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0614 - Flugziel Andromeda

Titel: 0614 - Flugziel Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Anwesenheit erforderlich machte, ließ ihn nicht los. Er konnte sich diese Unsicherheit nicht erklären. Auch Grek-2 hielt sich nach wie vor in der Zentrale auf. Der Kommandant ahnte, daß er von seinem Stellvertreter belauert wurde. Dieses Mißtrauen verwirrte Grek-1. Es war zum erstenmal, daß er an Bord eines Raumschiffs so etwas erlebte. Ursprünglich hatte er vorgehabt, den ersten Teil des Fluges in einem Schlafbehälter zu verbringen, doch inzwischen hatte - er es sich anders überlegt.
    Alles erschien ihm verändert. Er sprach mit Grek-48 darüber, der nicht von seiner Seite wich.
    „Ich glaube, diese Unsicherheit wird sich erst legen, wenn wir Andromeda erreicht haben", sagte der Kommandant. „Die Gefahr, daß wir doch noch infiziert werden, ist allgegenwärtig und läßt uns nicht zur Ruhe kommen."
    „Ich weiß nicht, ob das allein der Grund ist", antwortete Grek-48. Er dämpfte seine Stimme. „Ich habe eine andere Befürchtung."
    Grek-1 sah ihn aufmerksam an.
    „Ich weiß, daß Sie irgend etwas bedrückt. Warum sprechen Sie nicht mit mir darüber? Ich bin der Kommandant. Schließlich sollte ich alle Probleme der Besatzung kennen."
    Doch der Wissenschaftler zögerte.
    „Sprechen Sie!" drängte Grek-1.
    „Es wäre ein Schock für Sie!" erwiderte Grek-48.
    „Ich bin ein alter und erfahrener Maahk", sagte Grek-1. „Ich habe schon viel erlebt. Ich glaube, daß ich mit allen Schwierigkeiten fertig werden kann."
    Grek - 48 saß wie versteinert auf seinem Platz. Er rührte sich nicht. Obwohl Grek-1 seinen Freund zum Sprechen überreden wollte, hoffte er insgeheim, daß Grek-48 schweigen würde. Die Zwiespältigkeit seiner Gedanken überraschte ihn nicht; in letzter Zeit war er öfters damit konfrontiert worden.
    „Ich will es Ihnen sagen, Kommandant", begann Grek-48 förmlich. „Ich glaube, daß wir alle krank sind."
    Sie sahen sich an. Grek-1 hatte das Gefühl, als hätte eine schreckliche Explosion stattgefunden. Die Bedeutung dieser Worte klang in ihm nach, doch alles, was er in diesem Augenblick fühlte, war Hilflosigkeit.
    „Ich glaube, daß wir alle an der PAD-Seuche erkrankt sind", sagte Grek-48.
    „Still!" befahl Grek-1. „Sie täuschen sich.
    Es gibt keine Anzeichen, daß ein Besatzungsmitglied erkrankt ist. Wir hätten es längst feststellen müssen."
    Grek - 48 bewegte seine Arme, als wollte er irgendetwas wegwischen.
    „Nehmen wir an, wir wären alle gleichzeitig erkrankt - wer wollte dann objektiv feststellen, ob jemand gesund oder krank ist?"
    „Das ist absurd!" Grek-1 schrie fast. „Ich weiß es nicht", sagte Grek-48 unsicher. „Aber es könnte so sein. Dieser Gedanke läßt mich nicht mehr los."
    Unterschwellig hegte Grek-1 ähnliche Befürchtungen.
    Er war sich darüber im klaren, daß seine Unruhe nur aus der Angst resultierte, krank zu sein.
    Aber es war unmöglich! Sie konnten sich nicht infiziert haben.
    Der Reflektorschirm hatte sie ausreichend geschützt. Das mußte auch Grek-48 wissen. Sie waren gesund. Es war die Angst vor der Krankheit, die sie alle belastete. Er sagte: „Wir haben Angst vor der Krankheit. Das ist es. Die Furcht läßt uns glauben, daß wir infiziert sind. Es gibt keine Anhaltspunkte für eine Infizierung.
    Wir sind alle in Ordnung."
    „Ich habe ebenfalls darüber nachgedacht, ob das der Grund sein könnte", erwiderte der Wissenschaftler. „Ich gebe zu, daß diese Theorie begründet ist. Es kam schon oft vor, daß ein Maahk aus Angst vor einer Krankheit schließlich bestimmte Krankheitssymptome aufwies, ohne wirklich krank zu sein.
    So wird es auch diesmal sein. Andererseits..." Er unterbrach sich, aber Grek-1 wußte auch so, welche Einwände der andere hatte.
    „Wir wollen nicht mehr darüber reden", schlug er vor. „Solche Gespräche belasten nur."
    So verstrich, die Gelegenheit. Es war das einzige Mal während des gesamten Fluges, daß die Maahks der Wahrheit nahekamen.
     
    *
     
    Inmitten des Schiffes, dessen Räume und Korridore mit einer für Menschen giftigen Gasmischung gefüllt waren und wo fast überall eine überhöhte Schwerkraft von 1,5 Gravos herrschte, gab es eine Oase für Sauerstoffatmer.
    Das waren die Unterdruckkammern, in denen künstlich Verhältnisse geschaffen wurden, die jenen auf normalen Sauerstoffwelten entsprachen. Alle maahkschen Schiffe, die von Andromeda aus in die Galaxis kamen, besaßen solche Räume.
    Im allgemeinen lagen diese Unterdruckkammern in der Nähe der Zentrale, damit die führenden Maahks an Bord ihres

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