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0613 - Mandragoros grausamer Garten

0613 - Mandragoros grausamer Garten

Titel: 0613 - Mandragoros grausamer Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schien.
    Suko war stehengeblieben und untersuchte den Grund. »John, er kommt mir seltsam vor, zumindest ungewöhnlich.«
    »Weshalb?«
    Er faßte wieder nach, bewegte die Handfläche kreisend darüber hinweg, drückte sie auch etwas ein, und als er wieder hochkam, drehte er sie mir zu.
    »Feucht, John, und nicht nur das. Sie ist auch sehr naß. Mir kommt es vor, als wäre der Boden sumpfiger geworden. Wahrscheinlich nähern wir uns auch einem Sumpf oder dem Ufer eines Sees. Möglich ist schließlich alles.«
    »Wenn es ein Garten, ist, hat er auch Teiche«, bemerkte ich.
    Suko hob nur die Schultern und setzte seinen Weg fort. Wir befanden uns jetzt inmitten des dschungelhaften Dickichts. Es war kaum Licht zu sehen, die Bäume und das Unterholz wuchsen zusammen.
    Auf meinem Rücken spürte ich das Kribbeln, eine kleine Vorwarnung, denn mit einer plötzlichen Gefahrenquelle mußten wir immer rechnen. Die Kronen wuchsen hoch über uns. Auch sie waren durch den lianenhaften Bewuchs miteinander verbunden und verfilzt.
    Ausschnitte eines Himmels waren so gut wie nicht zu erkennen.
    Es war eine dumpfe, dampfende Hölle, durch die wir uns bewegten, die auch wegen ihrer Lautlosigkeit erschreckte. Nur unsere Schritte hörten wir, ansonsten war es still.
    Bis zu dem Augenblick, als wir Stimmen hörten. Und sie klangen schrill vor Angst!
    ***
    Peppi sah noch das Gesicht vor sich. Dieses blaugraue Rund und die dünnen Haare auf dem Kopf. Er wußte, daß er dem Klammergriff nicht mehr entkommen konnte, brachte auch keinen Schrei hervor, sondern sah das grüne Wasser auf sich zurasen.
    Dabei fiel er hinein, zusammen mit der verdammten Eisenklaue, die ihn nicht losließ.
    Die Brühe schwappte über beide zusammen wie ein gefräßiger Sumpf. Er schluckte sie, und Peppi, der den Mund nicht geschlossen hatte, bekam die Brühe bis tief in den Rachen gedrückt.
    Für den Bruchteil einer Sekunde sah er sein weiteres Schicksal glasklar vor sich.
    Er würde ertrinken!
    Schon als Kind hatte ihm die Vorstellung vom Sterben stets Angst eingejagt. Jetzt würden sich all seine grausamen Alpträume voll und ganz erfüllen.
    Der Griff war hart und gnadenlos. Peppi spürte noch, wie der Vernichter ihn herumdrehte und er gleichzeitig in den weichen Schlammgrund des Sees gestoßen wurde.
    Einen gewissen Widerstand setzte er ihm schon entgegen, aber er merkte gleichzeitig den Druck auf seiner Brust, der sich vervielfältigte und sich zu einem bösen, immensen Schmerz ausbreitete, der das gesamte Denken und Fühlen des jungen Mannes überschwemmte.
    Er starb halb im Schlamm steckend, und sein Mörder bekam Peppis Tod mit.
    Lizzy und der Professor standen am Ufer des Sees. Sie schauten auf das unruhige Wasser. Lizzy hatte sich an Chandler geklammert, als könnte er ihr Rettung geben. Ihre Lippen bewegten sich, und sie flüsterte nur immer einen Namen:
    »Peppi… Peppi …«
    Tränen schossen aus ihren Augen; längst war ihr Gesicht verquollen. Auch Chandler merkte seine Verzweiflung und auch die eigene Hilflosigkeit. Er hätte beiden so gern geholfen, was leider nicht möglich war. Diese Welt hatte ihr Grauen entlassen, es war aus ihr hervorgeschossen wie eine Fontäne und hatte gezeigt, daß sie mit dem Tod auf du und du stand.
    Nichts war zu sehen!
    Nur das aufgewühlte Wasser, auf dem die Seerosenblätter tanzten und die kleinen Köpfe unruhig auf- und niederhüpften.
    Auch der Kopf des jungen Mannes.
    Lizzy hatte ihr Gesicht gedreht. Sie wollte nicht hinschauen, doch der Professor konnte seinen Blick einfach nicht abwenden. Und er sah das Grauenvolle.
    Eine zynische Fügung des Schicksals trieb genau in diesem Augenblick das Blatt mit dem Gesicht des jungen Mannes durch einen Wellenschwung bis dicht an das Ufer.
    Plötzlich bewegte sich der Kopf. Er sah so aus, als wollte er in die Höhe schnellen und sich kurzerhand von seiner Unterlage lösen.
    Der Mund klappte auf.
    Ein Schrei drang nicht hervor. In dieser Haltung blieb er sekundenlang, bevor die grausame und schlimme Veränderung begann.
    Schon einmal hatte Chandler mitbekommen, wie es war, wenn die Köpfe zerdrückt wurden.
    In diesem Fall geschah dies ohne äußere Einwirkung. Der kleine Schädel zog sich zusammen. Seine Haut nahm eine blauschwarze Farbe an, verdunkelte sich noch mehr, so daß sie schließlich an Fett und Öl erinnerte, das derart flüssig war, um auf dem Blatt eine Lache zu bilden.
    Eine Lache, mehr nicht, nur eben diese…
    Chandler wollte nicht mehr weiterdenken. Auf

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