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0608 - Das Böse kommt

0608 - Das Böse kommt

Titel: 0608 - Das Böse kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Außenwände waren zwar dick, aber innen war er hohl.
    Ich streckte meinen Arm hinein. Die Finger rutschten auch innen über eine glatte Fläche. Dann mußte ich mich zur Seite beugen und den Arm noch mehr strecken, um fast den Boden zu erreichen.
    Ich bekam etwas zwischen die Hand. Noch einmal tastete ich suchend weiter, bis ich einen kühlen Metallgriff umklammern konnte.
    Ich zog den daran hängenden Gegenstand hoch und hielt wenig später eine kleine Metallkiste vor meine Augen.
    Das war es!
    Ein triumphierendes Lächeln zuckte über meine Lippen. Den Spiegel hatte ich eingesteckt, holte ihn wieder hervor und sah, daß er nun kein Bild mehr zeigte. Das Oval lag völlig neutral in dem Rahmen. Dann besah ich mir die Kiste.
    Sie bestand aus Metall, besaß ein Schloß, das ich auf die Schnelle nicht öffnen konnte. Damit würde ich mich später beschäftigen.
    Wichtig war, daß ich das Erbe des geheimnisvollen Lorenzo gefunden hatte.
    Schritte warnten mich!
    Blitzschnell verschwand ich in Deckung. Die Kiste hielt ich fest, zog sicherheitshalber die Beretta und wartete.
    Sekunden später tauchten zwei Gestalten auf. Sie kamen von der anderen Seite des Grabes und hielten sich an den Händen. Die Frau machte einen ziemlich erschöpften Eindruck, der Mann weniger.
    Ich wußte, wer gekommen war, wollte aus der Deckung und hörte den lauten Ruf der Frau.
    »Er war vor uns da!« rief Femina, riß sich los und stürmte auf den Grabstein zu. »Er ist offen, Suko, offen!« Sie drehte sich zu dem Inspektor um und machte einen verzweifelten Eindruck.
    Suko kam schnell näher. »Tatsächlich! Verflixt, damit hatte ich nicht gerechnet.«
    »Ja, es ist offen!«
    Mit diesen Worten verließ ich meine Deckung. Selten habe ich meinen Freund Suko dermaßen überrascht gesehen. Er und Femina starrten mich an wie einen Geist. Die Frau schlug hastig ein Kreuzzeichen, während ich leise lachte. »Keine Sorge, ich bin echt.«
    »John, verdammt, du hast es gepackt?«
    Ich hob die Kiste an. »Hier.«
    Suko schloß für einen Moment die Augen. »Der Lord wird sich irgendwo hinbeißen. Was ist darin?«
    »Sorry, den Inhalt kenne ich nicht. Sie ist verschlossen. Lorenzo wußte genau, was er getan hatte.«
    »Dann können wir ja verschwinden.«
    »Wäre am besten.« Ich ging auf Femina zu, schaute sie an und streichelte ihre Wange. »Na, zufrieden?«
    Sie ließ sich Zeit mit der Antwort. »Nein, nicht ganz. Ich bin nicht wirklich zufrieden. Dieser Lord of Wrexham darf nicht unterschätzt werden. Er ist furchtbar, er kennt kein Pardon, er…«
    »Aber wir haben Lorenzos Erbe, und der Lord of Wrexham geht uns nichts mehr an.«
    »Und mich?«
    Eine gute Frage. Wir konnten Femina schlecht mit in unsere Zeit nehmen, das war nicht möglich. Wir mußten sie in ihrer Zeit lassen.
    Sie sah mir an, welche Gedanken mich beschäftigten. »Ja, John, ich weiß, daß es nicht geht. Ich darf trotzdem irgendwie froh sein, denn ich habe Zeiten erlebt, die man Zukunft nennt, nicht wahr?«
    »Sehr richtig.«
    »Lorenzo redete einmal davon«, sagte sie mit leiser, aber auch bitter klingender Stimme. »Er war ein so weiser und gebildeter Mensch. Er wußte vieles, und ich habe ihm immer geduldig zugehört. Es war ein anderes Dasein für mich als bei Wrexham.«
    »Das kann ich mir denken.«
    Suko stieß mich an und warf mir gleichzeitig einen warnenden Blick zu.
    »Was ist?«
    »John, dieser Wald lebt. Wir sind nicht die einzigen, habe ich das Gefühl.«
    »Hast du was gehört?«
    »Wir müssen damit rechnen, verfolgt zu werden. Wrexham wird nicht aufgeben, glaubt mir.«
    »Okay, Suko – wohin?«
    Er grinste. »Am besten wäre es, wenn wir in unsere Zeit zurückkehrten.«
    »Toll.«
    »Ich habe eine Idee«, meldete sich Femina. »In der Nähe gibt es eine kleine Hütte. Die hat früher einem Köhler gehört. Er ist vor einigen Monaten verstorben. Die Hütte liegt sehr versteckt. Man kann auch merken, wenn sich jemand nähert. Da hätten wir Ruhe.«
    Ich schaute Suko an. »Was meinst du?«
    »Einverstanden.«
    Femina lief bereits auf den dunklen Waldgürtel zu. Ich wollte ihr nach, holte noch die kleine Lampe hervor, als es geschah. Auch Suko griff nicht rechtzeitig genug ein, denn aus der Deckung jagte eine Gestalt hervor.
    Der Lord!
    Femina schrie, er brüllte, und er hob seinen verdammten Schädel.
    »Verräterin!«
    Das eine Wort reichte ihm aus. Der Säbel raste nach unten, und die Klinge durchstach den Körper der jungen Frau, wurde wieder herausgezogen, und da

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