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0607 - U-Bahn ins Jenseits

0607 - U-Bahn ins Jenseits

Titel: 0607 - U-Bahn ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anders darüber. Er traf keinerlei Anstalten, die Richtung zu ändern. Sein Ziel war nach wie vor der Schacht mit der nach unten führenden Treppe. Verstecken konnte er sich dort unten nicht, es sei denn, er wollte in einen Zug springen und verschwinden.
    Ich dachte an die anderen Fahrgäste, die warteten. Die Hauptverkehrszeit lag zwar hinter uns, doch auch um diese Zeit herrschte noch genügend Betrieb, der es dem Killer erlaubte, Schreckliches anzurichten.
    Daß wir ihm auf den Fersen waren, wußte er. Und er drehte sich auch dicht vor der Treppe um.
    Sah er uns?
    Er schoß. Vor der MPi-Mündung standen kleine, blaue Flämmchen, gefährliche Blitze, die eine tödliche Bleiladung ankündigten.
    Suko und ich warfen uns in verschiedene Richtungen in Deckung, schlugen hart auf und hörten beide die Einschläge der Kugeln, so nahe waren sie.
    Ich sprang auf, hetzte im Zickzack weiter und sah Kaifas nicht mehr. Er rannte bereits die Treppe hinab.
    Dafür hörten wir die Schreie!
    Sekunden später standen auch wir an der langen Treppe. Kaifas hatte sie noch nicht hinter sich gelassen. Er bahnte sich brutal seinen Weg. Diejenigen, die ihm entgegenkamen, verscheuchte er durch Schläge seiner Waffen und durch eine Kugelgarbe, die er zum Glück in die Höhe feuerte. Mit einem gewaltigen Sprung nahm er die letzten fünf Stufen, kam gut auf und schnellte herum.
    Wir schossen nicht!
    Es befanden sich einfach zu viele Menschen auf der Treppe, und nicht alle hatten sich gegen die Wände gedrückt. Eine ältere Frau lag auf den Stufen und weinte.
    Bei einem Schußwechsel hätte sie zu leicht erwischt werden können. Kaifas feuerte auf uns.
    Im engen Treppenschacht hörte sich das Krachen der Waffe doppelt so laut an. Hautnah rasierten die Kugeln über den Körper der liegenden Frau hinweg. Dann tänzelte Kaifas herum und verschwand in der Tiefe des Bahnschachts.
    Wir mußten ihm auf den Fersen bleiben. Mit gewaltigen Sprüngen hetzten wir hinter dem Killer her, immer darauf gefaßt, uns blitzschnell in Deckung werfen zu müssen.
    Zum Glück hatte er etwas anderes vor, als Leichen oder Verletzte zu hinterlassen. Zwar trieb sein Anblick die Menschen in Deckung und zur Seite, aber es fielen keine Schüsse.
    Hinter uns lag die Treppe und vor uns ein Schock. Anders konnte ich es nicht beschreiben. Es war eine unnatürliche Stille, die sich bestimmt bald lösen würde, doch die Menschen, die im grellen Licht der Leuchtstoffröhren standen, wirkten auf Suko und mich wie blasse Schaufensterpuppen, mit Gesichtern, in denen sich nichts regte und nur die Angst in den starren, weit geöffneten Augen auffiel.
    Um diese Zeit trieb sich manch lichtscheues Gesindel in den Stationen herum, die auf irgendwelche Chancen lauerten, wie immer die auch aussehen mochten.
    Diese Typen waren ebenfalls vorhanden, aber auch sie regten sich nicht. Der weißhaarige Mörder und seine Waffen hatten sie völlig eingeschüchtert.
    Nebeneinander hetzten wir auf die Sperren zu. Mir kam es vor, als würde ich durch Glas laufen. Aus der Tiefe der Station vernahmen wir ein Rattern, das überging in einen Schall, der sich an den gefliesten Wänden brach und den weiten Raum ausfüllte.
    Mit zielsicheren Sprüngen überwanden wir die Sperren, huschten vorbei an Wartebänken und überquellenden Abfallkörben. Die Decke war niedrig, die Station, wo die Gleise herliefen, sehr eng.
    Hinter und vor uns gellten Schreie auf, zum Glück keine Schüsse.
    Gab es eine Chance?
    Da hörten wir das widerlich klingende Hämmern. Der Killer drückte wieder ab.
    Laut und häßlich peitschten die Echos durch die Halle. Nichts dämpfte sie, im Gegenteil, die nackten Wände sorgten für einen noch größeren Krach, der in unseren Ohren tobte.
    Kaifas stand dort, wo der Zug einlief!
    Natürlich nicht wie ein normaler Reisender. Die offene Tür befand sich in seinem Rücken, zwei automatische Waffen klammerte er fest und bewegte beide Läufe, damit sie ständig auf die Menschen zeigten, die im Halbkreis vor ihm standen, zitterten oder unbeweglich blieben, erstarrt vor Furcht und Schrecken.
    Wir hatten im Schutz einer Wartebank Deckung gefunden und hockten dahinter.
    Von der Oberwelt her hörten wir zahlreiche Geräusche. Das Jaulen der Polizeisirenen übertönte alles andere. Dort oben würde sich eine Macht zusammenballen, die hoffentlich keine Fehler beging und wie die Irren in die Station stürmte.
    Sie verhielten sich ruhig. So konnten wir uns auf den Killer konzentrieren.
    Alles kam mir

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