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0614 - Der Clan der Wölfe

0614 - Der Clan der Wölfe

Titel: 0614 - Der Clan der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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oder warten Sie ernsthaft auf eine Beschwerde?«
    Man wartete nicht.
    Man gab den Weg frei. Aber die beiden Wagen blieben vor Ort.
    »Daß ein Werwolf über einen dermaßen perfekten Personenschutz verfügt, ist doch erstaunlich«, grinste Zamorra und begrub den Klingelknopf der Haustür unter seinem Daumen.
    Niemand öffnete.
    Entschlossen umrundete Zamorra das Haus und checkte den Obst- und Gemüsegarten. Das machte die Herren in Uniform schon wieder mißtrauisch, die prompt ebenfalls auftauchten und ganz genau wissen wollten, warum Zamorra…
    Zamorra schob sich leutselig in ihre Mitte und brachte es fertig, beiden die Arme über die Schultern zu legen.
    »Wenn Monsieur Harowic eigentlich daheim sein sollte, aber aufs Türklingeln nicht öffnet, sollte einem der Verdacht kommen, das könne eine bestimmte Bedeutung haben - stimmt’s, oder habe ich recht?« grinste er die beiden Beamten an. »Also schaue ich als aufmerksamer Bürger mal rundum nach, ob dem alten Freund nicht etwa was passiert ist… sonst noch ein Problem, Herrschaften? Nein? Dann schauen wir doch mal, was sich hinter der offenstehenden Tür da drüben verbirgt…«
    Seine Dynamik wurde den beiden Beamten fast zuviel.
    Nur einer begleitete ihn, zögernd, als er das Haus durch den Hintereingang betrat.
    Nur war im ganzen Haus von Janos Harowic nichts zu sehen.
    Aber eine angerauchte, inzwischen erloschene Zigarre lag im Aschenbecher, und daneben standen Flasche und Glas mit Rotwein.
    Der Herr Bürgermeister mußte sein Haus recht fluchtartig verlassen haben.
    ***
    Von dem Bruch im Raum-Zeitgefüge sprach Stygia nicht, als Harowic vor ihr erschien, aber von Professor Zamorra.
    Harowic war plötzlich äußerst nervös. Diese Nervosität ausgerechnet jetzt ließ in Stygia den Verdacht keimen, daß der Werwolf selbst etwas mit der angezapften Dimensionsblase zu tun hatte.
    »Was hast du mit Zamorra zu schaffen?« fragte sie direkt.
    Harowic, der in menschlicher Gestalt vor ihr stand, zuckte heftig zusammen und verlor teilweise die Kontrolle über seinen Körper. Wolfspelz sproß überall auf seinem Körper und verunstaltete ihn. So etwas gefiel Stygia nicht. Entweder eine richtige Verwandlung, oder keine. Nichts so Halbherziges…
    »Antworte!« fauchte sie Harowic an.
    Der seufzte. »Nichts habe ich mit Zamorra zu schaffen. Warum sollte ich?«
    »Warum sollte er dann in deiner Nähe eine Dimensionsblase anzapfen, um hierher in die Tiefen der Hölle zu gelangen? Du weißt hoffentlich, wie gefährlich dieser Mensch ist. Er gehört zu denen, die von der Quelle des Lebens getrunken haben und seither relativ unsterblich sind. Und nur wenige der Unsterblichen haben sich jemals auf unsere Seite gestellt. Im Gegenteil…«
    Von Zamorras relativer Unsterblichkeit hatte Harowic tatsächlich nichts gewußt. Daß der Dämonenjäger an der Quelle den Lebens gewesen war, bedeutete, daß er nicht mehr alterte und auch gegen jegliche Krankheit immun war.
    Und möglicherweise auch gegen magische Keime, die einen ›normalen‹ Menschen töten würden - beziehungsweise ihn zum Untoten machen…
    Aber letzteres hatte Harowic ja auch gar nicht vor.
    »Ich weiß, daß Zamorra viele Angehörige der Schwarzen Familie ermordet hat«, sagte Harowic langsam.
    »Und ich weiß, daß du nach Macht strebst«, sagte Stygia.
    »Du hast doch nicht etwa vor, dich mit Zamorra zu verbünden?«
    »Welchen Grund sollte ich dafür haben, Herrin?« fragte er und verneigte sich respektvoll, »Herrin, meine Kriege kann ich allein führen. Ich bin Stark genug dafür.«
    »Du führst Krieg gegen deinen Sippenführer, nicht wahr?«
    Harowic schwieg.
    »Antworte!« befahl Stygia.
    »Er ist mir im Wege. Er ist ein Weichling«, sagte Harowic gedehnt. »Aber das ist nicht Euer Problem, Herrin. Es ist eine Sache zwischen ihm und mir. Eine interne Sache.«
    »Und um diesen Weichling zu beseitigen, paktierst du mit dem Feind Zamorra«, warf Stygia ihm vor.
    »Ich?« tat er entrüstet. »Wofür haltet Ihr mich, Herrin?«
    Das sage ich dir lieber nicht, Narr, dachte sie. Du würdest es gar nicht gern hören wollen…
    »Was hast du mit Zamorra zu schaffen?« wiederholte sie ihre Frage.
    »Nichts, was ihn veranlassen könnte, eine Dimensionsblase anzuzapfen. Noch dazu eine, die ich geschaffen habe. Woher wißt Ihr davon?« trat er die Flucht nach vorn an.
    Sie lachte spöttisch.
    »Ich säße nicht auf dem Knochenthron, wenn ich es nicht wüßte«, behauptete sie. Aber was alles geschieht wirklich hinter

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