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0609 - Das Giftmüll-Monster

0609 - Das Giftmüll-Monster

Titel: 0609 - Das Giftmüll-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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habe, ist leider nicht viel. Keine Magie.«
    »Gerichtsmedizin«, sagte Bancroft. »Kommen Sie, wir fahren hinüber. Dabei kann ich Ihnen gleich auch den Dienstwagen besorgen.«
    Der Plymouth Reliant war in der Tat schon recht betagt, aber technisch topfit. An den kantigen Wagen gewöhnte sich Zamorra sehr schnell, das Fahrzeug war übersichtlich, bequem, aber viel zu weich gefedert.
    Wenig später befanden sich Zamorra, Nicole und der Sheriff im Kühlraum der Gerichtsmedizin. Der Mitarbeiter, der ihnen das Kühlfach mit Waltershavens Überresten öffnete, war davon nicht sehr begeistert. »Doc Perkins wird sich heute abend oder morgen damit befassen«, sagte der Mann. »Was ist bloß mit diesem Typen passiert? Der stinkt ja, als hätte er im Müll gelegen.«
    »Im Giftmüll«, ergänzte Bancroft. »Das ätzt einem ja die Nasenschleimhäute weg, wenn man daran schnuppert.«
    Zamorra dachte plötzlich an Roul O’Brennan.
    »Ist O’Brennan nicht Chef einer Mülldeponie?«
    »Sie sind gut informiert«, stellte Bancroft fest. »Ja. Wie kommen Sie darauf?«
    Zamorra grinste. »Kriminalistisches Um-die-Ecke-denken, Chef. Waltershaven stinkt, als käme er von einer Giftmülldeponie. Und er und O’Brennan waren bekannt oder sogar befreundet.«
    »Und da sehen Sie jetzt eine Querverbindung? Glauben Sie, Roul hätte Pete Waltershaven umgebracht?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Ich führe nur ein paar Gedankenspiele durch.«
    »Dann kreisen Sie Tendyke und mich auch gleich als Verdächtige mit ein. Wir kennen uns alle untereinander. Und - im Vertrauen - Pete war ein verdammtes Schlitzohr, das eine Menge Leute gewaltig übers Ohr gehauen hat. Ob das für einen Mord reicht, kann ich nicht sagen, aber Roul O’Brennan hatte wirklich keinen Grund, sich mit Pete anzulegen. Die haben eine Menge Geschäfte gemeinsam durchgezogen, an denen sie beide ganz gut verdient haben.«
    »Illegale Müllentsorgung?« warf Nicole ein.
    Bancroft winkte ab. »Pete war Bürgermeister und Banker. Mit Müll hatte er…«
    »Als Bürgermeister dürfte er eine Menge mit Müll zu tun gehabt haben. Allerdings«, überlegte Nicole, »ist er nicht auf der Deponie getötet und auch nicht dort gefunden worden, sondern bei Rob Tendyke auf dessen Grundstück. Und ätzende Müll-Gifte, die einen Körper derart zersetzen können, lagen bei Rob bestimmt nicht im Garten.«
    Während sich der gerichtsmedizinische Mitarbeiter im Hintergrund hielt und die Ohren spitzte, betrachtete Zamorra den Toten.
    Der Auflösungsprozeß war fortgeschritten, gerade so, als würde tatsächlich Säure den Körper allmählich zersetzen. Der Leichnam war kaum noch zu identifizieren.
    Zamorra führte einen ›magischen Schnelltest‹ durch, wie er es im stillen bezeichnete. Aber das Resultat glich dem, das er schon kannte: keine Magie.
    Er klappte seinen ›Einsatzkoffer‹ wieder zu und winkte dem Mitarbeiter. »Sie können das Fach wieder schließen, Sir.«
    Der Mann schlurfte heran, zog die Plastikdecke über den Leichnam -und stutzte.
    »So was habe ich schon mal gesehen!«
    »Wann?« fragten Zamorra, Nicole und Bancroft gleichzeitig.
    »Und wo?« fügte Bancroft hinzu.
    »Das hier ist angeblich unverrottbarer Kunststoff«, sagte der Assistent und wies auf dunkle Flecken der Plastikdecke. »Aber er löst sich auf. Offenbar durch den Kontakt mit dem Teufelszeug, das auch die Leiche auflöst. Das habe, ich mal bei einer Säure gesehen, die… nein, Säure war das eigentlich nicht, sondern eine Chemikalie, die… Zum Teufel, ich schreib’s Ihnen auf. Den Namen von dem Mistzeug kann eh kein Mensch behalten. Ich rufe mal eben zu Hause an. Meine Frau müßte noch was davon aufbewahrt haben.«
    Er schloß das Schubfach und ging dann in einen Nebenraum, um von dort aus zu telefonieren. Wenig später kam er zurück, einen Zettel in der Hand, auf dem ein vielsilbiges lateinisches Kunstwort stand.
    »Das ist eine ätzende Substanz, die wir vor einem halben Jahr mal benutzt haben, um… Ach was, das erzähle ich Ihnen besser nicht. Das Teufelszeug darf man nicht berühren. Frißt sich gleich bis auf den Knochen durch, und man kann es auch nicht mehr abwaschen, wenn man’s erst mal auf der Haut hat.«
    »Und so was ist frei verkäuflich?« wunderte sich Bancroft.
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Natürlich nicht. Deshalb sage ich vorsichtshalber auch nichts weiter dazu. Aber das hier, das ist noch viel stärker.«
    »Hören Sie, Mac«, sagte Bancroft. »Wenn es nicht frei

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