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0613 - Geißel der Menschheit

Titel: 0613 - Geißel der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Prevatte Waringer plötzlich am Arm packte.
    „Hören Sie!" stieß er hervor.
    Plopp-plopp-plopp, kam es aus der Tiefe des Ganges vor ihnen.
    Waringer schritt vorsichtig vorwärts. Weit vorne, im düsterroten Lichtkreis einer der Deckenlampen, erschien die Gestalt einer Riesenraupe, und gleich darauf noch eine.
    „Hinter uns auch", sagte Prevatte ruhig und gefaßt. „Sie sind schon über den Vertikalschacht herüber."
    Der kritische Augenblick war gekommen. Waringer zog die Lampe hervor, die zu seiner Ausrüstung gehörte, und leuchtete nach beiden Seiten in den Gang hinein. Vor sich hatten sie zwei, hinter sich drei Instandhaltungsroboter, vier Meter lange Raupen mit kreisförmigem Körperquerschnitt. Sie waren spezifisch für den Zweck geschaffen worden, Fremdkörper, die die Prüfroboter aufgespürt hatten, zu vernichten. Es gab Instandhaltungsroboter in verschiedenen Größen und Leistungsstärken. Die vier Meter lange Kategorie war am häufigsten vertreten. Aber es gab winzige Instandhalter, Wunderwerke der siganesischen Mikrotechnik, die mit mikroskopischen Teilchen fertig wurden, und am anderen Ende des Spektrums Monstren von zwölf Metern Körperlänge und mehr als einem Meter Durchmesser.
    „Achten Sie darauf, daß sich Ihnen keiner um die Beine schlingt!" warnte Waringer seinen Assistenten. „Es bleibt bei unserer Abmachung. Wir schießen nur im Notfall. Einstweilen verlassen wir uns auf unseren Pulsgeber hier!"
    Die gesamte Armee der Roboter stand unter Nathans Befehl.
    Nathan steuerte die dienstbaren Geister durch positronische Impulse. Ebensolche Impulse erzeugte das Gerät, das Waringer nun aus seiner Tragtasche zog. Inzwischen waren die Instandhaltungsroboter näher herangekommen. Sie bewegten sich jetzt langsamer, als trauten sie dem Frieden nicht. Waringer drückte auf den Auslöser. Unhörbar begann der Pulsgeber, positronische Impulse ringsum zu verstreuen.
    Zunächst zeigte sich kein Erfolg. Die Roboter bewegten sich weder langsamer noch schneller. Immer näher kamen sie den beiden Eingeschlossenen. Prevatte griff schon nach der Waffe, die er im Gürtel trug. Da geschah auf einmal das Unglaubliche.
    Die zwei Roboter vorab wandten sich plötzlich um und glitten mit atemberaubender Schnelligkeit den Weg zurück, den sie zuvor gekommen waren. Die drei Roboter hinter Prevatte und Waringer jedoch huschten über die längs der Wand verlegten Kabel zur Decke hinauf, glitten über die völlig verdutzten Männer hinweg, gewannen auf dem Umweg über die Kabel wieder den Boden und rasten in derselben Richtung davon wie ihre beiden Genossen. Das Ganze wirkte so komisch, daß Prevatte, nachdem er sich von seinem Schreck erholt hatte, plötzlich zu lachen anfing.
    „Das ist ja ein ganz verteufelter Pulsgeber, der sie zu solchen Kunststückchen befähigt!" rief er begeistert.
    Waringer schüttelte ernst den Kopf.
    „Das war nicht der Pulsgeber", antwortete er mit düsterer Stimme. „Das war eine Reaktion auf einen dringenden Befehl!"
    Er schob den Pulsgeber in die Tasche.
    „Kommen Sie!" drängte er. „Da vorne ist irgend etwas los!"
     
    *
     
    Schmickrath starrte durch die halbdurchsichtige Kuppel in die Tiefe. Das Licht war miserabel, und die Transparenz. der Kuppel war auch nicht von höchster Qualität, aber da unten, darauf hätte Schmickrath gewettet, gab es etwas, das nicht hätte da sein dürfen. Die Kuppel deckte einen Balpirol-Wandler ab, also eine Stelle, an der die vom Bio-Komplex des Rechners herkommenden Balpirol-Stränge in reguläre Kabel mündeten. Mit Balpirol-Wandlern kannte Schmickrath sich aus. An diesem hier war etwas nicht in Ordnung. Er sah sich um. Die Gefahr, die von dem Instandhaltungsroboter ausging, war vorläufig gebannt.
    Sie befanden sich in Sicherheit, bis der nächste Prüfer sie entdeckte. In Schmickrath gewann die berufliche Neugierde die Oberhand über das Bedürfnis zu fliehen.
    „Hilf mir mit dem Ding hier!" fuhr er Purcell an, der sich von dem Schreck des Vorhergegangenen noch nicht ganz erholt hatte.
    Purcell schrak auf. Er sah, wie Schmickrath sich zum Rand der Kuppel hinabbückte.
    „Du bist verrückt!" protestierte er. „Wir sollten so rasch wie möglich von hier verschwinden!"
    Schmickrath winkte ab.
    „Keine Eile. Los, hilf mir! Ich will das Ding abheben."
    „Damit lockst du uns sämtliche Grauen auf den Hals", jammerte Purcell.
    „Quatsch nicht und greif zu! Die Kuppel ist ziemlich leicht."
    Purcell gehorchte. In regelmäßigen Abständen entlang

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