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0613 - Geißel der Menschheit

Titel: 0613 - Geißel der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bewegen.
    Von den Robotern wurden sie in Ruhe gelassen. Prevatte hatte inzwischen aufgehört, den Pulsgeber zu bedienen. Nach einiger Zeit würde sich bei den Maschinenwesen, die sie hinter sich zurückgelassen hatten, wieder Ordnung und Ruhe einstellen.
    Wann das sein würde, hing davon ab, wie schnell es Nathan gelang, den Wirrwarr zu enträtseln und jedem Robot-Individuum die zur Stabilisierung seines Bewußtseins notwendigen Anweisungen zu erteilen.
    Waringer ließ sich von Schmickrath eine knappe Schilderung der Abenteuer der beiden Techniker geben.
    „Sie haben völlig recht", erkannte er an, „wenn Sie glauben, daß Nathan übergeschnappt ist und daß seine Verrücktheit von dem Bio-Komplex herrührt. Aber es ist so gut wie unmöglich, die acht Balpirol-Wandler einen nach dem andern zu kappen. Der Bio-Komplex merkt, was da vorgeht, und veranlaßt Nathan, die Roboter in den Kampf zu schicken."
    „Sie meinen, man müßte alle acht Verbindungen auf einmal kappen, Sir?" fragte Schmickrath interessiert.
    Waringer nickte.
    „Genau das habe ich vor", gestand er. „Es geht darum, daß wir so rasch wie möglich handeln - bevor Nathan noch begreift, was hier vorgeht und den Widerstand gegen uns wirksam organisiert."
    Er bedachte Schmickrath mit einem halb fragenden, halb auffordernden Blick. „Am besten wäre es natürlich, wenn wir uns trennen könnten. Jeder von uns bringt an einem oder zwei Wandlern die nötige Schaltung an, und..."
    „Ich bin sofort dabei, Sir!" fiel ihm Schmickrath ins Wort. Dann, mit einem bedenklichen Seitenblick auf Purcell, der sich auf ihn stützte, fügte er hinzu: „Nur ihn da sollten wir wahrscheinlich vorher in Sicherheit bringen. Das ganze Durcheinander war ein bißchen viel für ihn!"
    Da blieb Purcell stehen, nahm den Arm von Schmickraths Schulter und reckte sich.
    „Es mag sein", verkündete er, „daß ich mich bisher nicht als ein Muster von Opfermut gezeigt habe. Aber das soll nicht heißen, daß man im entscheidenden Augenblick nicht auch auf mich zählen kann. Ich möchte ebenfalls mitmachen, Sir!"
    Waringer nahm sein Anerbieten an. Er verteilte Waffen an Schmickrath und Purcell, schärfte ihnen jedoch ein, sie nur im äußersten Notfall zu gebrauchen. Er beschrieb die Lage der Balpirol-Wandler, die Purcell und Schmickrath sich vorzunehmen hatten, in allen Einzelheiten, so daß die beiden nicht fehlgehen konnten. Ihre Aufgabe bestand darin, an dem guillotineähnlichen Gerät, mit dem die Abtrennung der Kabelenden bewerkstelligt werden sollte, einen elektronischen Schalter anzubringen, der aus der Ferne betätigt werden konnte. Nachdem das geschehen war, würde sich die Gruppe an einem vorher vereinbarten Ort wieder zusammenfinden, und dann konnte Waringer das Signal geben, das alle sieben Schalter auf einmal auslöste.
    Es war kein einfaches Unterfangen. Bei dem verwirrten Geisteszustand des Bio-Komplexes ließ sich nicht vorhersagen, wie die lebende Gehirnmasse sich weiter verhalten würde. Ihr Wahnsinn mochte sich zum Nachteil, vielleicht aber auch zum Vorteil der vier Männer auswirken.
    „Machen Sie, so schnell Sie können!" empfahl Waringer. „Das ist der beste Rat, den ich Ihnen geben kann."
     
    *
     
    Atlan und seine beiden Begleiter verbrachten zwei ruhige Tage.
    Für ihr physisches Wohlergehen war gesorgt. Die Versorgungseinrichtungen des Hauses waren mit auserlesenen Getränken und Speisen gefüllt. Ansonsten ließ man sie in Ruhe.
    Man gab ihnen damit zu verstehen, daß ihr Besuch zwar gerne gesehen, jedoch nicht als so offiziell betrachtet wurde, daß der Regierende Rat sich unaufhörlich um die Gäste zu kümmern brauchte. Atlan hatte sich von dem Kurierschiff, das nach wie vor auf dem Raumhafen Turak lag, einen Gleiter kommen lassen, mit dem er Rundfahrten durch die nähere und weitere Umgebung unternahm. Hier und da machte er halt, um mit Leuten zu sprechen. Wo sich Gelegenheit bot, brachte er die Rede auf Versuche zur Züchtung des Extrahirns und die Installation von hyperbiologischen Konstantladern. Die Leute wußten im allgemeinen zwar von dem Züchtungsprogramm, hatten jedoch von sensationellen Erfolgen, die angeblich mit dem Einsatz des Konstantladers erzielt worden waren, keine Ahnung. Unter normalen Umständen wäre Atlan nach mehreren solchen Gesprächen nur zu gern bereit gewesen zu glauben, daß er in der Tat einer Falschmeldung Nathans aufgesessen sei und daß es den Hoffnungsschimmer, den aus der Nähe zu betrachten er ausgezogen war, nicht

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