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0609 - Das Giftmüll-Monster

0609 - Das Giftmüll-Monster

Titel: 0609 - Das Giftmüll-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verkäuflich ist, wie sind Sie dann daran gekommen? Falls Sie sich strafbar gemacht haben - Mann, ich bin verpflichtet, dem nachzugehen. Ihnen ist doch hoffentlich klar, daß Sie mit Polizisten sprechen.«
    »Ich wollte Ihnen nur einen kleinen Tip geben«, murrte der Mann. »Kommen Sie mir jetzt nicht so, ja? Ich weiß von gar nichts, und das da - das ist eine Erfindung.« Er wies auf den Zettel in Bancrofts Hand.
    »Drei Zeugen gegen Sie.«
    »Na, schönen Dank auch«, fauchte der Mann.
    »Sagen Sie mir, wo Sie’s her haben, und die Sache ist für Sie erledigt. Mir geht es nur darum, an die Quelle heranzukommen.«
    Der Mann verdrehte die Augen. »Ich habe keine Lust, mich noch tiefer in irgendeinen Dreck ziehen zu lassen!«
    »Hören Sie, wir machen einen Deal: Sie nennen mir die Quelle, von der Sie den Stoff bezogen haben, und ich bedanke mich für Ihre Unterstützung. Wenn Sie zufällig auch noch einen Restbestand zur Verfügung haben, vergesse ich sogar, jemals mit Ihnen gesprochen zu haben. So was nennt man Informantenschutz.«
    »Geben Sie mir den Zettel«, sagte der Bedienstete, dann kritzelte er eine Telefonnummer darauf. »Von der Chemikalie habe ich noch einen kleinen Rest. Bringe ich Ihnen morgen ins Büro, okay? Aber nur Ihnen persönlich!«
    »Klar«, sagte Bancroft.
    »Und ich habe nicht gesagt, daß diese Substanz diesen Mann hier umgebracht hat. Das hier ist wesentlich stärker. Mann, stellen Sie sich vor, man ließe so was vom Flugzeug über Feindesland niederregnen…«
    »Nicht solche Schauergeschichten«, bat Zamorra.
    »Danke jedenfalls für Ihre Unterstützung«, sagte Bancroft zu dem Gerichtsmediziner. »Vielleicht haben Sie uns mehr geholfen, als Sie ahnen.«
    Er, Zamorra und Nicole verließen das Gebäude.
    »Faszinierend, nicht wahr?« murrte Bancroft draußen. »Das könnte eine neue chemische Geheimwaffe sein. Die Idee dieses Burschen ist gar nicht mal so dumm. So ein Teufelszeug über feindliche Stellungen versprühen, und die Schlacht ist gewonnen.«
    »Sind biologische und chemische Waffen nicht geächtet?« fragte Zamorra.
    »Wo kein Kläger ist, da ist auch kein Richter.« Bancroft drückte ihm den Zettel in die Hand. »Ihr Job, Deputy.«
    »Das hier hat aber mit Magie nichts zu tun«, wehrte Zamorra ab.
    Bancroft hob die Brauen. »Sind Sie denn überhaupt nicht neugierig?«
    »Schon, aber…«
    »Ich bitte Sie, sich um diese Angelegenheit zu kümmern. Sie können das in diesem ganz speziellen Fall einfacher tun als ich.«
    »Wieso?«
    »Warten Sie ab und staunen Sie«, bat Bancroft. »Mehr kann ich Ihnen jetzt noch nicht sagen. Aber ich versichere Ihnen, daß ich mehr denn je Ihre Unterstützung benötige…«
    ***
    Robert Tendyke hatte Llewellyn-Castle erreicht. Dort war es, der globalen Zeitverschiebung wegen, bereits Nachmittag. Eine gute Zeit, um Julian Peters zu besuchen.
    Tendykes Befürchtung, der Träumer sei nicht anwesend, bewahrheitete sich nicht, aber Julian runzelte verdrossen die Stirn, als er seinen Vater erblickte.
    »Was willst du denn hier?« fragte er abweisend.
    »Ich möchte mit dir reden Julian.«
    »Mir ist nicht nach Plaudern zumute, und ich lege auch keinen gesteigerten Wert darauf, Besuch zu empfangen. Du störst meine Meditationen.«
    »Du willst nichts mit mir zu tun haben, das ist es doch, nichts anderes! Du willst deinen eigenen Weg gehen. Und ich - möchte dir dabei helfen.«
    »Dabei, meinen eigenen Weg zu gehen?« Julian lachte auf.
    »Ausgerechnet du?«
    Tendyke schluckte. Er und Julian hatten sich schon mal näher gestanden.
    So, wie auch ich Asmodis schon einmal näher gestanden habe, dachte Tendyke.
    »Ich möchte dein Vertrauen gewinnen«, sagte er. »Wir sind uns viel ähnlicher, als du denkst. Laß mich dir von einer Lebensphase erzählen, über die ich bisher noch zu niemandem gesprochen habe.«
    »Und warum sollte ich dir zuhören?« fragte Julian schroff.
    »Andere Väter würden sagen: Damit du daraus lernen kannst. Ich sage: Weil ich dich darum bitte. Ich verlange nichts, ich möchte nur, daß du mir zuhörst. Was du daraus machst, ist dann deine eigene Sache. Du kannst es verdrängen, vergessen oder…«
    »…oder tatsächlich daraus lernen, ja?« entgegnete Julian spöttisch. »Und was ist es, das ich lernen könnte?« .
    »Hör mir einfach zu und zieht deine eigenen Schlüsse«, bat Tendyke. »Es gab eine Zeit, in der ich manipuliert wurde. Ich war ein Werkzeug des Fürsten der Finsternis, und ich möchte nicht, daß auch du zu einem

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