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0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio

0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio

Titel: 0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sprechen. »Viel ist es nicht, was wir herausgefunden haben. Ich schicke Ihnen den Ausdruck zu.«
    »Sagen Sie das Wenige.«
    Ich erfuhr Dinge, die ich schon wußte, bis auf eine Kleinigkeit, die mir der Anrufer zuletzt servierte. »Dieser Knabe muß ein Hobby haben, und zwar heißt es Kreta. Er stammt von dieser Insel, liebt sie über alles und hat sein Haus auch so genannt.«
    »Das ist uns bekannt.«
    »Zudem schwärmt er für den sagenhaften König Minos und natürlich den Minotaurus. Das ist alles, was ich Ihnen sagen kann. Zu weiteren Gefälligkeiten stets zu Diensten.«
    »Ich bewundere Sie!«
    »Weshalb?«
    Lachend gab ich die Antwort. »Sie können so herrlich lügen.«
    Da legte er rasch auf.
    Suko hatte mitgehört, die Beine langgemacht und hob die Schultern. »Also nichts weiter.«
    »Kaum.«
    »Dann könnten wir ja heute, da wir sowieso im Büro bleiben, mal wieder nebenan beim Italiener essen gehen.«
    »Gut.«
    »Nehmen wir Glenda mit?«
    Sie betrat soeben unser Büro und hatte mitgehört. »Nein, Glenda will nicht.«
    »Figurprobleme?« fragte ich.
    Sie blitzte mich an. »Und wenn schon, das geht dich nichts an, Mr. Geisterjäger.«
    Ich drehte mich auf meinem Stuhl und schaute ihr ins Gesicht.
    »Was hat dich heute so sauer gemacht?«
    »Deine Bemerkungen über meinen Hut.«
    »Die waren doch…«
    »Hör auf und versuch nicht, dich herauszureden. Ich weiß Bescheid, mein Lieber.«
    »Na ja, wenn das so ist, essen wir allein.«
    »Guten Hunger«, wünschte sie spitz.
    Wir gingen. Den richtigen Appetit brachte ich nicht mit, denn ich dachte immer wieder an den Griechen, und der leichte Magendruck blieb wie eine Drohung zurück…
    ***
    Mit dem Lift war er in die Unterwelt gefahren und hatte dort ein steinernes Tor geöffnet.
    Im Ausschnitt blieb er stehen, schaute hinein in das grünliche Dunkel und legte beide Hände rechts und links neben die Mundwinkel, um einen Trichter zu bilden, durch den die Laute verstärkt wurden, die aus seinem Mund drangen.
    Es hörte sich an wie ein Mittelding zwischen dem Fauchen eines Tigers und dem hellen Trompeten eines Elefanten.
    Der Laut hallte in das Dunkel hinein, um dort zu verklingen. Sekundenlang geschah nichts, dann aber ertönte aus dem tiefen Hintergrund ein donnerndes Geräusch, als würden Pferde durch die gewaltige unterirdische Halle rasen.
    Der Mann wartete noch immer. Er lauschte den trommelnden Geräuschen nach, und sein Mund verzog sich zu einem Lächeln, als sie verstärkt an seine Ohren drangen.
    Sie tauchten auf wie lebende Schatten. Von drei verschiedenen Seiten erschienen die drei Schimmel in seinem Blickfeld. Normale Pferde, mit nur einem Unterschied.
    Knapp über den Augen und aus der Stirn wuchs bei jedem Tier ein goldfarbenes, spitzes Horn.
    Drei Einhörner, drei Fabeltiere, die vor ihrem Herrn stehenblieben, der dicht an sie herantrat, sie streichelte und ihnen etwas in die Ohren flüsterte.
    Die Tiere veränderten sich. Sie stellten die Ohren hoch, hoben auch die Köpfe an, ihre Blicke bekamen etwas Hartes, Glasiges, dazu scharrten sie mit den Hufen.
    »Ja«, flüsterte der Mann. »Ja, ihr seid die besten. Ihr werdet es schaffen, das weiß ich.«
    Mehr brauchte er nicht zu sagen. Auf der Stelle drehten sich die Einhörner um und rannten hinein in das dunkle Grün des gewaltigen Raumes unter der Erde.
    Nichts regte sich in seinem Gesicht, als der Mann wieder nach oben fuhr, sich in sein Arbeitszimmer begab und den Diener fortschickte.
    Er holte eine Flasche Rotwein aus dem temperierten Schrank mit der dicken Glasscheibe.
    Gelassen entkorkte er sie, schenkte den Wein in einen Pokal und trank sich selbst zu, wobei er einen gewichtigen Satz sagte: »Auf den Tod. Auf ihn und darauf, daß er all die vernichtete, die es verdient haben.« Dann lachte er schaurig, ballte die linke Hand zur Faust und stieß sie in die Luft…
    ***
    Immer wenn Major Baker einen roten Kopf bekam, war das ein schlechtes Zeichen. Dann wußten seine Untergebenen, daß dem Chef eine Laus über die Leber gelaufen war.
    An diesem Tag waren es zwei Läuse gewesen, die sogar Namen besaßen: Aristoteles Leonidas und Bill Conolly, der Reporter. Baker hatte versucht, an den Griechen heranzukommen, da jedoch gab es eine gewisse Sperre, zusammengesetzt aus Vorgesetzten, die es nicht für opportun hielten, daß er sich mit dem Griechen beschäftigte, denn dessen Einfluß reichte weit.
    »Halten Sie sich vorläufig zurück, Major!« wurde ihm gesagt.
    »Möglicherweise wird Ihre

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