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0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio

0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio

Titel: 0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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reagierte wie ein sehr kluger Hund. Durch Kratzen mit ihren Pfoten schaffte sie es, an den Hebel zu gelangen, den sie sogar bewegen konnte, dabei noch in die exakte Richtung, so daß die Tür bald kein Hindernis für sie darstellte.
    Sie schwang nach außen.
    Mit einem Satz sprang die Wölfin ins Freie und genoß die kühle Luft, die sie umfächerte.
    Vom Waldrand her hatte sich der Dunst wie ein großer fließender Teppich ausgebreitet und näherte sich immer stärker dem Haus.
    Wenn Nadine normal lief, würde sie dieser Nebel wie ein Tuch bedecken. Schattenhaft tauchte sie ein in den Dunst, blieb nach wenigen Yards schon stehen, um sich zu orientieren.
    Nicht von der Sicht her, sie verließ sich auf ihre Witterung, denn sie mußte einfach spüren, wo sich die Gefahr zusammenbraute.
    Seltsamerweise nicht dort, wo Bill Conolly verschwunden war, also nicht im Haus.
    Die Wölfin trottete weiter. Den Kopf hielt sie gesenkt, die Schnauze strich dicht über den Boden. Das Tier hatte die Witterung aufgenommen und wollte sie nicht mehr verlieren.
    Der Weg führte sie nicht auf das Haus zu, sondern rechts an ihm vorbei. Und dort wuchs der dichte Wald, allerdings nicht durch irgendwelches Unterholz miteinander verbunden, mehr freistehend, wie es bei einer Parklandschaft der Fall war.
    Dort mußte sie hin.
    Nadine war sich der Gefahr bewußt, die sie einging, doch es gab keine andere Möglichkeit für sie, denn sie sah sich auch irgendwo als Beschützerin an.
    Je mehr sie sich den mächtigen Baumstämmen näherte, um so stärker machte sich der Drang bemerkbar. Da tat sich etwas, da lauerte ein Feind, der es auf Bill abgesehen hatte.
    Die Schwärze schluckte sie. Wenn sie weiterging, war auch von ihrem dunklen Körper kaum etwas zu sehen. Nur mehr die Augen glänzten wie zwei helle Laternen.
    Sie suchte weiter.
    Mit den Füßen wühlte sie das raschelnde Laub auf. Sie fand zielsicher ihren Weg und ließ sich auch von den Dunstschwaden nicht aufhalten.
    Immer der Spur folgend, an der sie hing wie an einer langen, unsichtbaren Leine.
    Nadine hatte es jetzt eiliger. Mit raschen Sprüngen näherte sie sich einer langen Wand aus Büschen, die an ihrem Ende eine Erhebung zeigte, wo sich ein Komposthaufen befand.
    Fast wäre sie hineingesprungen. Im letzten Augenblick drehte sie ab, aber das Tier wußte genau, daß es unmittelbar vor dem Ziel stand. Dort war der Eingang zu einem Weg, der in eine gefährliche Tiefe führte.
    Die Wölfin beging nicht den Fehler, sofort hineinzulaufen. Sie wartete noch, witterte, wollte erkennen, ob tödliche Gefahren in unmittelbarer Nähe lauerten, aber sie konnte beruhigt sein. Die Gefahr hatte sich weiter und tiefer vor ihr verdichtet. Irgendwo unter der Erde ballte sie sich zusammen.
    Da mußte sie hin.
    Das ungewöhnliche Tier zögerte keine Sekunde länger. Schlangenhaft geschickt huschte Nadine durch den offenen Eingang und damit hinein in eine gefährliche Welt unter der Erde…
    ***
    Bill Conolly hatte sich noch immer nicht gerührt. Er sah, wie der Grieche das Mikrofon zur Seite legte, dabei den Kopf drehte und sich den Schweiß aus der Stirn wischte.
    »Sind Sie verrückt geworden?« keuchte Bill.
    Leonidas gab ihm keine Antwort. In den Augen des Mannes schimmerte ein gefährlicher Glanz, das Haar schien mit Elektrizität geladen zu sein und zu knistern.
    »Verrückt, sagten Sie? Nein, ich bin nicht verrückt. Ich werde herrschen, ich werde die Macht an mich reißen und die Psychonauten führen. Haben Sie verstanden?«
    »Ja, Sie sprachen laut genug.«
    »Was werden Sie jetzt tun?« fragte der Grieche.
    Bill wäre am liebsten losgerannt, um seine Freunde zu befreien.
    Das war nicht möglich, er kannte den Weg nicht. Zudem waren die Monitore eingeschaltet, er konnte alles beobachten, was sich in der Tiefe abspielte, und er wußte irgendwie, daß er Leonidas nicht aus den Augen lassen durfte.
    »Ich warte«, sagte er.
    »Ach – mehr nicht? Ich habe Sie als mutiger eingeschätzt.«
    Bill lächelte kalt. Dann zog er seine Beretta, die er mitgenommen hatte. Er richtete die Mündung auf den Griechen. »Wenn ich abdrücke, treffe ich Ihren Kopf. Und ich kann Ihnen versprechen, ich werde ihn nicht verfehlen.«
    Aristoteles Leonidas blieb gelassen. »Glauben Sie denn, daß Sie Ihren Freunden damit helfen?«
    »Das wird sich herausstellen. Sie sollten sich eines merken, Mr. Leonidas. Wenn meine Freunde in Gefahr geraten und sterben, sind auch Sie an der Reihe. Dann werde ich keine Rücksicht kennen,

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