0614 - Flugziel Andromeda
zu.
„Ab sofort werde ich jedes grobe Fehlverhalten als Befehlsverweigerung und Mißachtung eines Vorgesetzten verstehen, Gosh, erklärte er. „Sie haben jetzt eine Injektion erhalten und können sich nicht mehr mit der Krankheit entschuldigen. Außerdem müssen wir einen wichtigen Auftrag erledigen."
Prof. Dr. Dr. Goshmo Khan, der seine Pluderhose inzwischen mit einer Raumfahrerkombination vertauscht hatte, nickte mürrisch.
„Sie haben mir immer noch nicht gesagt, wer uns beide und Plock nach Maahkora begleiten wird."
Tifflor deutete auf die verschlossene Tür.
„Das erfahren Sie da drinnen!"
Sie traten ein. Der Konferenzraum war verlassen.
Tifflor ließ sich auf einem Sessel nieder.
„Wir werden einen Augenblick warten. Die Administration ist von unserer Ankunft unterrichtet worden."
Wenige Augenblicke später erschien Staatsmarschall Reginald Bull.
Das Gesicht des Mannes sah müde aus. Jede seiner Bewegungen wirkte gezwungen. Auch seine Stimme hatte den alten Schwung verloren.
„Hallo, Tiff begrüßte er den alten Freund. Dem Khan schenkte er nur ein kurzes Nicken. „Perry wird nicht kommen. Er muß sich mit den Problemen im Wegasystem auseinandersetzen." Tiff sah ein kurzes Aufblitzen in den Augen des anderen. Für einen Moment war da wieder der alte Bull. Aber dieser Augenblick ging vorüber.
„Tiff kennt den Auftrag genau", sagte Bully zu dem Wissenschaftler. „Nathan hat errechnet, daß auch die Maahks erkrankt sein müssen. Wir müssen herausfinden, ob das tatsächlich so ist. Sollten die Maahks immun sein, können sie uns vielleicht helfen. Wenn sie ebenfalls erkrankt sind, müssen wir verhindern, daß sie die Seuche nach Andromeda tragen. Die Chance, daß wir von unserer Nachbargalaxis Hilfe erhalten, ist zwar gering, aber zu diesem Zeitpunkt müssen wir mit allen Möglichkeiten kalkulieren. Es steht nämlich schlecht."
„Ich habe den Khan bereits über alle Einzelheiten unterrichtet", erklärte Tifflor.
„Gut", sagte Bully. „Dann werde ich jetzt die beiden anderen hereinrufen."
Er beugte sich über seine Bildsprechanlage und sagte ein paar Worte.
Die Tür zum Konferenzraum öffnete sich. Ein über zwei Meter großer Riese mit einem Affengesicht kam herein. Seine Muskelbündel sprengten fast die Kombination, die er trug.
Goshmo Khan starrte ihn an.
„Lord Zwiebus!" sagte er schließlich. Tifflor lächelte.
„Wir wollten nur sichergehen, daß Sie nicht der einzige Kraftprotz bei diesem Unternehmen sein werden, Gosh!"
Auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes öffnete sich jetzt ebenfalls eine Tür. Ein großer, unglaublich hagerer Mann kam herein. Sein Gesicht war hinter einer Plastikmaske verborgen, durch deren Mund- und Augenschlitze es geheimnisvoll leuchtete.
„Alaska Saedelaere!" stieß der Khan hervor.
„Sie sehen, daß wir diese Sache wichtig nehmen", sagte Bully.
Er machte eine einladende Geste. „Aber setzen Sie sich doch.
Wir wollen jetzt noch einmal alles besprechen. Der Lord und Alaska werden bei diesem Gespräch Gelegenheit haben, ihren neuen Mitarbeiter näher kennenzulernen."
Goshmo Khan blieb stehen.
„Wenn ich diese Mannschaft betrachte, komme ich unweigerlich zu dem Schluß, daß uns schwere Tage bevorstehen", sagte er.
„Ich frage mich, ob für mich ein Interesse besteht, an einem solchen Unternehmen teilzunehmen."
„Werden Sie nicht kindisch!" rief Bully.
„Das ist keine Frage meines Gemüts", versetzte Goshmo-Khan.
„Viel eher meines Verstandes, der mir dringend rät, nicht an solchen Himmelfahrtskommandos teilzunehmen. Nach einer glaubwürdigen Statistik gibt es in Terrania City noch dreieinhalbtausend ungeküßte Frauen im Alter von fünfzehn bis sechzig. Ich würde eine lohnende Aufgabe darin sehen, diese Zahl zu verringern, zumal eine solche Arbeit mit keinerlei Gefahren verbunden wäre."
Lord Zwiebus knurrte ärgerlich.
„Was ist das für ein Mann?" wandte er sich an Bully.
Bull deutete auf den Solarmarschall. „Tiff hat ihn empfohlen!"
„Wie soll ich das verstehen?" fragte der Neandertaler.
„Gosh ist in Ordnung!" Tifflor ließ sich nicht verwirren.
„Zweifellos ist er ein bißchen exzentrisch, aber damit müssen wir uns eben abfinden. Wenn es darauf ankommt, können wir uns auf ihn verlassen. Waringer hat ihm ein ausgezeichnetes Zeugnis ausgestellt."
„Bevor wir weiter diskutieren, möchte ich gleich eine Bedingung stellen", mischte der Khan sich ein. „Mein Diener Plock wird an diesem Unternehmen
Weitere Kostenlose Bücher