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0609 - Tiefsee-Mystik

0609 - Tiefsee-Mystik

Titel: 0609 - Tiefsee-Mystik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht interessiert.«
    »Richtig, uns geht es um den Schatz.«
    Kate Tanner schluckte. »Der Schatz«, begann sie wieder. »Sind es die Dinge, die dem Generalvisitator gehören?«
    »Davon gehe ich aus. Den Schiffen gelang es tatsächlich, die Küste hier zu erreichen. Die Templer gingen davon aus, weit genug von Europa und damit den Verfolgungen entfernt zu sein. Sie verbargen den Schatz an der Küste. Ob nun im Meer oder in einem gewaltigen unterirdischen Versteck, einem kleinen Reich für sich, von dem auch gesprochen wird, das habe ich nicht herausfinden können. Ich gehe allerdings davon aus, daß uns noch zahlreiche Überraschungen erwarten werden.«
    »Wie sagtest du? Eine Stadt?«
    »Ich hörte und las davon. Du darfst nicht vergessen, Kate, daß die Templer-Architekten hervorragende Baumeister waren, die sich nicht nur im Bau von Kirchen auskannten. Sie haben zum Beispiel entdeckt, daß eine bestimmte Tonmischung die Konsistenz des heutigen Zements erreicht. Sie konnten demnach Ton zu Zement verarbeiten und haben dem Wasser gegenüber eine Barriere errichtet.«
    »Was hat das mit dem Schatz zu tun?«
    »Das habe ich mich auch gefragt, Kate. Wenn ich davon ausgehe, daß die Templer den Schatz nicht einfach nur auf dem Meeresgrund versenkt haben, dann müssen sie ein raffiniertes Kanalsystem geschaffen haben, das meiner Ansicht nach das Versteck des Templer-Schatzes umschließt.«
    Kate konnte nur staunen. Dann fragte sie: »Und es stimmt wirklich, daß hier an der Küste nur ein Teil des Templer-Schatzes verborgen liegt?«
    »Ja.«
    »War der gesamte Schatz denn…«
    »Bitte, Kate«, ich hob beide Arme. »Eine genaue Antwort kann ich dir nicht geben. Ich bin auch auf Vermutungen und ähnliches angewiesen. Ich möchte nur genau wissen, ob ich den Templer-Schatz hier wirklich finden kann.«
    »Dann willst du ihn bergen, wie?«
    »Nein, wo denkst du hin? Ich habe dir gesagt, daß ich bei gewissen Dingen anders denke oder anders denken muß. Ich möchte nur Gewißheit haben. Wenn ich dem Schatz etwas entnehme, dann nur, weil ich praktisch als Erbe feststehe und weil ich den regulären Orden mit dem Abbé Bloch an der Spitze, unterstützen möchte. Das sind meine Motive. Alles andere kannst du mit gutem Gewissen vergessen, Kate.«
    Bisher hatte ihr Gesicht starre Züge gezeigt. Vielleicht auch vor Anspannung. Plötzlich aber zuckten ihre Lippen, dann lächelte sie und nickte mir zu. »Komisch, John, ich glaube dir sogar.«
    »Danke.«
    »Darauf kannst du dir etwas einbilden, mein Guter. Das ist nicht immer so.«
    »Sicher.«
    Sie schaute an mir vorbei, weil Suko sich wieder aufgesetzt hatte und einen Schluck Saft trank. »Die Luft ist viel zu trocken hier«, murmelte er und grinste uns an. »Seid ihr okay?«
    »Ja, du auch?«
    »Man muß.«
    »Denkt Suko ähnlich über den Schatz?« wollte Kate wissen.
    »Ja, da sind wir gleich.«
    Sie schüttelte ihren Kopf. »Wenn ich mir vorstelle, wie ich bisher gelebt habe und was ich in den letzten Minuten erfahren habe, kann ich nur sagen, ein Menschenleben ist doch sehr vielfältig.«
    »Da gebe ich dir recht, Kate.«
    Ihr Gesicht bekam einen traurigen Ausdruck. »Denke ich allerdings an meine Schwester, sieht wieder alles anders aus. Ist sie tot, lebt sie noch?« Kate hob die Schultern. »John, wenn ich ehrlich bin und darüber nachdenke, so gebe ich ihr nicht viele Chancen. Allein deshalb, weil ich die Brutalität erlebt habe, mit der die verdammten Gangster vorgingen. Das war schon schlimm.«
    »Ja, das stimmt.«
    Sie stand auf und ging auf die Badezimmertür zu. »Ich werde mich eben anziehen und dann zur Ruhe legen.« Sie lachte. »Komisch, daß man sich anzieht, um zu schlafen. Wo soll ich liegen?«
    »Auf der Couch. Ich lege mich neben Suko.«
    »Okay.« Sie kam wieder auf mich zu und küßte mich. »Danke, John«, sagte sie erstickt, »danke schon jetzt an euch beide.«
    »Wofür?« fragte ich überrascht, noch immer den warmen Geschmack ihrer Lippen auf den meinen spürend.
    »Für alles!« erwiderte sie und lief schnell davon…
    ***
    Der nächste Tag lag wie gemalt über der Insel. Keine Wolke schimmerte am blauen Himmel. Es glich schon einem Wunder der Natur, die es in dieser Zeit noch einmal wissen wollte und tatsächlich einen goldenen Oktober geschickt hatte.
    Das Meer erinnerte an einen türkis-farbenen Spiegel, der sich aus zahlreichen Stücken und Facetten zusammensetzte und sich in ständiger Bewegung befand.
    In den frühen Morgenstunden waren

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