0609 - Operation Sternstunde
nichts.
Als die Zollbeamten das Schiff verließen, waren die Zirhadeneier verdorben, aber die übrigen Sektionen des Raumschiffes waren unbehelligt geblieben.
„Wenn die Terraner überall so nachlässig kontrollieren wie hier, dürfte die Durchführung der Operation Sternstunde keine großen Schwierigkeiten bereiten", kommentierte Jala von Katranat die Zollinspektion.
„Alles läßt sich bestens an", erklärte Vuurdaal. „Ich denke, wir gehen ohne Formalitäten zur zweiten Phase über und begeben uns per Transmitter zur Erde."
Der Akone hob warnend die Hand.
„Nicht, ohne zuvor die vorgeschriebenen bürokratischen Formalitäten zu erfüllen", erwiderte er nachdrücklich...Vergessen Sie nicht, daß die Menschen nur ein verschwindend geringer Teil der solaren Bürokratie sind. Die meisten Aufgaben werden von Positroniken erfüllt, und wenn wir den geringsten Formfehler begehen, könnte das zu einer positronischen Kettenreaktion führen.
„Einverstanden", warf Lodkom ein. „Dann beeilen Sie sich und erledigen Sie die Formalitäten, Jala von Katranat. Ich kann es nicht erwarten, Perry Rhodan und Atlan in Wolken von STOG-Säure vergehen zu sehen."
„Seien Sie still!" fuhr der Akone den Patriarchen an. „Ihr Aggressionstrieb ist ja geradezu krankhaft übersteigert. Ich nehme mir einen Gleiter und fliege zur nächsten Dienststelle der Interplanetaren Polizei. Geben Sie mir die ID-Karten aller Personen, die am Unternehmen direkt teilnehmen werden, damit ich eine Transmitter-Benutzungsgenehmigung beantragen kann."
„Hoffentlich läßt man uns nicht zu lange auf die Genehmigung warten", sagte Heegen-Tsor verdrießlich.
Jala von Katranat erwiderte nichts darauf. Aber als er knapp eine Stunde später zurückkehrte, verrieten seine glänzenden Augen, daß er eine freudige Nachricht zu überbringen hatte.
„Wir haben die Genehmigung", berichtete er. „Meine größte Schwierigkeit bestand darin, die Polizeibeamten aus einer Pokerpartie zu reißen. Als ich dann die ID-Karten vorlegte und sagte, was ich wollte, erhielt ich eine Blanko-Genehmigung zur beliebigen Benutzung des Großtransmitters in Marsport."
„Das ist doch nicht möglich!" entfuhr es Heegen-Tsor. „Kein Extrasolarier hat jemals die Genehmigung erhalten, den Großtransmitter in Marsport nach eigenem Belieben zu benutzen.
Vielleicht ist das eine Falle."
Der Akone lächelte amüsiert.
„Sicher ist es eine Falle, aber eine, die die Terraner sich selber gestellt haben. Sie waren nur daran interessiert, ihr Pokerspiel so schnell wie möglich fortzusetzen."
„Das positronische Prüfsystem wird unsere Blanko-Genehmigung zurückweisen", warf Vuurdaal ein.
„Es sei denn", meinte Jala von Katranat, „daß die betreffenden Techniker einige Umschaltungen vorgenommen haben, damit sie nicht durch lästige Rückfragen der Positroniken in der Ausübung ihrer Hobbys gestört werden. Uns bleibt jedenfalls nichts weiter übrig, als es darauf ankommen zu lassen."
Die zwanzig Personen des Einsatzkommandos flogen am Abend des gleichen Tages mit vier Fluggleitern nach Marsport, der Hauptstadt des solaren Mars.
Vor dem riesigen Kuppelbau des Großtransmitters stand eine lange Menschenschlange. Infolge Personalmangels war nur ein einziger Abfertigungsschalter geöffnet-und nach Anbruch der Dunkelheit wurde auch der geschlossen. Eine Leuchtschrift über dem Portal verkündete, daß der Transmitter bis auf weiteres außer Betrieb sei.
„Das ist eine schöne Bescherung ." schimpfte Patriarch Lodkom erbittert. „Wo bleibt da die vielgerühmte Zuverlässigkeit terranischer Transportmittel?"
„Der Mensch lebt nicht, um zu arbeiten; er arbeitet, um zu leben", sagte einer der anderen Wartenden, der ebenfalls kein Glück gehabt hatte. „Falls Sie sich langweilen, Springer, im Albert-Vergnügungspark findet in zwei Stunden ein Riesenfeuerwerk statt. Es sollen Raketen verwendet werden, die ihre Pracht erst im Weltraum entfalten."
„Vielen Dank", erwiderte Lodkom verdrießlich. „Ich mit meinem Rheuma werde mich keinesfalls die halbe Nacht lang in einen kalten Park stellen. Das wäre der Tod für mich."
„Kennen Sie ein gutes Hotel?" warf Heegen-Tsor ein.
Der Terraner nickte.
„Ich kenne mehrere gute Hotels, aber soviel ich weiß, sind alle überbelegt. Da die Fernversorgung der Haushalte nicht mehr funktioniert, sind viele Bewohner von Marsport in Hotels und Pensionen umgezogen."
„Und dort funktioniert der Service noch?" erkundigte sich Jala von
Weitere Kostenlose Bücher