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0609 - Tiefsee-Mystik

0609 - Tiefsee-Mystik

Titel: 0609 - Tiefsee-Mystik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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man konnte sich auf ihm auch nicht verlaufen, aber für einen Fremden gestaltete es sich schwierig, sich in der Dunkelheit zurechtzufinden. Da mußte ich mich auf meine Führerin verlassen.
    Sie hatte mich bei der Hand genommen. Neben einem Komposthaufen fanden wir Schutz.
    »Was sollen wir hier?« fragte ich.
    »Wenn du den Kopf nach rechts drehst, kannst du fast bis zur Vorderseite sehen, John. Du mußt an der Hausseite vorbeischauen.«
    Ich tat ihr den Gefallen und war froh, denn der Wagen rollte vor das Haus. Der Motor tuckerte nur, man konnte den Eindruck haben, daß der Wagen heranschlich wie ein Raubtier, das auf keinen Fall gehört werden wollte.
    Noch stieg keiner aus.
    Leider konnten wir nicht erkennen, mit wie vielen Personen der Wagen besetzt war. Als sich die Tür öffnete, blieb die Innenbeleuchtung des Fahrzeugs dunkel.
    »Die machen es raffiniert!« flüsterte Kate. »Sollen wir zu Suko gehen?«
    »Du ja.«
    »Und du?«
    »Hol ihn her. Der Ort hier ist günstig. Außerdem bin ich näher am Haus, ich kann also sehen, wenn jemand auf das Gebäude zuläuft.«
    So richtig gefiel ihr mein Vorschlag nicht. Fast böse schaute mich Kate an, und ich mußte ihr versprechen, neben dem Komposthaufen auf ihre Rückkehr zu warten. Dann huschte sie davon. Leise, mit schlangengleichen Bewegungen, tauchte sie in den dichten Bewuchs des Grundstücks. Die beiden Schlafsäcke hatte sie zurückgelassen.
    Mich umgab die Stille, die ich als ein bedrückendes Schweigen empfand und auch als gefährlich einstufte. Es war wie eine Wolke, die jeden Augenblick zerreißen und eine Aura von Gewalt freilegen konnte.
    Die Tür an der Fahrerseite stand noch immer offen. Sie nahm mir die Sicht auf den direkten Ausstieg. Wenn es jemand wollte, konnte er den Wagen verlassen, ohne daß ich es entdeckte.
    Mir gefiel es nicht. Es war ein Gefühl in mir, daß ich öfter erlebte.
    Es stellte sich dann ein, wenn irgendein Ereignis dicht vor der Eskalation stand.
    Suko hatte von drei Männern gesprochen. Von dieser Zahl ging auch ich aus, doch der Gedanke, daß die Typen Verstärkung geholt hatten, blieb im Hinterkopf. Die nötige Größe besaß das Fahrzeug schließlich.
    Wo blieben Kate und Suko? Eigentlich hätten sie längst zurücksein müssen. Oder war ich zu nervös?
    Zum Glück war die Nacht nicht zu dunkel. Die Gestirne gaben etwas Licht. Meiner Ansicht nach war der Platz vor dem Haus von blauen Schatten erfüllt, aus denen der Wagen hervorragte.
    Wir hatten das Licht in der oberen Etage brennen lassen. Zum Garten hin sickerte ein bleicher Schein aus einem Fensterviereck. Er wurde noch in Höhe der Bäume von der Finsternis verschluckt, so daß er nicht einmal den Boden erreichte.
    Verdammt, wo blieben die beiden nur? Auch die Gangster würden nicht ewig in ihrem Geländewagen bleiben. Wäre ich an ihrer Stelle, hätte ich versucht, einen Ring um das Haus zu legen.
    Der Gedanke spukte noch in meinem Hirn, als ich die Bewegung sah. Ein Mann löste sich aus dem Dunstkreis des Fahrzeugs, hetzte mit langen Schritten von ihm weg. Leider nicht in meine Richtung.
    Er würde versuchen, von der anderen Schmalseite des Hauses her hinter die Rückfront zu gelangen. Dann konnte es passieren, daß ihm Kate und Suko in die Arme liefen.
    Ich atmete scharf aus. Die Beretta hatte ich gezogen. Womit die Männer bewaffnet waren, wußte ich nicht. Auch bei den Flüchtenden hatte ich keine Waffe entdecken können.
    Endlich kamen Kate und Suko. Sie hatten sich leise bewegt, ich hörte sie erst ziemlich spät.
    »Wie fühlst du dich?«
    Suko verzog die Mundwinkel. »Nicht besonders. Ist jetzt egal. Hast du sie zählen können?«
    »Nein, aber einer hat den Wagen verlassen und wird wahrscheinlich versuchen, die Rückseite unter Kontrolle zu halten. Ich rechne damit, daß er sich eine Deckung ausgesucht hat, um auf die Personen zu schießen, die das Haus verlassen könnten.«
    »Gut gebrüllt, Löwe. Soll ich ihn mir packen?«
    »In deinem Zustand?«
    »Ein Baby bin ich nicht, John.«
    Ich winkte ab. »Laß es zunächst einmal sein. Wir wissen nicht wie viele dieser Typen noch im Wagen sitzen.«
    »Wenn sie sich nicht vermehrt haben, sind es drei.«
    Ich hob die Schultern. »Kann sein, muß aber nicht.«
    Kate Tanner meldete sich. »Mir gefällt die Ruhe nicht«, sagte sie leise. »Die gefällt mir überhaupt nicht. Irgendwo werde ich den Eindruck nicht los, daß wir voll in die Falle laufen.«
    »Nein, wir sind nicht im Haus.«
    Suko stieß ein zischendes

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