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061 - Medusas steinerne Mörder

061 - Medusas steinerne Mörder

Titel: 061 - Medusas steinerne Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Mund.
    Im
Halblicht sah Larry Brent den Mann im Profil. Seine Haut veränderte sich. Sie
wurde grau. Wie, Stein. Es war Stein! Medusa!
    Sven
Kermin war Medusa begegnet!
    Jetzt
wußte X-RAY-3 auch, woher er die Stimme kannte. Medusas Stimme! Die
Frau, die ihr Schlangenhaupt unter Perücken oder einem Kopftuch zu verstecken
pflegte, hatte er unter dem zivilen Namen Inger Bornholm kennengelernt. Bei
ihrer Bekämpfung spielten Thor Haydaal und der ehemalige PSA-Nachrichtenmann
Tom Kvaale eine entscheidende Rolle. Kvaale war inzwischen zum PSA-Agenten
aufgestiegen und trug die Deckbezeichnung X-RAY-9. Inger Bornholm, in deren
Adern aus früheren Generationen griechisches Blut floß, hatte einen Weg
gefunden zu überleben. Und Larry Brent wurde Zeuge, wie sie es anstellte, ihre
alte Heimat zu verlassen und sich gleichzeitig ihrer Opfer zu bedienen. Sie
reaktivierte den Versteinerten und gab ihm den hypnotischen Befehl, das, was
von ihr übriggeblieben war, aus dem Fluß zu nehmen und an einen anderen Ort zu
bringen. Der versteinerte Sven Kermin war nur ein Rädchen in einem großen
Räderwerk. Kermin war eine Zwischenstation. Wie bei einer Zeitrafferaufnahme
erlebte Larry, daß Kermin das Schlangenhaupt aus dem Wasser nahm und mit ihm
dann durch die Nacht wanderte, einem Ziel entgegen, das Medusa ihm diktierte.
Hunderte von Kilometern wurden auf diese Weise zurückgelegt. Die Landschaft
veränderte sich, obwohl Larry Brent selbst keinen einzigen Schritt getan hatte.
Das alptraumhafte Geschehen nahm seinen Fortgang… Eine neue Umgebung! Die
Felsen waren schroffer. Das Rauschen eines anderen Flusses war stärker zu
hören. Weit und breit fand sich keine menschliche Siedlung. Sven Kermin ging
durch unwegsames Gelände und stapfte wie ein Wesen aus einer anderen Welt in
den Fluß, dessen reißende Strömung ihn umspülte. Der große Mann lief stets so,
daß Larry Brent ihn immer in der Rückenansicht oder im Profil hatte. Das war
gerade so, als wolle er den heimlichen Beobachter der Szene davor schützen,
einen Blick auf das zu werfen, was er in der Hand hielt. Larry Brent ahnte, daß
dies gut für ihn war. Wenn er das Schreckenshaupt der Medusa sah, war auch er
verloren, würde er versteinern wie Sven Kermin… Der Schwede übergab das, was er
in Händen hielt, dem reißenden Strom, und etwas Rundes, auf dem es sich heftig
bewegte, als würden dünne Arme sich von ihm wegstrecken, wurde blitzschnell
hinweggetragen. Kermin setzte roboterhaft und stumm seinen Weg fort. Er ging
immer weiter in den Fluß, strebte der Mitte entgegen. Das Wasser reichte dem
Versteinerten schon bis an die Brust, dann bis ans Kinn und schwappte im
nächsten Moment über seinen Kopf hinweg. Die Gestalt war nun den Blicken des
PSA-Agenten entzogen. Aber allen Naturgesetzen zum Trotz konnte Larry Brent ihn
dennoch weiterhin mit seinen Blicken verfolgen. Er konnte durch das Wasser
sehen und hatte das Gefühl, direkt neben Kermin zu sein, der nun schon mehr als
zwei Meter unter Wasser lief. Ich träume, schrie es in Larry Brent, ich
muß aufwachen…
    Da
war eine Demonstration im Haus eines Professors, die Vorführung eines
Geistheilers und anschließend eine Seance, die er im Auftrag seines
geheimnisvollen Chefs X-RAY-1 beobachten sollte. Die Materialisation aus dem Mund
des Mediums Daisy Mallot! Ganz kurz grellte das Bild vor seinem geistigen Auge
auf, aber er konnte es nicht weiter verfolgen. Doch dann drangen die
Traum-Sequenzen wieder durch. Er sah sich mitten im Wasser neben dem
Versteinerten. Sven Kermin steckte bis zu den Waden im Schlick und kam nur noch
mühsam vorwärts. Über ihm lag eine Wasserschicht von mindestens vier Metern Dicke. Da ging Kermin wie ein verwundetes Tier in die Knie
und legte sich zur Seite. Der Grund des Flusses wurde aufgewühlt. Zwischen Schlick,
Steinen und allerlei Unrat fand Kermin seine letzte Ruhestätte. Er, der durch
den Anblick des Medusen-Hauptes zu einer Versteinerung geworden war, wurde auf
diese Weise den Blicken der Menschen entzogen. Niemand sollte sehen, wo er sich
befand, niemand sollte Medusas Spur verfolgen können. Sie hatte einen Plan…
    »Aber
den darf sie nicht ausführen!« hörte Larry sich sagen, und nach langer Zeit
vernahm er wieder mal eine menschliche Stimme. Es war zuerst seine eigene. Dann
eine andere. »Genau der gleichen Meinung bin ich auch, Towarischtsch…«, brummte
jemand Zustimmung. Da schlug Larry Brent die Augen auf und erwachte. Der Druck
in seiner Kehle und auf seiner Brust

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