Sonnen hineinzurasen, denn der Lastwagen schleuderte plötzlich.
    Auch der Jaguar geriet ins Schlingern, nur kam er an dem Wagen vorbei und stellte sich nicht quer, wie der andere.
    »Scheiße!« schrie ich – und riskierte es.
    Ich nagelte das Pedal am Boden fest. Gas – Tempo – und vorbei.
    Ein Huschen nur, ein Reflex, höchste Anspannung!
    Im rechten Winkel stand der Lkw zu unserem Rover. Eine hohe Kühlerschnauze, dahinter die breite Frontscheibe, der Umriß eines erschreckten Gesichts, dann waren wir vorbei.
    »Geschafft!«
    Suko stöhnte das Wort, schüttelte den Kopf und wischte Schweiß von seiner Stirn. »Das war schon Wahnsinn, das war einfach verrückt. Himmel, ich drehe durch.«
    »Lieber nicht!« knirschte ich und wunderte mich selbst, wie groß meine Beherrschung in diesen Augenblicken war. Nun ja, es gibt eben Situationen, wo man über sich selbst hinauswächst und auch das Quentchen Glück braucht, um sie zu überstehen. Bei mir war beides eingetroffen, nur war die Jagd nicht beendet.
    Er war wieder vor uns.
    Knallrot, ein geducktes Raubtier aus Blech und Glas. PS-stark, eine wilde Raubkatze auf vier Rädern, die nicht stoppte und weiter auf die Kreuzung am Monument zuraste.
    Dort würde es zur Eskalation kommen. Wenn die Fahrzeuge von allen Seiten kamen und sich noch ein Verrückter darunter befand, mußte es einfach krachen. Hinter den Lenkrädern saßen Menschen, und die wiederum reagierten eben nicht wie Maschinen.
    Suko schüttelte den Kopf. »Den kriegen wir nicht vor der Kreuzung, John. Das ist unmöglich.«
    In seine letzten Worte ertönten die grellen Hupsignale. Andere Wagen fuhren herbei, Fahrer, die sich an die Regeln hielten. Der Killer im Jaguar brauchte das nicht. Er peitschte sein Fahrzeug voran und immer weiter, so daß es schlingernd über die Fahrbahn raste und dann in die Kreuzung hineinschoß wie eine Rakete.
    Lichter

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