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0614 - Der Clan der Wölfe

0614 - Der Clan der Wölfe

Titel: 0614 - Der Clan der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auch Han Loret ein Werwolf-Ungeheuer? Und wenn, wo war er zu finden?
    Janos Harowic besaß Telefon; Han Loret auch. Gleich unter mehreren Anschlüssen war er zu finden. Als Han Loret in Lyon, als Kim Lorett in US Amerikas Hauptstadt Washington, D.C. als Hanakima Lore im japanischen Kobe, und als Hanakim Lorett in Kairo, Ägypten.
    Jedesmal war es, von den Vorwahlen abgesehen, die gleiche Anschlußnummer. Auch die Namen waren ähnlich genug.
    »Fast, als wären wir auf ein Nest von Tarnexistenzen unseres Freundes Asmodis gestoßen«, grinste Zamorra händereibend.
    »Der Bursche kommt ganz schön herum in der Welt. Irgendwas dürfte mit dem Mann faul sein, sonst wäre er nicht überall unter anderen, ähnlich klingenden Namen aktiv, sondern überall unter demselben.«
    »Aber ob er tatsächlich ein Werwolf ist, wie dein Schattenmann behauptet hat… vielleicht ist dieser Loret doch nur ein Mafioso mit internationalem Einflußbereich…«
    »Und als Lorett haben wir ihn im Archiv im Buch stehen… nee, Nici, wir sind haarscharf dran, aber noch interessanter ist für mich dieser Harowic. Wenn er mit dem Schattenmann identisch ist, hm… der hat gesagt, er könne mir sagen, wo ich Han Loret finde.«
    »Braucht er dir nicht mehr zu erzählen, weil wir ihn über die Telefonanschlüsse kriegen können. Chef, so einfach kann das doch alles nicht sein. Und gesetzt den Fall, beide sind Wölfe, warum hetzt dann der eine dich gegen den anderen? Das paßt doch nicht! Schwarzblütige halten zusammen.«
    »Auch Asmodis hat mich schon zur Mitarbeit eingeladen, als er noch Fürst der Finsternis war…«
    »Da ging’s aber jedesmal gegen gemeinsame Feinde!« erinnerte Nicole.
    Zamorra seufzte.
    »Schauen wir einfach mal, ob und wie dumm der Herr Bürgermeister aus der Wäsche guckt, wenn wir ihm unseren Überraschungsbesuch abstatten…«
    ***
    Der Ruf kam im ungeeigneten Moment. Janos Harowic erstarrte innerlich. Ein Ruf der Fürstin der Finsternis!
    Was bedeutete das? Was wollte Stygia von ihm?
    Warum rief sie nicht Lorett, wenn sie etwas von einem Werwolf wollte? Er war das Oberhaupt dieses Clans, dem auch Harowic in einer Seitenlinie der Familie angehörte. Lorett konnte dann den Auftrag, den die Fürstin erteilte, an Angehörige des Clans weitergeben…
    Und dabei freundlicherweise glorreich versagen, dachte Harowic in höhnischem Wunschdenken, aber Wünsche allein hatten in der Schwarzen Familie selten zum Erfolg geführt. Da mußte man sich schon aufraffen und den Wünschen durch heimliche Aktion Stärke verleihen.
    Trotzdem mußte Lorett endlich aus dem Weg gefegt werden.
    Er war schon zu lange das Oberhaupt des Wolfsclans. Er hatte sich zu sehr angepaßt, zu sehr geduckt. Nach jener langen und stabilen Zeit, in der Asmodis über Jahrhunderte Fürst der Finsternis gewesen war, hatte Lorett sich stets geduckt. Fürsten waren gekommen und gegangen. Dämon, Belial, Leonardo, jetzt Stygia… und nicht eine einzige Gelegenheit hatte Lorett ergriffen, die Grenzen neu zu stecken und dem Clan die Bedeutung zu geben, die er verdiente.
    Von daher bewunderte Harowic beinahe schon Mansur Panshurab, der lange Zeit irdischer Stellvertreter des Kobra-Dämons Ssacah gewesen war. Obgleich Ssacah für viele Jahre nicht hatte präsent sein können und auf seine Wiedergeburt wartete, die dann endlich erfolgte, hatte Panshurab immer dafür gesorgt, daß das alte Reich Ssacahs erhalten blieb; er hatte sogar versucht, es auszudehnen.
    Dabei war er nur ein Mensch gewesen, ein Sterblicher.
    Ssacahs treuester Diener bis in den Tod.
    Aber Hanakim Lorett war ein Dämon. Er war einer der ganz Großen. Er war der Anführer einer der stärksten Werwolf-Sippe nein, der stärksten.
    Selbst wenn es stärkere gab: Es half schon, sich täglich selbst zu bestätigen, daß man stark und unbesiegbar war. Wer das nicht tat, wurde schnell von anderen unterdrückt.
    Aber Harowic wollte sich nicht unterbuttern lassen. Er wollte nach oben.
    Im Clan.
    Und mit dem Clan in der Familie.
    Warum sollten ständig die Vampire eine Spitzenstellung einnehmen? Die Wölfe waren nicht minder bissig und stark.
    Auch sie besaßen Macht, und vielleicht sogar mehr als die flederigen Blutsauger, denn sie unterlagen weniger Handicaps, und sie zu töten, war schwieriger. Einen Vampir umzubringen, war einfach. Man nagelte seinen Sarg zu, versperrte ihm den Weg in die schattige Dunkelheit, wenn die Sonne aufging - und er war erledigt. Und die wenigen Tageslichtvampire der neuen Generation,

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