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0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio

0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio

Titel: 0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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machen, Sir. Wem glauben Sie mehr? Den Zeitungen oder uns?«
    Er krauste die Stirn. Seine Augen kamen mir größer vor als sonst.
    Dann bewegte er seine Lippen und sagte mit leiser Stimme: »Jedenfalls waren Sie am Tatort.«
    Suko und ich nickten wie zwei gehorsame Schüler.
    »Hätten Sie dann nicht auf die verdammten Fotografen achtgeben können? Dieses Foto brauchte nicht zu sein.«
    »Stimmt, Sir.«
    Er lehnte sich zurück. »Ich habe hier zahlreiche Anrufe entgegennehmen müssen. Ich wußte nicht, was gespielt wurde, aber ein Anruf hat mich besonders gestört.«
    »Leonidas«, sagte Suko.
    »Richtig, er war es. Seine Tochter wurde umgebracht.«
    »Sie war eine Terroristin.«
    Unwirsch winkte der Alte ab. »Klar, das wissen wir. Nur ist es nicht Ihre Aufgabe, Terroristen zu jagen. Sie haben weiß Gott genug mit anderen Dingen zu tun.«
    »Sir, ich möchte noch einmal betonen, daß es ein Zufall gewesen ist, der uns in die Gegend führte.«
    »Leonidas ist mächtig. Sie haben mir vorhin von seinem Verhalten berichtet. Was glauben Sie denn, was er diesem Bild entnehmen wird? Es ist ein Dokument. Er wird sich sagen, daß zwei Scotland-Yard-Beamte daran beteiligt waren, seine Tochter umzubringen. Ich würde fast ebenso denken, wenn ich er wäre.«
    »Es war aber nicht so, das haben wir ihm gesagt.«
    »Wissen Sie denn, John, was im Innern dieses Mannes vorgeht, der zudem noch Vater gewesen ist?«
    »Ich kann es mir vorstellen.«
    Unser Chef hob die Schultern. »Nein«, widersprach er, »das kann ich mir nicht einmal vorstellen. Dieser Mensch kann innerlich eine Gruft sein, dem normale menschliche Gefühle fremd sind. Gewisse Kreise sind nicht eben begeistert, daß er in der Nähe von London Grundbesitz hat, aber gewisse Kreise wissen auch, daß er zu den Mächtigen gehört.«
    »Wirtschaft?« fragte ich.
    »Ja, er kontrolliert praktisch den Olivenanbau in Griechenland. Vom Öl einmal abgesehen, das er nur auf seinen Schiffen fährt. Aber Griechenland gehört zur EG wie wir, und da spielen wirtschaftliche Interessen eine Rolle. Man läßt diesen Menschen also in Ruhe.«
    »Gibt es etwas, das man ihm anstecken kann?« fragte Suko.
    »Nein, wieso?«
    »Ich dachte daran, daß er schmutzige Geschäfte im großen Stil betreibt und den Handel mit Oliven nur vorgeschoben hat. Rauschgift, Menschenhandel und so weiter.«
    Der Superintendent schüttelte den Kopf. »Wir haben nicht einmal einen Verdacht. Tatsache ist, daß er ähnlich reagiert wie die Araber und sein Geld in aller Herren Länder gewinnbringend anlegt. Natürlich auch in Grundstücken und Liegenschaften, wie sein Besitz Kreta am Rande von London beweist.«
    Ich runzelte die Stirn. »Kreta?«
    »Ja, so hat er das Gelände genannt, das er damals kaufte. Es sollte ihn an seine Heimat erinnern.«
    »Wo liegt das Anwesen denn?«
    »Nordöstlich von London und südlich von Cambridge, eingebettet in eine hügelige Landschaft. Viele sagen, unser Land sei dort am schönsten. Der Grieche scheint es gewußt zu haben.«
    »Sollen wir die Initiative ergreifen, Sir?« fragte ich jetzt direkt.
    Hinter den dicken Brillengläsern weiteten sich die Augen unseres Chefs. »Nein, auf keinen Fall. Das würde so aussehen, als würden wir ihm nachrennen. Sie wissen doch, wer sich entschuldigt, klagt sich an, John. Wir lassen ihn in Ruhe.«
    »Einverstanden. Wobei ich allerdings davon ausgehe, daß er sich von allein melden wird.«
    »Bei Ihnen?«
    »Besonders bei Bill. Wenn mich nicht alles täuscht, hält er ihn für einen Versager. Durch Bill wollte er Kontakt zu seiner Tochter aufnehmen, was ihm fast gelungen wäre, wenn ihm die Anti-Terroreinheit nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte.«
    Sir James senkte den Kopf, als er sprach. »Wenn Leonidas die Fotos sieht, was ganz bestimmt der Fall sein wird, befindet sich auch Baker in Gefahr.«
    »Das haben wir ihm gesagt.«
    »Und?«
    »Er reagierte arrogant, sehr überheblich. Es schien mir so, als würde er den Griechen nicht ernst nehmen.« Suko runzelte die Stirn.
    »Meiner Ansicht nach beging er einen Fehler. Leonidas weiß sehr wohl, was er unternehmen wird. Wir gehen davon aus, daß er keinerlei Rücksicht nimmt. Er hat uns einen zu entschlossenen Eindruck gemacht, wenn Sie verstehen.«
    »Sicher. Rache also.«
    »Das sehe ich auch so.«
    Ich mischte mich ein. »Sir, wir sollten auch Bill Conolly nicht vergessen. Leonidas kann es auch bei ihm versuchen. Er hat einmal viel von ihm gehalten, das scheint mir vorbei zu

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