0611 - Brennpunkt Medo-Center
die Planung der nächsten Tage, die er eigentlich bereits fertig hatte.
Aber das war weitaus wichtiger. Die erste Spur auf dem Weg der Erkenntnis! Er warf die gesamte Planung um und sagte: „Ich komme sofort, Spezialist. Transmitterbrücke nach Quinto-Center, von dort aus mit schnellem Kurierschiff."
„Einverstanden. Wir bereiten alles vor und erwarten Sie, Lordadmiral. Übernehmen Sie die Verständigung von Perry Rhodan und den anderen Verantwortlichen?"
Atlan stand bereits und erwiderte: „Selbstverständlich. Erfolgt von hier aus. Ende!"
„Ende."
Der Schirm wurde dunkel. Atlan wußte, was er zu tun hatte.
Er gab einem Sekretär Anweisung, die drei Mutanten, Gucky, Fellmer Lloyd und Takvorian zu bitten, sich im Transmitterraum von Imperium-Alpha einzufinden, dann führte er einige Gespräche mit Rhodan und seinen anderen Freunden.
Nicht ganz eine Stunde später trafen sie sich im Transmitterraum.
Selbst der Mausbiber verzichtete diesmal auf seine üblichen Späße. Keinem der vier Lebewesen war es nach Scherzen zumute. Sie alle hatten begriffen, daß hier abermals eine Welle von Gefahren auf die Menschheit aller Planeten zuraste, und, wenn ihre Skepsis berechtigt war, darüber hinaus auch auf andere Planeten. Das bedeutete, daß es nirgendwo Hilfe geben würde, auch nicht einmal bei den einstigen Gegnern oder bei fremden Völkern.
„Gehen wir!" sagte Atlan halblaut und ernst. Sein Gesicht war verschlossen. Die Sorge quälte ihn, und er sah keinen Ausweg.
Seine ganze Hoffnung stützte sich auf Moinsh Krogh, den erfahrenen Ara, und auf die vielen Forschergruppen auf allen nur denkbaren Planeten, die ein Mittel gegen den Erreger von PAD suchten.
Von PAD, dessen Namen geändert werden mußte, denn er hatte eine neue, furchtbarere Bedeutung erlangt.
Das wallende, wesenlose Schwarz zwischen den Transmittersäulen verschluckte die vier Freunde.
7.
Ich konnte nicht den gesamten Planeten beschützen, aber wir taten, was in unserer Macht stand. Energieschirme, hergestellt aus vielen Teilprojektionen, lagen um die wichtigsten Gebäude der Universität. Die Feldschleusen der Schirme waren von vielen Robotern und wenigen Menschen, meist einberufene Angehörige der Tahun-Schutzgruppen, bewacht. Jedenfalls waren die Besatzungsangehörigen des Explorerschiffes bestens geschützt.
Jetzt mußten wir versuchen, die Anlagen von innen heraus sicher zu machen. Irgend etwas warnte mich. Ich rechnete mit einem Eingreifen des Energiekommandos. Ich rechnete sogar mit selbstmörderischen Aktionen.
„Ravengh?" fragte Afshar, als wir wieder eine Rampe betraten und schräg nach unten gingen „Ich höre?"
„Was pfeifen Sie eigentlich da immer vor sich hin?"
Ich grinste freudlos.
„Ein Lied. Beziehungsweise einen Ausschnitt davon" Er lachte kurz und betätigte den Öffnungsmechanismus eines schweren Druckschotts.
„Daß Sie kein startendes Raumschiff imitieren wollten, dachte ich mir, Ist das eine Angewohnheit von Ihnen? Nicht, daß es mich stören würde... aber."
„Es ist der Ausdruck einer Neurose, mein junger Freund.
Eine tödliche Neurose", sagte ich kurz.
Er schüttelte den Kopf und blieb neben mir, als wir die Sicherheitseinrichtungen dieser ausgedehnten, unterirdischen Laborebene kontrollierten und nacheinander einschalteten.
„Ich verstehe nicht mehr, Ravengh."
Ich starrte ihn an. Er war jung, aber erfahren. Aber er besaß nicht das tiefe Wissen, das in unserem Beruf im Lauf vieler Jahre kommt.
„Ich werde es Ihnen erzählen", sagte ich. „Während wir versuchen, dieses Labyrinth akonensicher zu machen. Und für die heutige Nacht sollten Sie sich nicht zuviel vornehmen, zumindest ich habe hier Dienst."
„Und... Atlan? Er wird kommen?"
„Er wird abgeholt. Darum brauchen wir uns nicht zu kümmern."
Naturgemäß verfügte eine Riesenanlage dieser Art, die als Universität geplant und gebaut worden war, nicht über die Sicherheitsmaßnahmen, wie sie beispielsweise für die Energieerzeugung oder bestimmte andere Bezirke galt. Trotzdem hatten die Erbauer überall dort, wo sie es für richtig hielten, Sicherheitsanlagen eingebaut. Die Labors, die Operationssäle, der Bereich der Forschung und die gefüllten Magazine waren mit Schutzanlagen ausgestattet. Wir aktivierten diese Sicherungen und teilten die Beschäftigten in Gruppen ein, programmierten die Anlagen auf rund zweihundert Frauen und Männer. Der Rest der hier Beschäftigten konnte rund ein Drittel aller Räume gar nicht oder nur in
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