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0613 - Geißel der Menschheit

Titel: 0613 - Geißel der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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noch, hier und dort Verwirrung zu stiften oder sogar Unheil anzurichten. Mehrere Beobachtungsstützpunkte der Solaren Flotte, die auf der Eastside der Milchstraße lagen und die Grenze gegen den Bereich der Blues-Völker schützten, wurden eilends evakuiert, weil Nathan behauptete, eine massive Blues-Invasion stehe unmittelbar bevor. Es dauerte Tage, bis das Mißverständnis aufgeklärt werden konnte, und in diesen Tagen hätten die Blues ungehindert in den Machtbereich des Imperiums einströmen können.
    Hier und dort kam es zu weiteren Raumschlachten, bei denen Freund auf Freund schoß, bis man einander glaubwürdig identifiziert hatte. Den Vogel allerdings schoß der Kommandant eines solaren Schlachtkreuzers ab, der ausgerechnet die vom Obersten Flottenkommando ausgestrahlten Warnungen für eine Finte des Rechengehirns hielt und seinen Funkern einprägte, sie hätten nur die Meldungen zu beachten, die Nathans Signatur trugen. Glücklicherweise gelang es, den Mann von dritter Seite her aufzuklären, bevor er größeres Unheil anrichten konnte.
    Auf den vier Einheiten des Experimentalkommandos, die nach wie vor zwischen der Jupiter- und der Marsbahn schwebten, wurde jede Willensäußerung des wahnsinnig gewordenen Rechners mit Interesse wahrgenommen und analysiert. Nathan - oder vielmehr der ihm angegliederte Bio-Komplex - befand sich im ersten Stadium der PAD-Seuche. Er entwickelte weder einen ungestümen Hobby-Drang oder ungezügelte Zerstörungswut, noch empfand er den krankhaften Trieb, in der Welt Ordnung zu schaffen. Bei Nathan war die erste Phase der Krankheit offenbar durch Machtbewußtsein und übersteigertes Geltungsbedürfnis gekennzeichnet.
     
    *
     
    Auf USO-159 herrschte erfreulich normaler Betrieb. Zwar war die Mannschaft, die aus insgesamt neun Mitgliedern bestand, verseucht und hatte inzwischen das zweite Stadium der Krankheit erreicht, jedoch sorgte der Kommandant durch angemessene Arbeitseinteilung, Verabreichung von Patholysin-Dosen und psychologisch wirksame Freizeitbeschäftigung dafür, daß der Zustand seiner Leute die Funktionsbereitschaft des Stützpunktes nicht beeinträchtigte. Major Medaris war ein Mann des Grundsatzes. Das Bewußtsein, daß ein Soldat in allererster Linie seine Pflicht zu tun habe, war ihm bei der Überwindung der Krankheitsfolgen ohne Zweifel zustatten gekommen. Im Privatgespräch gab er jedoch zu, daß das Heimweh nach Saloniki, seiner Heimatstadt, bisweilen schmerzhaft an ihm nage.
    Die erste Überraschung gab es schon wenige Minuten, nachdem Atlan und seine beiden Begleiter auf der Station eingetroffen waren. Dem Kommandanten, der seine Gäste in der kleinen Mannschaftsmesse bewirtete, würde von der Transmitterwache gemeldet, es sei soeben von USO-199 eine Kurierkapsel eingetroffen, deren Inhalt an den Lordadmiral adressiert war. Der Arkonide nahm die Meldung in Empfang. Sie war von Captain Sukin ausgefertigt und enthielt den Wortlaut eines Hyperspruchs, den Sukin direkt von der Erde erhalten hatte. Atlan las laut vor: „Nathan hat durchgedreht. Über die Echtheit der Meldung bezüglich der Vorgänge auf Turass-Neo bestehen ernsthafte Zweifel. Turass-Neo kann nicht befragt werden, da die dortige Hyperfunkanlage anscheinend abgeschaltet worden ist."
    Der Arkonide blickte seine Begleiter der Reihe nach an. Die Sorge, die ihn erfüllte, war ihm am Gesicht abzulesen.
    „Das ist die Lage", sagte er ernst. „Die Frage ist: Wird unser-Unternehmen davon beeinflußt?"
    Takvorian war der erste, der antwortete.
    „Ich meine nicht, Sir. Eine Überprüfung der Lage im M-13 scheint weiterhin geboten - unabhängig davon, ob man auf Turass-Neo ein Heilmittel gegen die Seuche gefunden hat oder nicht. Dabei ist diese letztere Möglichkeit ja keineswegs ausgeschlossen. Es bestehen Zweifel, heißt es im Funkspruch Die Meldung kann also durchaus echt sein. Und drittens, Sir, haben wir mehr als die Hälfte der Gesamtdistanz bereits zurückgelegt. Für meine Begriffe haben wir damit schon zuviel Mühe in dieses Unternehmen investiert, als daß wir einfach umkehren könnten."
    Ras Tschubai nickte zustimmend.
    „Ich kann mich nicht ganz so gewählt' ausdrücken wie Freund Takvorian hier", lächelte er, „aber ich bin durchaus seiner Meinung. Allerdings, meine ich, sollten wir die Erde benachrichtigen, damit man uns auf dem schnellsten Wege Bescheid gibt, sobald man weiß, ob Nathans Meldung echt oder gefälscht ist."
    Atlan schien verwundert.
    „Warum das? Bis man das entdeckt,

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