0612 - Galaxis am Abgrund
schaffen wir es", sagte Sebas energisch.
„Ich denke gar nicht daran."
Sebas tat, als habe er die Worte nicht gehört.
Er flog etwas höher und beschleunigte.
Der Sturm hatte sich gelegt. Es war ruhig geworden. Sebas fragte sich, was jetzt am Raumhafen geschehen mochte. Es zog ihn mit aller Macht dorthin, zugleich aber fürchtete er sich auch davor, den, Halutern zu begegnen, denn insgeheim schloß auch er es jetzt nicht mehr aus; daß sie sich ganz anders verhielten, als er es erwartete.
*
Don Marin hatte rechtzeitig gehandelt.
Eine Prallfeldmauer von einhundert Metern Höhe umspannte das riesige Areal des Raumhafens. An ihr brach sich die Luftdruck- und Hitzewelle und wurde nach oben abgeleitet.
Schon jetzt wurde deutlich, daß Dora Marin mit seinem Befehl Hunderttausenden von Menschen das Leben gerettet hatte.
Endlich meldete sich der Oberkommandierende des halutischen Verbandes.
„Sie sind mir Rechenschaft schuldig", sagte der Chef der Raumhafenbehörde. „Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß die Regierung von Foktor-Pural Schadenersatz von Ihnen fordern wird."
Der Haluter entblößte seine Zähne.
„Wir kommen, um zu helfen", antwortete er mit donnernder Stimme.
„Perry Rhodan hat uns autorisiert, die Vorkommnisse von Foktor-Pural unter Kontrolle zu bringen. Icho Tolot, der Freund Rhodans, hat uns seine Botschaft überbracht."
Don Marin war sprachlos.
Er glaubte dem Giganten kein Wort.
„Wir sind darüber informiert worden, daß Tausende von Raumschiffen versucht haben, auf der Erde zu landen.
Zahlreichen ist das auch gelungen. Sie haben damit diesen Planeten und seine Bewohner in eine ernsthafte Gefahr gebracht.
Wir werden verhindern, daß weitere Schiffe nach Terra starten können. Hier auf Foktor-Pural."
„Sind Sie sich darüber klar, daß Ihre Aktion einen kriegsähnlichen Zustand herbeiführt?" Marin sprach heiser. „Ich fordere Sie auf, den Planeten sofort wieder zu verlassen.
Kommen Sie meinem Befehl nicht nach, zwingen Sie uns zu militärischen Maßnahmen."
Der Haluter lachte dröhnend. Er unterbrach die Verbindung, ohne zu antworten. Der Chef des Raumhafens versuchte sofort, den Präsidenten zu sprechen, aber die Leitung war gestört. Er schaltete die großen Außenlautsprecher an.. Jetzt hatte seine Stimme geradezu halutische Lautstärke.
Sie hallte grollend über den Raumhafen, der mit Schiffen so gefüllt war wie noch niemals zuvor in der Geschichte des Planeten. Don Marin begriff jetzt nicht mehr, wie es überhaupt möglich gewesen war, daß alle Raumer gelandet waren, ohne dabei Massenkollisionen auszulösen.
Die Schleusen der halutischen Kreuzer öffneten sich. Der, Don sah die ersten Gestalten darin auftauchen. Sie trugen grüne Kampfanzüge.
Wieder und wieder befahl er den Halutern, Foktor-Pural zu verlassen. Sie ignorierten ihn, bis er sie in seinem Zorn als Verbrecher bezeichnete.
Er sah, wie zwei Haluter sich blitzartig gegen eine Landestütze eines puralanischen Schiffes warfen. Sie zerschmetterten sie.
Einer von ihnen nahm ein Bruchstück auf, das immerhin noch ein Gewicht von einer halben Tonne haben mochte. Er packte es mit zwei Händen, drehte sich mehrmals um sich selbst und schleuderte es dann wie ein Hammerwerfer von sich. Don Marin sah das Stück auf sich zufliegen. Er warf sich zu Boden.
Unmittelbar darauf krachte es wenige Meter neben seinem Büro gegen die Wand. Es zerstörte den dort angebrachten Lautsprecher, zerfetzte die Fenster und drang in das Gebäude ein. Er hörte die Schmerzensschreie zweier Männer.
Bleich richtete er sich wieder auf.
Jetzt begriff er, was mit den Halutern geschehen war.
Offensichtlich glaubten sie, einer „Drangwäsche" nachzugehen.
Aber sie täuschten sich. Sie mußten sich täuschen, denn so aggressiv und tückisch wurden Haluter bei einem solchen Ausbruch aus dem Alltagsleben niemals. Sie tobten sich dann zwar aus, aber sie verloren niemals die Kontrolle über sich selbst.
Das aber war jetzt geschehen.
Für Don Marin gab es nur eine Erklärung.
Don Estobal vom kosmo-medizinischen Amt täuschte sich.
Auch die Haluter waren infiziert worden. Sie waren der Paraenergetischen Virusseuche verfallen und handelten unter ihrem Einfluß.
Wieder versuchte er, eine Verbindung zum Präsidenten zu bekommen. Dieses Mal hatte er Glück. Sein Sekretär, meldete sich.
„Was wollen Sie denn, Don Marin? „ fragte er schläfrig.
„Hier ist die Hölle los", berichtete der Raumhafenchef atemlos.
„Wir benötigen
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