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0613 - Geißel der Menschheit

Titel: 0613 - Geißel der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein überaus geschickter Diskussionspartner.
    Er verlor die Ruhe nicht, und seine Reaktionen waren wie harte, erbarmungslose Schläge.
    „Ich will Ihnen überhaupt keinen Grund nennen. Ich bin der oberste Beamte eines souveränen Staates und schulde außer meinem Volke niemandem Rechenschaft."
    „Dann will ich Ihnen den Grund nennen", konterte Atlan bitter.
    „Sie haben eine Entdeckung gemacht, die mit der Bekämpfung der Seuche zusammenhängt. Sie möchten diese Entdeckung für sich alleine behalten, anstatt sie der ganzen Milchstraße zur Verfügung zu stellen. Einer Ihrer Mitarbeiter erkannte die moralische Verworfenheit einer solchen Handlungsweise und setzte insgeheim eine entsprechende Meldung an die galaktische Öffentlichkeit ab. Um vor Rückfragen sicher zu sein und auch, um die Wiederholung der Hypersendung unmöglich zu machen, schalteten sie daraufhin sämtliche Hyperfunkanlagen dieses Planeten ab und redeten sich darauf heraus, daß Sie sich vor der Infizierung von Turass-Neo durch Hyperstrahlung fürchteten."
    Diesmal hatte er getroffen, das erkannte er sofort. Thring Malok verlor die Beherrschung.
    „Sie überschreiten Ihre Befugnisse!" fuhr er Atlan an. „Mit verantwortungslosen Phantastereien versuchen Sie, mich, das Oberhaupt einer souveränen Regierung, in den Ruf..."
    „Hören Sie doch mit Ihrem Quatsch auf", fiel der Arkonide ihm leidenschaftslos ins Wort. „Sie machen auf mich den Eindruck eines aufgeblasenen, unverantwortlichen Grünschnabels, und auf meine Empfehlung hin wird man von seiten des Solaren Imperiums alle Entwicklungshilfe für Turass-Neo einstellen, bis hier ein neuer, vernünftigerer Ratspräsident gewählt worden ist."
    Er verneigte sich spöttisch und verließ den Raum.
    Die Auseinandersetzung mit Malok hatte ihn mehr angegriffen, als er sehen lassen wollte. Turass-Neo verdankte seine Entstehung einzig und allein seiner, Atlans, Initiative, und seinen Fortbestand in erster Linie den Investitionen, die die Wirtschaft des Solaren Imperiums hier gemacht und zu der Atlan die terranischen Wirtschaftsführer überredet hatte. Maloks Verhalten konnte daher nur als schamlose Undankbarkeit bezeichnet werden. Hinzu kam, daß Atlan nunmehr fest davon überzeugt war, daß man hier auf Turass-Neo tatsächlich einen Fortschritt in der Bekämpfung der PAD-Seuche erzielt hatte, den Thring Malok in kurzsichtiger Eigensucht geheim halten wollte. Es bereitete dem Arkoniden Pein, zu wissen, daß man überall in der Galaxis in diesem Augenblick schon mit Aussicht auf nahen Erfolg an der Entwicklung eines Mittels gegen die verhängnisvolle Seuche arbeiten könnte, wenn es nicht auf Turass-Neo einen hirnverbrannt selbstsüchtigen Ratspräsidenten gäbe, der die übrigen Völker der Milchstraße nicht an seiner Entdeckung teilhaben lassen wollte.
    Er berichtete den beiden Mutanten über seine Unterredung.
    „Was geschieht als nächstes, Sir?" wollte Tschubai wissen.
    „Bleiben wir hier?"
    „Ohne Zweifel wird Malok versuchen, uns des Landes verweisen zu lassen", antwortete Atlan. „Ob er damit durchkommt, hängt von der Stimmung der übrigen Ratsmitglieder ab. Werden wir ausgewiesen, dann reisen wir ab. Erfolgt die Ausweisung nicht, dann bleiben wir hier und sehen uns weiter um."
    Der Tag strich dahin. Das zweite Kurierschiff war längst wieder gestartet und befand sich auf dem Rückweg nach USO-13. Atlan setzte sich mit dem Piloten der PONY EXPRESS in Verbindung und teilte ihm mit, daß unter Umständen mit einer halutischen Invasion zurechnen sei. Der Pilot wurde angewiesen, in einem solchen Fall sein Fahrzeug sofort zu starten und in den Bergen nördlich der Stadt Turak ein geeignetes Versteck zu finden, in dem Atlan ihn über Funk verständigen konnte, wenn es geraten schien, Turass-Neo zu verlassen.
    Je mehr Stunden vergingen, desto gewisser wurde der Arkonide, daß es Thring Malok nicht gelungen sei, seine Ausweisung zu erwirken. Das gab ihm neuen Mut. Also gab es doch noch einige Mitglieder des Regierenden Rates, die nicht so verbohrt waren wie Malok. Daß dem so war, wurde gegen Abend noch deutlicher gemacht, als der Pförtnerrobot einen Mann namens Phisar Tonoka meldete, der eingelassen zu werden wünschte. Atlan wußte, daß einer der Regierenden Räte so hieß.
    Der Besucher wurde sofort vorgelassen. Atlan empfing ihn in einem kleinen, bequem eingerichteten Aufenthaltsraum, von dem die beiden Mutanten sich zuvor vergewissert hatten, daß er keinerlei Abhörgeräte

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