Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0607 - U-Bahn ins Jenseits

0607 - U-Bahn ins Jenseits

Titel: 0607 - U-Bahn ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sagen. Möglicherweise hatte sein Gedächtnis gelitten, weil er diese Umwandlung durchgemacht hatte, das war mir egal. Ich wollte ihn vernichtet sehen.
    Er kam vor.
    Nicht sehr schnell, eher zögernd, und er schaute mich aus seinen farblosen Augen an.
    Nebel umwallte seine Gestalt, er öffnete das Maul, gab ein grollendes Lachen ab und schüttelte sich dabei. »Du willst mich vernichten, Mensch? Du allein?«
    »Sicher!«
    »Wie denn?«
    »Damit!« rief ich laut und deutlich, hob meine rechte Hand, die ich zur Faust geballt hatte.
    Aus ihr schaute das Kreuz hervor!
    Silbrig schimmernd, in diesem Fall eine Waffe, denn eine Welt wie diese war nicht der Weg zur Glückseligkeit. Sie war ein Stück Hölle in Verkleidung.
    Nein, er starrte mich nicht an, er richtete einzig und allein seinen Blick auf das Kreuz.
    Und wieder heulte er auf. Sein Maul öffnete sich noch weiter.
    Plötzlich drehten sich die Nebelschleifen zusammen und umtosten seinen Körper wie seichte Bänder.
    Ich ging vor.
    Carol ahnte, daß etwas geschehen würde. Wie die Menschen hinter mir reagierten, sah ich nicht. Ich hörte sie schreien. Sie fiel auf die Knie, raufte sich die Haare, während ich Kaifas immer näher kam und auch erkannte, daß sich die Welt hinter ihm veränderte.
    Bisher war auch sie nebelerfüllt gewesen, verhangen durch die langen Schleier, aber die bekamen eine dunkelrote Farbe, und dann explodierte etwas.
    Ein gewaltiger Sog entstand, der Kaifas erfaßte, auch mich packen wollte, aber von meinem Kreuz abgelenkt wurde, denn es leitete die Kräfte der Hölle einfach vorbei.
    Ich blieb verschont, Kaifas nicht.
    Er konnte sich nicht mehr halten. Der Sog wirbelte ihn in die Höhe. Wie ein Sturmwind, der ein loses Blatt erfaßt, so kam er mir vor.
    Auch wenn er es versucht hätte, es wäre ihm nicht gelungen, mit seinen nur schwachen Kräften gegen die Mächte des Teufels anzukommen.
    Sie rissen ihn an sich.
    Er brüllte wie wahnsinnig, während Carol sich vor meinen Füßen auf dem Boden wälzte. Um sie konnte ich mich nicht kümmern, denn ich sah allein Kaifas in einer wolkigen Flammenwand tanzen, wo er der Rache des Teufels ausgeliefert war.
    Einer, der sich dem Teufel verschrieben hatte und versagte, den vernichtete der Satan.
    So einfach war die Formel.
    Was mit ihm geschah, konnte ich nicht genau erkennen, aber er hatte seine Probleme. Noch immer spielte die wilde Kraft mit ihm, schleuderte ihn herum. Er schrie und wurde wie ein Staubkorn wieder ausgespien.
    Satan wollte ihn nicht mehr!
    Ich stand da wie vor einer Bühne, duckte mich, was nicht nötig war, denn er fiel vor meinen Füßen zu Boden.
    Nicht mehr so, wie er aussah, der Teufel hatte ihm seine alte Gestalt zurückgegeben.
    Die Haut, die Haare, den Körper – und die Waffen. Beide besaß er.
    Seine Maschinenpistole und das Schnellfeuergewehr.
    Ich hatte die Absicht des Teufels sofort erkannt. Vielleicht konnte er durch Kaifas noch einen letzten Trumpf ausspielen und mich durch ihn zur Hölle schicken.
    Wie ein Stehaufmännchen schnellte er hoch, riß brüllend seine Waffen in Schußlage und feuerte.
    Er zielte nicht einmal. Die Gefahr, andere zu treffen, war riesig, aber es fielen auch andere Schüsse.
    Suko hatte gefeuert, bevor es mir gelungen war, die Beretta zu ziehen. Er war näher herangekommen, die geweihten Silbergeschosse trafen Kaifas und schleuderten ihn zurück.
    Er starb keuchend, zuckte noch einmal hoch, bevor er zusammenbrach.
    Ich ging auf ihn zu. Dabei traf mein Blick eine Carol Lindsey, die auf dem Rücken lag und von mehreren Kugeln getroffen worden war. Aus der roten Wolkenwand hinter mir hörte ich eine Stimme wie ein Donnerhall. Ich kannte sie. Asmodis sprach mich persönlich an.
    »Schade, Sinclair, ich dachte es hätte geklappt. Dann vielleicht ein anderes Mal.« Er lachte schallend.
    Nach diesen Worten brach alles zusammen. Vor allen Dingen die Welt, die unter der Kontrolle des Teufels gestanden hatte. In unserer fanden wir uns wieder, umgeben von Tunnelwänden und einem typischen U-Bahnschacht-Geruch.
    Wir hörten das Schrillen der Polizeisirenen, harte Lautsprecherstimmen und waren eigentlich froh darüber. Lichter huschten durch den Tunnel, Menschen liefen auf uns zu. Wir sahen die Uniformen, grinsten uns an und gingen den Kollegen entgegen.
    ***
    Fast böse schaute uns Sir James an. »Jetzt bin ich schon wieder auf dieser Station«, beschwerte er sich.
    »Sir, es wird so leicht nicht mehr vorkommen.«
    »Das will ich auch hoffen.« Dann

Weitere Kostenlose Bücher