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061 - In der Gewalt der Schneemenschen

061 - In der Gewalt der Schneemenschen

Titel: 061 - In der Gewalt der Schneemenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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zehn Meter in die Höhle. Sekunden später nahm die gewaltige Säule Gestalt an. Sie entwickelte Arme und Beine. Dann wuchs aus dem Rumpf ein kopfähnliches Gebilde.
    Dorian starrte sein Ebenbild an.
    „Die Statue sieht wie du aus", flüsterte Coco. „Hekate muß über unglaubliche Fähigkeiten verfügen."
    Die Statue war nur wenige Sekunden zu sehen, dann fiel sie in sich zusammen, und der Schnee schien Blasen zu werfen.
    Dorian ließ sich nicht ablenken. Er suchte nach einem Eingang ins Haus, fand aber keinen.
    Vor dem Haus blieben sie stehen.
    „Wir schlagen ein Fenster ein", sagte Dorian.
    Er hob den Eispickel und schlug zu, doch das Fenster hielt der Wucht des Schlages stand. Zwei der Eiszapfen drängten Dorian zurück.
    Plötzlich klaffte in der blau schimmernden Eiswand eine kreisrunde Öffnung, die rasch größer wurde.
    Ohne zu zögern, betrat Dorian das Gebäude, Coco und Jeff folgten ihm. Hinter ihnen schloß sich augenblicklich die Öffnung.
    Sie standen in einem großen Raum, dessen Wände schräg und halb durchsichtig waren. Der Raum war völlig leer. Zögernd ging Dorian weiter. Seine Schritte hallten hohl. Er blickte sich um. Die Wände waren glatt und wiesen keine Tür auf.
    „Jetzt bist du dran, Coco", sagte Dorian.
    Die ehemalige Hexe der Schwarzen Familie nickte. Sie hatte alles, was über Hekate bekannt war, gesammelt. Es war nicht viel. Hekate war in der Vergangenheit nur selten in Erscheinung getreten, was aber nichts besagte, da es viele Dämonen gab, die zurückgezogen ihr eigenes Süppchen kochten. Zu diesen Dämonen gehörte auch Hekate.
    Über ihr erstmaliges Auftauchen war nur wenig bekannt. Nur eines stand fest: Sie verfügte über ungewöhnliche Fähigkeiten. Coco hatte einige Gerüchte gehört, die besagten, daß Hekate den vakanten Posten des Führers der Schwarzen Familie anstrebte. Das war allein schon ungewöhnlich, da es bis jetzt noch nie eine Frau gegeben hatte, die diese Machtposition angestrebt hatte. Coco wußte, daß sie es mit einem gefährlichen Gegner zu tun hatten; und da niemand über die wahren Fähigkeiten Bescheid wußte, standen sie vor einer schwierigen Aufgabe.
    Coco hatte als eine der begabtesten Hexen innerhalb der Schwarzen Familie gegolten, bevor sie von ihrem Vater aus der Gemeinschaft der Dämonen verstoßen worden war. Damals hatte sie ihre Fähigkeiten fast völlig verloren, sie dann später aber wieder teilweise zurückgewonnen.
    Coco hockte vor einer der schrägen, grün schimmernden Wände und ritzte mit dem Eispickel magische Zeichen in den harten Boden. Dazu faltete sie die Hände über der Brust, schloß die Augen und flüsterte einen uralten Zauberspruch.
    Die Luft fing zu flimmern an. Plötzlich wurde es heiß, und Flammen umtanzten Cocos Finger. Sie streckte die Arme aus und murmelte einen weiteren Spruch. Die blaugrünen Flammen rasten auf die Wand zu und brachten sie zum Schmelzen. Es stank bestialisch. Dann ertönte ein lauter Knall. Coco riß die Arme hoch. Die Flammen erloschen, und sie fiel rücklings auf den Boden und wand sich mit schmerzverzerrtem Gesicht hin und her.
    Ein leises Lachen war zu hören, das immer lauter wurde.
    Coco setzte sich auf und schüttelte den Kopf.
    „Sie hat meinen Zauber mit einem Gegenzauber unwirksam gemacht", sagte Coco leise und stand schwankend auf.
    Dorian stützte sie. Sie traten einige Schritte zurück, bis sie sich in der Mitte des Raumes befanden. Die Wände änderten plötzlich die Farbe, wurden feuerrot, dann durchsichtig. Sie sahen in Dutzenden von anderen Räumen, die alle mit seltsamen Gegenständen angefüllt waren. In einem der Räume stand Gregor Yameshi. Er war völlig nackt und wandte ihnen das Gesicht zu. Aus seiner Brust wuchs eine riesige schneerosenartige Blume, deren große Blätter sich wie im Wind bewegten. Yameshi blickte zu den dreien herüber, dann bewegte er sich. Sein Schritt war federnd. Das Gesicht sah entspannt aus, seine Augen glänzten. Er ging einfach durch die Wand hindurch, die sich hinter ihm schloß, und blieb vor Dorian stehen.
    „Herzlich willkommen im Todesgarten der Hekate!" sagte Yameshi. „Ich habe meine Aufgabe erfüllt. Ich sollte euch hierherbringen. Jetzt ziehe ich mich zurück. Bald werdet ihr so wie ich ein treuer Diener Hekates sein. Es gibt kein größeres Glück, als ihr Sklave sein zu dürfen."
    „Hören Sie mir zu, Yameshi!" sagte Dorian. „Ich habe..."
    Yameshi drehte sich um und ging wieder durch die Wand.
    „Der Todesgarten der Hekate",

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