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0609 - Tiefsee-Mystik

0609 - Tiefsee-Mystik

Titel: 0609 - Tiefsee-Mystik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schußbereit.
    »Der ist verunsichert«, flüsterte Suko.
    »Soll wohl sein.«
    »Wollt ihr hier hockenbleiben?« fragte Kate.
    »Sicher, es geht uns gut. Wir werden sehen, wie sich die Gangster selbst aus dem Dreck herausziehen.«
    »Die müssen da sein!« rief der Elegante.
    »Soll ich ins Haus gehen und sie holen?«
    »Nein, das ist jetzt Starkys Job.«
    »Okay.«
    Die Gangster besaßen nicht nur Waffen, sondern auch Sprechfunkgeräte, denn nichts anderes holte der Elegante aus seiner Tasche. Ich hätte gern gewußt, welchen Befehl er diesem Starky an der Rückseite des Hauses gab, aber er sprach zu leise.
    Suko schaute schon in die Richtung, während ich die Frontseite im Auge behielt.
    »Da passiert gleich was, John.«
    »Glaube ich auch.«
    Nicht den Schatten sahen wir von Starky. Er mußte irgendwo zwischen den dunklen Büschen stecken und dort auf seine Chance lauern. Der Elegante brauchte nichts mehr zu sagen, denn Starky hatte alles verstanden und gehorchte.
    Wahnsinn, was er tat. Er schoß nicht, er griff zu einer anderen Waffe und machte es auf die ganz rauhe Tour.
    Wir hörten das klirrende Geräusch, als in der ersten Etage eine Fensterscheibe an der Rückseite zersprang. Starky mußte irgend etwas hineingeworfen haben. Was es war, erlebten wir in den folgenden Sekunden, als dort, wo die Scheibe zerplatzt war, so etwas wie ein mittlerer Weltuntergang stattfand.
    Helle Blitze und eine gewaltige Explosion vereinigten sich zu einem konzentrierten Inferno, daß die Hälfe des Hauses in der oberen Etage wegriß, und der gewaltige Druck sogar noch Teile des Dachs absprengte und in den dunklen Nachthimmel schaufelte.
    Starky mußte eine Bombe oder Granate geworfen haben. Jedenfalls ein Ding mit einer enormen Sprengkraft.
    Feuer, Rauch, Trümmer, ein Chaos, das aus dem Haus hervorblühte und noch einmal verstärkt wurde, als Starky die zweite Bombe oder Granate warf.
    Diese Dinger mußten eine Mischung aus Molotow-Cocktail und Handgranate sein, jedenfalls etwas Spezielles, das wir beide, Suko und ich, noch nicht erlebt hatten.
    Es regnete Feuer und Trümmer. Flammen hatten sich ausgebreitet, das aus Holz gebaute Haus war nicht mehr zu retten.
    Für Kate war es besonders furchtbar. Sie verlor durch die Brutalität der Gangster ein Stück Heimat.
    Das Fauchen der Flammen, vermischt mit kleinen Explosionen, das harte Knattern, das Pfeifen des Windes, all diese Geräusche vermischten sich miteinander. Über den Garten legte sich der glühende Widerschein wie ein gewaltiges Tuch, durch das geduckt eine schemenhafte Gestalt huschte.
    Starky!
    Er lief uns in die Schußbahn, aber wir ließen ihn laufen. Ich wollte es auf keinen Kampf ankommen lassen. Suko dachte ebenso.
    Manchmal ist es besser, wenn man sich zurückhält und dadurch Pluspunkte gewinnen kann.
    Starky rannte schreiend und fluchend. In Sukos Gesicht arbeitete es. Ich wußte, daß er mit diesen Typen noch eine Rechnung offen hatte, aber er riß sich zusammen.
    »Du bekommst ihn noch, Alter«, flüsterte ich. »Ganz sicher kriegst du ihn.«
    »Das hoffe ich doch!«
    Unsere gute Deckung machte sich gerade jetzt wieder bezahlt.
    Denn bis zum Komposthaufen reichte der flackernde Widerschein nicht.
    Das brennende Haus mußte meilenweit zu sehen sein. Sicherlich war es auch aufgefallen. Wir rechneten damit, daß Helfer erscheinen würden; bis dahin wollten wir verschwunden sein.
    Die Gangster vor dem Haus hatten sich weiter zurückgezogen.
    Wahrscheinlich konnten sie die Hitze nicht mehr aushalten, und auch wir gerieten allmählich ins Schwitzen.
    Starky erreichte seine Kumpane. Wütend blieb er vor ihnen stehen und trat dabei auf wie ein Rumpelstilzchen. Er schrie sie an, deutete auf das Haus. Wir konnten nicht verstehen, was er sagte, wahrscheinlich dachte er daran, daß er uns nicht gesehen hatte, und möglicherweise hofften sie auch, daß sie uns trotz allem hatten erwischen können.
    Jedenfalls wollten und konnten sie sich davon nicht überzeugen, freiwillig braten lassen wollte sich keiner.
    Sie stiegen ein.
    Der Kerl mit dem Stirnband fuhr. Er setzte den Wagen zurück, rollte dann in eine Kurve und rauschte ab.
    Ich war nur froh, daß unser Leihwagen, ein Range Rover, vom Haus entfernt stand. In ihm befand sich auch unser Gepäck.
    Die Heckleuchten des anderen Fahrzeugs verschwanden wie Augen in der Nacht. Wir waren allein und starrten in die Hölle aus Feuer, Rauch und Hitze.
    Der Qualm wogte als dunkle Wolke, er nahm uns sie Sicht auf die Sterne.

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