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0613 - Geißel der Menschheit

Titel: 0613 - Geißel der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war ein kleines Gerät, das sich in den Falten des Gewandes verbarg und so flach, so biegsam und leicht war, daß Tonoka - es sei denn, er hätte Verdacht geschöpft - es niemals hätte bemerken können. Aufmerksame Inspektion ergab, daß es einen dreifachen Zweck erfüllte. Es enthielt ein winziges, akustisches Aufnahmegerät, das alle Geräusche in Tonokas Umgebung erfaßte. Es bestand weiterhin aus einem Miniatursender, der auf elektromagnetischer Basis arbeitete, von einer kaum stecknadelkopfgroßen Kernzerfallsbatterie gespeist wurde und die Aufzeichnungen des Aufnahmegeräts über eine Antenne, deren Metallfäden kunstvoll mit dem Material des Gewandes verarbeitet waren, abstrahlte. Das Gerät enthielt drittens einen fast mikroskopisch kleinen Federmechanismus, dessen Verriegelung ferngesteuert ausgelöst werden konnte und der eine winzige Nadel betrieb, die, wenn die Auslösung erfolgte, drei oder vier Millimeter tief in die Haut Tonokas eindringen mußte. Ohne Zweifel war sie mit einem heimtückischen Gift getränkt gewesen, das Tonokas Tod auf der Stelle herbeiführte.
    Jemand hatte also Verdacht geschöpft, daß Tonoka drauf und dran war, Thring Maloks Staatsgeheimnis zu verraten.
    Die Apparatur in Tonokas Kleidung zu installieren, war vermutlich nicht allzu schwierig gewesen. Man war wahrscheinlich in seine Wohnung eingedrungen, während er noch im Regierungsgebäude arbeitete, und hatte sämtliche Kleidungsstücke, die für den abendlichen Besuch in Frage kamen, entsprechend präpariert. Irgend jemand hatte dann am Empfänger gesessen und das, Gespräch Tonokas mit Atlan aufmerksam verfolgt.
    Als der Zeitpunkt kam, an dem Tonoka die entscheidende Information hatte preisgeben wollen, war die Verriegelung des Federmechanismus gelöst worden, und Tonoka war gestorben.
    Es war müßig zu überlegen, ob es Thring Malok selbst oder ein anderer gewesen sei, der solch drastische Maßnahmen zur Wahrung des Staatsgeheimnisses getroffen hatte. Wichtig war einzig und allein, daß es ein solches Geheimnis gab.
    Daß auf Turass-Neo tatsächlich eine Möglichkeit gefunden worden war, gegen die heimtückische Seuche anzukämpfen, und daß der Finder dieser Methode, Singhalar Kekko, von seiner eigenen Regierung irgendwo in der Nähe gefangengehalten wurde.
    „Er sagte: Da oben", wiederholte Atlan nachdenklich. „Das kann sich nur auf die Berge beziehen." Er sah auf. Ras Tschubai begegnete seinem Blick, schon wissend, wie sein nächster Auftrag lauten würde. „Ras, sehen Sie sich dort oben um.
    Ein Konstantlader von normaler Experimentiergröße hat etwa den Umfang eines Einfamilienhauses. Das Gerät, von dem Tonoka sprach, muß um ein Vielfaches größer sein. Es ist also nicht ganz so, als ob Sie die sprichwörtliche Stecknadel im Heuhaufen finden müßten."
    Der Teleporter nickte zustimmend und entmaterialisierte im nächsten Augenblick. Atlan durchquerte den Raum und aktivierte den Bildsprech. Es gab einige Schwierigkeiten mit der Verbindung, aber schließlich gelang es ihm, Thring Malok in seinem Heim zu erreichen. Malok starrte ihm mit finsterer Miene entgegen.
    „Ich habe nicht erwartet...", begann er, aber Atlan unterbrach ihn kurz entschlossen.
    „Sparen Sie sich die protokollgemäße Entrüstung. Ich habe hier eine Leiche, die ich Ihrer Obhut anvertrauen möchte."
    Malok machte sich nicht die Mühe, den Überraschten zu spielen.
    „Ich weiß, Phisar Tonoka. Man wird Sie des Mordes überführen."
    „Machen Sie sich nicht lächerlich!" brauste der Arkonide auf.
    „Was Tonoka hier wollte und warum er sterben mußte, das liegt so klar auf der Hand, daß die übrigen Mitglieder des Rates sofort wissen werden, woran sie sind."
    Malok wiegte den Kopf.
    „Vielleicht haben Sie recht", gab er zu. „Aber trotzdem muß Ihnen klar werden, wie ernst Ihre Lage ist. Wenn noch zwei weitere Räte ausfallen, setze ich mit meinen zwei Stimmen Ihre Ausweisung durch."
    „Es müssen aber die richtigen Räte sein", antwortete Atlan grimmig. „Im übrigen wird es nicht so weit kommen. Bevor Sie genügend Morde begangen haben, sitzen Ihnen die Haluter auf dem Nacken!"
    Er legte auf. Kurze Zeit später meldete der Pförtner eine Gruppe von Sanitätern, die gekommen waren, um Phisar Tonokas Leiche abzuholen. Wenige Minuten danach kehrte Ras Tschubai zurück. Er wirkte wie ein Mann, der längere Zeit in extremer Kälte verbracht hat. Er zitterte, und seine Lippen waren von schwarzblauer Färbung.
    „Über sechstausend Meter

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