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0613 - Geißel der Menschheit

Titel: 0613 - Geißel der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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als er die Stimme des Großadministrators hörte. Die Verbindung war nicht von bester Qualität, da sie offenbar über weit entfernte Relais ging, aber Sukin hatte mit dem Verstehen keine Schwierigkeiten.
    „Eine dringende Meldung für den Lordadmiral", erklärte Perry Rhodan.
    „Rufen Sie ihn herbei!"
    „Verzeihung, Sir", antwortete Sukin verstört, „der Lordadmiral ist soeben dabei, nach eins-fünf-neun abzuspringen. Ich weiß nicht, ob ich ihn noch erreichen..."
    „Dann notieren Sie!" befahl der Großadministrator. „Notfalls senden Sie ihm die Meldung nach."
    „Verstanden, Sir!" antwortete Sukin und drückte auf die Registriertaste.
    „Folgende Meldung: Nathan hat durchgedreht. Über die Echtheit der Meldung bezüglich der Vorgänge auf Turass-Neo bestehen ernsthafte Zweifel. Turass-Neo kann nicht befragt werden, da die dortige Hyperfunkanlage anscheinend abgeschaltet worden ist."
    Sukin ließ das kurze Bandstück zurückspielen. Als der Kanal unterbrochen wurde, sprang er auf und raste mit Riesenschritten zum Transmitterraum. Er kam eben noch zurecht, um den Hinterteil des Pferdes, das ein Teil von Takvorian war, durch den flimmernden Torbogen verschwinden zu sehen.
     
    4.
     
    An der ersten Kreuzung, an die sie kamen, führte ein Querschacht nach oben und in die Tiefe.
    „Wir müssen aufwärts", entschied Schmickrath.
    „Das hätte ich dir auch sagen können", murrte Purcell, „und zwar ohne mich hier auszukennen."
    „Du quatschst zuviel", tadelte Schmickrath. „Bist du schon mal durch so einen Schacht geklettert?"
    „Nein."
    „Man hält sich an den Kabeln auf der einen Seite. Sie sind in regelmäßigen Abständen mit Ankerzwingen in der Wand befestigt. Auf den Rändern der Ankerzwingen kann man stehen.
    Sie sind jeweils zwei Meter voneinander entfernt. Zwei Meter weit mußt du also jeweils klettern und hangeln. Kannst du das?"
    „Ich werd's versuchen", versprach Purcell mürrisch.
    Schmickrath stieg voran. Er war zwar wesentlich kürzer als Purcell, dafür verfügte er jedoch über scheinbar unerschöpfliche Muskelkräfte. Mit einer Geschwindigkeit, der sein langer Kollege kaum zu folgen vermochte, hangelte er sich in die Höhe. Er hatte bereits zehn Ankerzwingen hinter sich gelassen, da merkte er, daß Purcell hinter ihm zurückfiel.
    „Streng dich an, Mensch!" rief er in den Schacht hinab.
    „Ich... ich kann... kaum mehr!" stöhnte Purcell aus der Tiefe.
    „Nur noch ein kurzes Stück, dann hast du die Zwinge unter mir erreicht", tröstete ihn Schmickrath. „Dann ruhen wir uns eine Zeitlang aus."
    Purcell schaffte es, aber er brauchte wenigstens zehn Minuten Ruhe, bevor er weiterklettern konnte. Schmickrath sah sich um.
    Der vertikale Stollen war genauso beschaffen wie der horizontale, als kennten die Grauen keinen Unterschied zwischen den beiden Orientierungen. An zwei gegenüberliegenden Wänden verliefen die Kabelstränge. Eine Wand bestand aus glatter Metallplastik und sonst nichts, und die vierte Wand, die im Horizontalgang die Decke gebildet hatte, trug in weiten Abständen die Beleuchtungskörper, die die Szene mit düster-rotem Licht übergossen.
    Schmickrath wußte, was für eine Bewandtnis es mit der Beleuchtung hatte. Jedermann, der eine Armee von Robotern zur Instandhaltung und Überwachung eines gigantischen Rechensystems zu erstellen hat, sieht darauf, daß es dabei so preisgünstig wie möglich zugeht. Einer der wichtigsten Bestandteile eines jeden Roboters - und gleichzeitig einer der kostspieligsten - ist das optische Wahrnehmungssystem. Die Erfahrung hatte gelehrt, daß robotische Sehsysteme, die in der Hauptsache im Infraroten arbeiteten, bei weitem die billigsten und auch zuverlässigsten waren. Die Deckenbeleuchtung strahlte nicht in Wirklichkeit trübes, rotes Licht aus. Sie strahlte vielmehr intensiv im infraroten Wellenbereich des elektromagnetischen Spektrum, der vom menschlichen Auge nicht wahrgenommen werden kann, und das trübe Rot war nur das kurzwellige Ende ihres Strahlungsspektrums. Für die Augen eines der Grauen waren die Kabelschächte taghell erleuchtet. Nur der Mensch vermochte nichts anderes wahrzunehmen als ein dämmriges Rot.
    „Weiter?" fragte Schmickrath.
    „Nur, wenn du von jetzt an langsamer machst", ächzte Purcell.
    „Also schön", brummte der Berliner.
    Er reckte den Arm, um ein höher gelegenes Kabelstück zu ergreifen. Mitten in der Bewegung stockte er plötzlich.
    „Was ist los?" rief Purcell ängstlich.
    Schmickrath winkte ihm zu

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