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061 - In der Gewalt der Schneemenschen

061 - In der Gewalt der Schneemenschen

Titel: 061 - In der Gewalt der Schneemenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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recht sanft an, dann geht es eine fast tausend Meter hohe Steilwand entlang. Da müssen wir vorsichtig sein, da immer wieder Eislawinen herunterkrachen. Kurz danach geht es dann steil bergan direkt zum Basislager. Ich schätze, daß wir in zwei Stunden dort sind."
    Sie gingen weiter. Der Gletscher bot nur wenig Schwierigkeiten. Selten waren tiefe Gletscherspalten zu sehen.
    Während sie die Steilwand entlanggingen, blickte Yameshi immer wieder hoch.
    „Stehenbleiben!" schrie er plötzlich. „Drückt euch gegen die Wand!"
    Alle gehorchten. Sekunden später löste sich ein riesiger Eisbrocken und donnerte auf den schmalen Weg. Eisstücke flogen durch die Luft, und einer der Sherpas schrie auf. Ein Eisbrocken hatte seine rechte Wange blutig gerissen...
    Sie umgingen den Eisbrocken. Überall waren Markierungen angebracht, die bei schlechtem Wetter die einzige Hilfe waren, um nicht vom Weg abzukommen.
    Das letzte Stück lag nun vor ihnen: eine steil aufragende Eiswand. Sie war übersät mit ins Gestein getriebenen Eis- und Kletterhaken.
    Dorian blieb stehen und musterte die Wand skeptisch. Er bewunderte Yameshi und die Sherpas, die völlig gelassen sich daranmachten, die Wand zu besteigen.
    Der Dämonenkiller machte sich ebenfalls an den Aufstieg. Sehr behaglich fühlte er sich nicht; doch er wußte, daß ihm nicht viel geschehen konnte, da er angeseilt war. Sollte er stürzen, würde es das Seil verhindern, daß er in die Tiefe flog. Zu seiner größten Überraschung war aber der Aufstieg wesentlich einfacher, als er befürchtet hatte.
    Langsam kletterte er höher. Immer wieder sicherte er sich selbst ab und wartete, bis Yameshi ein Stück höher geklettert war und das Seil in einem Haken befestigt hatte, ehe er weiter hochstieg. Doch er fühlte sich nach wenigen Minuten zu sicher; und das war ein Fehler.
    Er rutschte aus und konnte sich nicht mehr festhalten. Unbarmherzig fiel er in die Tiefe. Er versuchte sich an der Wand festzukrallen. Panik stieg in ihm auf. Dann spürte er den Ruck. Das Seil hielt. Dorian baumelte hin und her, faßte sich und wurde ruhig. Er stemmte die Füße gegen die Wand und packte das Seil, das Yameshi langsam hochzog. Zwei Minuten später stand er neben dem grinsenden Mischling.
    Endlich hatten sie die Wand hinter sich gebracht und sahen das Basislager. Es bestand aus etwas zwanzig Zelten, in denen unter anderem eine Küche, ein Lazarett, eine Funkstation und zwei Messezelte untergebracht waren. Zwischen den Zelten waren Markierungsstangen in den harten Boden getrieben worden, die mit starken Seilen verbunden waren. Abgesehen von den Gebetsfahnen waren auf einen großen Stein noch religiöse Sprüche eingemeißelt.
    Zwei junge Männer kamen ihnen entgegen.
    „Das sind die Ethnologen", sagte Yameshi. „Der im blauen Anorak ist Sam Holden, der andere Averell Sharp. Beide kommen mir ein wenig verrückt vor."
    Sam Holden war ein kleiner Mann. Sein Alter war schwer zu schätzen, doch viel älter als dreißig konnte er nicht sein. Sein Gesicht war von der Sonne fast schwarz gebrannt. Die Augen waren hell, die Nase leicht gebogen, der Mund für das große Gesicht viel zu klein.
    Averell Sharp überragte seinen Kollegen um Haupteslänge. Er war ein grobknochiger Mann, der sich ziemlich ungelenk bewegte. Sein Gesicht war hager, und, unter der Sturmhaube lugte rotblondes Haar hervor.
    Die beiden schüttelten allen herzlich die Hände, dann ging es weiter. Nach wenigen Minuten erreichten sie das Lager. Von den anderen Expeditionsteilnehmern befand sich zur Zeit nur die Ärztin im Lager. Delphine Benne war eine achtundzwanzigjährige Französin, die man eher für ein Bauernmädel als eine Ärztin gehalten hätte. Sie war eine stämmige Frau mit einem gewaltigen Busen, vollem kornblondem Haar und einem runden, roten Gesicht, das nicht unhübsch war.
    Khapa Srong, der Leiter der Expedition, war mit Nils Dahlberg, Pablo Lozada und einigen Sherpas unterwegs. Sie suchten nach den Schneemenschen.
    Coco und Dorian bekamen ein geräumiges Zelt zugewiesen. Dann mußten sie sich bei der Ärztin im Lazarett zur Untersuchung melden.
    Im Zelt war es angenehm warm. Dorian zog sich aus, und die Ärztin untersuchte ihn gründlich. „Haben Sie irgendwelche Beschwerden, Mr. Hunter?" fragte sie.
    Dorian schüttelte den Kopf.
    „Keine", sagte er. „Ich fühle mich nur ein wenig müde."
    „Kopfscherzen, Ohrensausen?"
    „Nichts", sagte der Dämonenkiller.
    „Erhöhter Herz- und Pulsschlag", sagte die Ärztin.
    „Das

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