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0614 - Werwolf-Begräbnis

0614 - Werwolf-Begräbnis

Titel: 0614 - Werwolf-Begräbnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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taumelnde Schritte weiter.
    Etwas dröhnte laut. Daß ich auf der Kühlerhaube eines Fahrzeugs gelandet war, bekam ich nicht einmal am Rande mit. Für mich war die Welt bereits untergegangen…
    ***
    Ihre Schultergelenke schmerzten noch immer, als würden sie jeden Augenblick abgerissen und das, obwohl Glenda Perkins nicht mehr über dem verdammten Teich hing.
    Sie hatten die Folter verkürzt, sie abgeschnitten und weggetragen wie ein Stück Stoff. Sie war dann in eine Hütte geschafft und dort kurzerhand zu Boden geworfen worden. Noch jetzt erinnerte sie sich dumpf an die zahlreichen Hände, die über ihren Körper geglitten waren, und sie glaubte auch noch, das heftige Atmen der Kerle zu hören.
    Glenda hatte sich nicht wehren können. Apathisch war sie liegengeblieben, völlig allein, ohne etwas denken zu können und sich nur auf die Schmerzen in den Schultern konzentrierend.
    An die seelischen Schmerzen dachte keiner. Die Entführung hatte tiefe Wunden aufgerissen, die auch bluteten, und Glenda dachte daran, daß niemand wußte, wo sie war.
    Man hatte sie abgefangen.
    Verzweifelt wühlte sie in ihrer Erinnerung nach, wie es genau gewesen war.
    Das Büro hatte sie verlassen, früher als sonst, weil sie noch etwas besorgen wollte.
    Dann hatte sie eine Frau getroffen, eine zufällige Begegnung. Die Frau mit den pechschwarzen Haaren und der dunklen Hautfarbe hatte sie gerempelt und ihr die Tasche aus der Hand gerissen. Beim Aufheben der Tasche war es dann passiert.
    Der plötzliche Stich in den Nacken, das Blut, das sich verdickte und wie wahnsinnig wallte, die sofort folgende Lethargie.
    Dann hatte man sie weggeschafft. Wohin, das war Glenda unklar.
    Sie wußte nicht, wo sie sich befand, aber es war ihr klar, daß es nun ums eigene Leben ging.
    Nicht grundlos hatte man sie dieser Folter unterzogen und an den Handgelenken aufgehängt. Sie kam sich vor wie in einer subtropischen Zone, denn die Temperatur hatte nichts mehr mit der winterlichen in London gemein.
    Zum Glück hatte man darauf verzichtet, sie zu fesseln. Sie glaubte nicht an eine reine Vergeßlichkeit, bestimmt fühlten sich ihre Entführer sicher wie in Abrahams Schoß. Auch sie glaubte nicht daran, daß sie es schaffen konnte, von hier zu fliehen, aber Glenda lebte, und das empfand sie als positiv.
    Daß die Unbekannten sie nicht getötet hatten, ließ darauf schließen, daß sie etwas von ihr wollten. Man hatte also was mit ihr vor, nur kam sie beim besten Willen nicht darauf, was es sein konnte.
    Wollte man sie so lange festhalten, um irgendein Lösegeld zu erpressen, oder sollte John Sinclair durch ihre Entführung in die Enge getrieben werden?
    Glenda war froh, daß sie noch nachdenken konnte, und die vergehende Zeit sorgte dafür, daß die letzten Wunden allmählich heilten und sie wieder klarer denken konnte.
    Nicht zum erstenmal steckte Glenda Perkins in einer derartig heiklen Lage. Sie hatte schon einiges hinter sich, und sie nahm sich fest vor, nicht wie ein scheues Reh einfach liegenzubleiben, nein, sie wollte ihr Gefängnis erkunden.
    Noch immer fühlte sie sich mehr als matt. Wenn sie sich bewegte, so geschah dies in einem wahren Zeitlupentempo. Auch wunderte sie sich über ihr Blickfeld. Es erschien ihr anders als sonst, viel zu sehr eingeengt, nicht mehr so, wie sie es gewohnt war.
    Es fehlten einfach die Seitenansichten. Sie glaubte daran, nur geradeaus schauen zu können, und sie starrte hinein in ein sehr dämmriges, graues Licht, das ihr Gefängnis ausfüllte.
    Da überwogen die Schatten und drückten die Helligkeit zurück.
    Eine Lichtquelle war nicht vorhanden. Wenn Helligkeit in den Raum hinein-, sickerte, dann durch irgendwelche Löcher, Spalten oder Ritzen.
    Ihre Handflächen glitten über den Boden. Dabei entstand ein leichtes Schaben oder Reiben, als wäre der Untergrund mit feinen Sandkörnern bedeckt.
    Glenda blieb sitzen. Das Strecken der Arme bereitete ihr Schmerzen, noch immer glühten die Schultergelenke. Sie starrte ins Leere, ließ einige Sekunden verstreichen, dann kippte sie den Körper nach rechts, um sich genügend Schwung zu geben.
    Sie wollte schon beim ersten Versuch auf die Beine kommen, was ihr allerdings nicht gelang. Glenda kippte zur Seite und weinte vor Wut über ihre eigene Schwäche.
    Wieder mußte sie warten, bevor sie einen weiteren Anlauf nehmen konnte, um auf die Füße zu kommen. Diesmal fiel sie gegen die Seitenwand des Raumes; hörte etwas knarren oder brechen, fühlte nach und stellte fest, daß es

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