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0611 - Der Mondschein-Teufel

0611 - Der Mondschein-Teufel

Titel: 0611 - Der Mondschein-Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Nachbarschaftshilfe erster Klasse - den Einbrecher fertigmachen, und die hübsche Nachbarin würde ihm dann um den Hals fallen und sich ganz, ganz herzlich bedanken…
    Angesichts der Schrotflinte würde der Glatzkopf auch ganz schnell kapitulieren. Danach würde Wrighley die Polizei rufen und den Gauner abtransportieren lassen.
    Und sich dann der schönen Nachbarin widmen.
    Im dunklen Zimmer selbst war alles leer, aber die Tür zum Korridor stand offen. Der Einbrecher war also schon weiter vorgedrungen.
    Mistkerl, dachte Wrighley. Was suchst du hier? Wertsachen gibt’s doch nicht, das Mädchen ist doch gerade erst mit ein paar Sachen eingezogen, und das Haus steht noch beinahe leer.
    Ah, du willst an die Lady selbst heran, wie? Na, das treibe ich dir schon aus, du Halunke!
    Das Gewehr schußbereit, wagte er sich in den erleuchteten Hausflur. Wo steckte der Einbrecher?
    In diesem Moment erlosch das Licht!
    ***
    Am oberen Treppenabsatz wandte sich Janet um. Wie konnte die Schlafzimmertür geöffnet werden, wenn sich außer ihr niemand im Haus befand?
    Jetzt wurde es ihr doch unheimlich!
    »Ist da jemand?« rief sie halblaut. »Hallo, wer ist da?«
    Es blieb still. Plötzlich war nicht einmal mehr das leise Pfeifen des Zugwindes durch die undichten Fenster zu hören.
    Janet atmete tief durch. Sie fragte sich beklommen, ob es nicht ein Fehler gewesen war, nach oben zu gehen. Jetzt war sie von der Haustür abgeschnitten und damit von jeder Fluchtmöglichkeit. Denn aus dem Fenster zu springen oder zu klettern, das war zu gefährlich.
    »Hallo?« rief sie etwas zögerlicher.
    Heißer Atem blies in ihren Nacken.
    Sie machte einen Sprung vorwärts, drehte sich dabei und wäre um ein Haar gestürzt.
    Und hinter ihr befand sich - niemand!
    Trotzdem hatte sie ganz deutlich gespürt, daß jemand unmittelbar hinter ihr gewesen war!
    Sie tastete um sich.
    Alles leer - natürlich!
    Dafür waren von unten plötzlich Geräusche zu vernehmen.
    Schritte. Etwas knarrte und knackte.
    Und dann - ging von einem Moment zum anderen das Licht aus.
    Eine Hand strich sanft über Janets Gesicht…
    Gellend schrie sie auf!
    ***
    Wrighley hörte den Schrei.
    »Miss Baker!« stieß er hervor. »Wo sind Sie?«
    Er hieb mit der Faust dorthin, wo er den Lichtschalter vermutete. Es klickte, aber nichts geschah, es blieb dunkel.
    Da eilte er zur Treppe. Der Schrei war von oben gekommen.
    Wieder ein lauter Ruf. »Lassen Sie mich in Ruhe! Gehen Sie! Hilfe!«
    Wrighley machte ein paar Schritte vorwärts.
    »He, Mister!« brüllte er. »Lassen Sie die Frau in Ruhe und kommen Sie her! Ich schieße sonst!«
    »Nein!« kam es von oben. Janet Bakers Stimme. »Ich - aaaahhh…!«
    Wrighley feuerte. Die Schrotkugeln prasselten direkt über ihm in die Korridordecke.
    Um den Sachschaden machte er sich in diesem Moment keine Gedanken. Auch nicht darum, daß er selbst aus recht eigennützigen Motiven unbefugt hier eingedrungen war, statt die Polizei zu benachrichtigen.
    Andererseits - die nächste Polizeistation war weit, der nächste Constable in Beaminster, und ob der um diese Abendzeit überhaupt erreichbar war, das war eine ganz andere Frage…
    …die sich Wrighley allerdings erst gar nicht gestellt hatte, als er zur Schrotflinte gegriffen hatte.
    Oben blieb es jetzt merkwürdig still.
    »Miss Baker?« fragte Wrighley vorsichtig. »Bitte, antworten Sie! Ist alles in Ordnung?«
    Immer noch Totenstille.
    Wrighley bewegte sich vorsichtig in Richtung Treppe. Sich in der Dunkelheit in einem fremden Haus zurechtzufinden, das bereitete ihm schon Schwierigkeiten. Er bedauerte es jetzt, keine Taschenlampe mitgenommen zu haben.
    Im gleichen Moment, in dem er mit dem tastenden Fuß gegen die unterste Treppenstufe stieß, wurde alles schlagartig anders…
    ***
    Janet Baker schlug nach der unsichtbaren Person, die ihr Gesicht gestreichelt hatte. Dann hörte sie unten einen Mann nach ihr rufen.
    Verdammt, wer trieb sich denn alles zu nächtlicher Stunde in diesem Haus herum? Ein Gespenst und ein schießwütiger Einbrecher?
    Im gleichen Moment berührte sie wieder jemand, berührte sie aus der Dunkelheit heraus. Packte sie dann mit starken, harten Händen.
    »Lassen Sie mich in Ruhe! Gehen Sie! Hilfe!«
    »He, Mister!« brüllte der Mann unten. »Lassen Sie die Frau in Ruhe und kommen Sie her! Ich schieße sonst!«
    »Nein!« schrie Janet auf. »Ich - aaaahhh…«
    Der Unheimliche aus dem Nichts, gegen den sie sich kaum zu wehren vermochte, zerrte sie mit sich. Sie schlug um

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