Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
061 - Der Fuerst der Finsternis

061 - Der Fuerst der Finsternis

Titel: 061 - Der Fuerst der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Ball
Vom Netzwerk:
gegen das Böse! Recht gegen Unrecht! Die Flammen des Schwerts gegen die Schlange des Bösen!
    „Satan!“ heulte der Meister der Schwarzen Magie. Eine ganze Welt von Hoffnungslosigkeit lag in seiner Stimme.
    „Faßt sie nicht an“, rief Jerry aus seiner Nische. Brenda starrte ihn mit haßdunklen Augen an. Ihr grimmiges Lächeln wiederholte sich auf sämtlichen Mädchengesichtern. Sie schienen alle davon überzeugt zu sein, daß er ihnen nichts anhaben konnte.
    „Ich …“, begann Jerry. Der Leichnam schritt vorwärts. Er hielt das Messer in der Hand, bereit für das Opfer.
    „Marsch in eure Betten“, wimmerte Mrs. Raybould hilflos.
    Der Lord schritt auf sie zu. Da begann Jerry zu handeln. Er rieb die Fackeln auf dem Boden an. Helle Flammen zischten auf. Dann rannte er auf den grünlichen Körper zu.
    „Satan!“ heulte der Körper.
    „Gott, beschütze uns vor dem Bösen“, schrie Jerry und ging weiter auf den Körper zu.
    „Nein!“ kreischte Brenda. Über ihren Köpfen erschütterte ein Getöse die Höhle. Der Gestank der Hölle erfüllte den Raum. Satan war durch Jerrys Ausruf entflohen. Der Leichnam taumelte auf Jerry zu, in der Hoffnung, ein neues Opfer gefunden zu haben. Brenda hob die Arme empor und flehte: „Komm zurück, Satan! König der Finsternis! Komm zurück!“
    Jerry trat nach dem Klumpfuß des Leichnams. Der Körper kippte nach vorn und fiel in die Fackel. Ein entsetzliches Brüllen erfüllte den steinernen Saal. Aus einer Pappendeckelfackel war das flammende Schwert Gottes geworden.
    „Satan! Hilf deinem Diener“, schrie die Kreatur, doch der wohlgeölte Körper brannte lichterloh. Lord Titus bestand fast nur mehr aus blauen und roten Flammen.
    Hilflos sahen die Mädchen zu. Brenda heulte vor Wut und bat Satan um Hilfe. Doch dessen Interesse war erloschen.
    Jerry nahm die nächste Fackel zur Hand und zündete sämtliche Brindleys an. Einen nach dem anderen.
    „Nein!“ schrie Brenda. „Satan, komm. Vernichte den Ungläubigen!“
    Jerry grinste. Er stieß die Hand vom Altar und griff nach dem Kessel. „Geht zu Bett, Mädchen, die Party ist vorüber. Sie ist nicht mehr eure Meisterin!“
    „Nicht!“ bettelte Brenda, als er das Öl über den Tisch goß, das sich sofort an den brennenden Brindleys entzündete.
    „Heute ist doch des Teufels Geburtstag“, schrie Jerry und lachte.
    „Hier ist die Festbeleuchtung!“ Er war wie besessen vor Freude, nun, da das Grauen vorüber war.
    Julie war die erste, die aus ihrer Trance erwachte. Sie schrie auf, als ihr bewußt wurde, daß sie nackt war. Dann kam Amanda zu sich, dann die anderen Mädchen. Sie bedeckten ihre Blößen mit den Händen und rannten davon.
    Brenda stand mitten im steinernen Saal und weinte vor Wut über die Feuerbestattung ihrer Verwandtschaft. Sam Raybould und Bill Ainsley hatten Mühe, Jerry klarzumachen, daß sie keine Brindleys waren, denn Jerry war nicht mehr zu halten. Er hatte sich zum reinsten Pyromanen entwickelt und wollte alles und jeden anzünden. Doch nach einer Weile ließ er sich beruhigen.
    Brenda schluchzte in Bills starken Armen. Das große, rote Gesicht des Lastwagenfahrers verzog sich zu einem breiten Grinsen.
    „Schon gut, Brenda. Ist ja nichts geschehen. Morgen kommt der Tau, dann können wir wieder losziehen!“
    Brendas Augen trafen die von Jerry. Ihre Augen waren voll ungestilltem Haß und verhießen Rache.
    „Was war denn eigentlich los hier?“ fragte Sam Raybould, als er merkte, daß die Gefahr vorüber war.
    „Tja“, meinte Jerry nachdenklich, während die haßerfüllten Augen Brendas ihn verfolgten. „Hier hat es einen kleinen Unglücksfall gegeben.“ Er drehte sich noch einmal um. „Alles Gute zum Geburtstag!“ rief er in die rauchenden Trümmer. „Zum ganzen, verdammten Geburtstag!“
     

     

Erst Monate nach seiner Hochzeit mit Debbie auf dem Standesamt von South Shield erzählte er ihr von seinen Erlebnissen in jener Walpurgisnacht. Er hatte damals das Schloßcafe im ersten Morgengrauen verlassen und gleich einen Wagen gefunden, der ihn mitnahm bis Leeds und dann bis Shields, wo Debbie bei ihren Eltern war. Er hatte so lange an die Tür gehämmert, bis sie herunterkam. Hübsch, groß, mit lauter Stimme und verschlafenen Augen, vollbusig und resolut wie immer.
    Als er das Bild im Daily Mirror sah, war er bereits seit drei Wochen Geschäftsführer einer Bingohalle.
    Er starrte das Bild mit weit offenen Augen an.
    Brenda!
    Vor Schreck goß er den Tee über die Spiegeleier. Debbie

Weitere Kostenlose Bücher