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061 - Der Fuerst der Finsternis

061 - Der Fuerst der Finsternis

Titel: 061 - Der Fuerst der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Ball
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endgültig beantworten. Wir werden in der nächsten Folge einige der Befürworter zu Wort kommen lassen. Wie ist es übrigens mit Ihnen? Glauben Sie an Geister?
     
    In diesem Sinn verbleiben wir bis zum nächsten Mal
     
    Ihre VAMPIR-Redaktion

 
     
     
     
    Der Fürst der Finsternis
    Vampir Horror Roman 61
    von Brian Ball
     
     
     
     
     
     
     

Als die ersten schwarzen Wolken aus dem Nordwesten den High Peak zu verhüllen begannen, erkannte Jerry Howard, welch ein Narr er gewesen war.
    „Das hat mir gerade noch gefehlt“, sagte er und blickte nach oben. Die Fratze der Teufelszinne grinste ihm entgegen, als wüßte sie, daß er hier festsaß, während der Gipfel des Toller Edge noch sieben oder acht Klimmzüge über ihm war. In diesem
    Augenblick wünschte sich Jerry in die Äußere Mongolei oder nach Bangkok oder sonstwohin. Überall wäre er lieber gewesen, als hier mit klammen Fingern in der Wand zu hängen. Im Handbuch für Touristik war die Stelle, an der er sich eben befand, unter dem Namen‚ Scragg’s Corner’ eingetragen.
    Vor einer halben Stunde hatte Jerry frohgemut den dreißig Meter langen Anstieg begonnen. Sicher, nur Narren machten Klettertouren im Alleingang, aber diese Route war für einen geübten Kletterer schließlich ein kleiner Fisch.
    Wer hätte am letzten Freitag der Osterferien auch schon Zeit gehabt, mit ihm in die Berge zu gehen. Vielleicht Debbie. Aber die war vor einer Woche wütend abgereist, zurück nach South Shield. Zu dem Fischdampferkapitän, der seit drei Monaten auf sie wartete. Also mußte Jerry allein losziehen, ob er wollte oder nicht. Schließlich war er die Route schon drei – oder viermal gegangen.
    Er war bereits bis auf ungefähr sieben Meter an den Gipfel herangekommen, als er den plötzlichen Temperatursturz wahrnahm. Und noch dazu war irgendein Vandale hiergewesen und hatte den kleinen Felsvorsprung, der den letzten Klimmzug überhaupt erst möglich machte, abgebrochen.
    „Bastard“, schimpfte Jerry. „Verdammter Bastard.“
    Wer das wohl gewesen sein mochte? Einem Kletterer würde so etwas nie einfallen, das war völlig undenkbar. Jerry versuchte, irgendwo Halt zu finden, aber seine Finger glitten vom nassen, kalten Gestein ab. Seine Augen durchforschten den Fels Zentimeter für Zentimeter. Er verfluchte seine Dummheit, kein Seil mitgenommen zu haben. Mittlerweile war es so kalt geworden, daß ihm die Wangen brannten und seine rechte Hand jedes Gefühl verloren hatte. Er wagte einen Blick über die Schulter nach unten, sorgfältig darauf bedacht, sein Gewicht nicht zu verlagern. Mit dem linken Fuß stand er zwar auf einem festen Sims, mit dem rechten aber nur auf einem winzigen Vorsprung. Unter ihm erstarb das Sonnenlicht. Von der nahen Straße, die hier in die letzte Kurve vor Hagthorpe ging, hörte er das Fauchen der Luftdruckbremse eines schweren Lasters.
    Jerry fühlte die Schwärze, die über den High Peak gekrochen kam, noch ehe er sie sehen konnte.
    „Du lieber Himmel“, sagte er kleinlaut. „Schnee.“
    Der Wind sprang auf. Aus dem nahen Tal hörte man das ungeduldige Blöken der Schafe, die ihre Lämmer zur Eile trieben. Die ersten Schneeflocken setzten sich auf Jerrys braunen Bart. Er fühlte, daß er nicht mehr lange aushielt. Zurückgehen? Das würde er nie schaffen. Zwanzig Meter tief unter ihm lag loses Geröll. Tief genug, um sich alle Knochen im Leib zu brechen. Er begann, aus Leibeskräften in den heulenden Wind zu brüllen.
    „Hilfe! Hilfe!“
    Der April war gekommen, und ohne Debbies Singsangstimme war es sehr einsam in Jerrys Bude geworden. Also hatte er kurzerhand ein Pfund Käse und einen Laib Brot eingepackt, aus der Wohnung von Andy und Anne ein paar Dosen Bier mitgenommen – sie hätten sich ebenso ungeniert aus seinen Vorräten bedient – und beschlossen, eine Wandertour zu unternehmen. Ohne Klettern! Nur Narren gingen allein in die Berge. Der Friedhof von Hagthorpe beherbergte eine Menge solcher Opfer ihrer Dummheit.
    Jerry schluckte schwer, als er bei diesem Gedanken angelangt war. Er war noch zu jung zum Sterben. Ein scharfer Wind blies nun vom High Peak herunter, die Wolken hingen noch tiefer und wurden zusehends schwärzer.
    Er tastete noch einmal nach dem verschwundenen Felsvorsprung, aber kein Wunder war in der Zwischenzeit geschehen.
    „Der Teufel soll diesen verdammten Bastard holen“, schrie Jerry. „Du niederträchtiger Satansbraten. Ich wünschte, du würdest jetzt statt mir hier festsitzen!“
    Jerrys

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