Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0613 - Geißel der Menschheit

Titel: 0613 - Geißel der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
enthielt.
    Phisar Tonoka war ein hochgewachsener, nicht mehr allzu junger Mann. Er wirkte intelligent und ein wenig besorgt. Atlan erkannte in ihm einen der Räte, die heute bei seiner Auseinandersetzung mit Thring Malok zugegen gewesen waren.
    „Sie sollen nicht den Eindruck gewinnen, Herr", begann Tonoka ohne weitere Einleitung, „daß auf Turass-Neo alle so denken wie Thring Malok, und daß wir alle so undankbar sind wie unser Ratspräsident."
    Atlan lächelte.
    „Ich hätte das niemals geglaubt", versicherte er seinem Besucher. „Besonders, seitdem es Malok bis jetzt noch nicht gelungen ist, mich des Planeten zu verweisen."
    „Oh, nicht, daß er es nicht versucht hätte!" meinte Tonoka mit Betonung. „Er zog sämtliche Hebel. Aber von zwölf Räten waren nur vier seiner Meinung, und da kam er nicht zu Rande. Aber das ist es nicht, worüber ich mit Ihnen sprechen möchte, Herr."
    „Ich ahne es", bestätigte Atlan.
    „Was ich vorhabe", sagte Tonoka, „kann als Verrat geahndet und bestraft werden. Es dreht sich nämlich um Informationen, die offiziell als Staatsgeheimnis erklärt worden sind. Vom Regierenden Rat, allerdings gegen meine Stimme und die Stimmen weiterer vier Räte, die meiner Ansicht sind."
    Atlan versuchte, ihm die Sache leichter zu machen.
    „Es dreht sich um den hyperbiologischen Konstantlader" behauptete er. Indem er vorgab, den Sachverhalt schon zu kennen, erweckte er in Tonoka den Eindruck, das Geheimnis sei ohnehin schon zur Hälfte verraten.
    „Ganz richtig", bestätigte der Rat, und ein Lächeln der Erleichterung breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Es gab da tatsächlich eine sensationelle Entwicklung, die darauf hinweist, daß Möglichkeiten bestehen, die unheimliche Seuche wirksam zu bekämpfen."
    „Erzählen Sie mir davon!" forderte Atlan ihn auf. „Welcher Ihrer Wissenschaftler hat die Entdeckung gemacht?" Er kannte ein paar Namen der hervorragendsten Biologen und Mediziner von Turass-Neo. „War es Polloni, Sindar, Kekko, Tantor...?"
    Tonoka musterte ihn mit erstauntem Blick.
    „Sie sind in der Tat hervorragend informiert, Herr", gab er zu.
    „Es war eine Gruppe von Wissenschaftlern unter der Leitung von Mirv Polloni und Singhalar Kekko."
    „Sie entdeckten, daß das im Entwicklungszustand befindliche Extrahirn, wenn es unter dem Einfluß eines hyperbiologischen Konstantladers steht, eine gewisse Strahlung aussenden kann..."
    „... die wir Parasuggestionsstrahlung nennen", nahm Tonoka voller Begeisterung den Faden auf, „und die in der Lage ist, das von der Seuche deformierte Gemüt des Kranken auf suggestive; hypnotische Art zu beeinflussen. Es ist Polloni und Kekko gelungen, auf diese Weise den zügellosen Zerstörungsdrang und auch die willenlose Hingabe an Neigungen und Steckenpferde zu unterbinden. Sie müssen wissen: Es gibt auf Turass-Neo insgesamt drei Stationen, die mit Konstantladern arbeiten. Zwei davon, Aund C, liegen im Hinterland und arbeiten mit kleineren Geräten. Station Bdagegen befindet sich ganz in der Nähe und arbeitet mit einem gigantischen Lader. Kekko und Polloni haben dort insgesamt einhundertundzweiundfünfzig Leute zusammengezogen, deren Bewußtseinsstruktur sie dazu befähigt, ein Extrahirn zu entwickeln. Kekko war eigentlich derjenige, der die Entdeckung machte, und zwar durch Zufall. Er faßte sofort nach und führte mit Polloni zusammen eine Reihe gezielter Versuche durch. Als sie ihrer Sache einigermaßen sicher waren, meldeten sie ihren Erfolg dem Rat. Malok trat sofort dafür ein, daß die Angelegenheit zum Staatsgeheimnis erklärt würde. Er wollte die Methode vervollkommnen und sie erst dann der galaktischen Öffentlichkeit mitteilen, so daß Turass-Neo der ganze Entdeckerruhm zuteil wurde. Polloni war damit einverstanden, aber Singhalar Kekko revoltierte. Er behauptete, man sei andernorts besser ausgerüstet und könne der Sache mit mehr Aussicht auf Erfolg nachgehen als hier auf Turass-Neo. Er wurde überstimmt. Ich auch. Kekko ließ es allerdings nicht dabei bewenden.
    Er suchte in der Nacht heimlich eine Hyperfunkstation auf und funkte seine Neuigkeit in die Welt hinaus. Natürlich kam die Sache heraus. Man nahm Kekko fest und brachte ihn in sicheren Gewahrsam. Damit sich ähnliche Vorfälle nicht wiederholten, wurde sämtlicher Hyperfunkverkehr mit der Umwelt sofort unterbunden."
    Atlan hatte aufmerksam zugehört. Was Tonoka berichtete, entsprach seiner Vorstellung vom Verlauf der Dinge.
    „Kekko muß befreit werden",

Weitere Kostenlose Bücher