Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0615 - Der träumende Dämon

0615 - Der träumende Dämon

Titel: 0615 - Der träumende Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
die Beschäftigung ihren Reiz, und dann mußte T’Carra sich etwas anderes suchen.
    Bei einem dieser Fälle beschloß sie, nach dem Elter zu suchen. Den Gastgeber Lucifuge Rofocale mochte T'Carra nicht behelligen. In seiner Gegenwart fühlte sie sich unwohl.
    Sie fand die magische Fährte, die von einer Daseinssphäre in die andere führte, und erreichte die Erde, die Welt der Sterblichen.
    Aber Zorak war dort schon nicht mehr zu finden.
    Und in diesem Moment fühlte sich T'Carra erst recht verlassen. Warum war ihr Elter nicht hier?
    Plötzlich wurde die Welt der Sterblichen jedoch aufregend.
    T'Carra hatte in der letzten Zeit an sich gearbeitet und ihre magischen Fähigkeiten verfeinert. Sie war auch stärker geworden. Während Zorak nur Teile von T'Carra unsichtbar beziehungsweise unerkennbar gemacht hatte, reichte es bei dem Dämonenkind noch längst nicht für diese Präzision. Das war auch gar nicht notwendig. Das einfache ›Alles-wird-unsichtbar‹ war für ihr Vorhaben wesentlich effektiver als eine komplizierte partielle Unsichtbarkeit.
    Und so näherte sie sich einem Geschehen, das sie interessierte. Dort geschah etwas, das auf irgendeine, T'Carra noch rätselhafte Weise mit Zorak zu tun haben mußte.
    Sie sah Häuser, einen großen Platz, eine Bepflanzung. Ein Mann und eine Frau untersuchten die Sträucher. Den Mann erkannte T'Carra sofort wieder. Es war jener Zamorra, der auch früher schon versucht hatte, Zorak und sie zu töten. Die Frau dagegen war ihr unbekannt.
    T’Carra erschrak, als sie Zamorras gefährliche Silberscheibe in der Hand der Frau sah und zugleich feststellte, trotz ihrer Unsichtbarkeit schon bemerkt worden zu sein. Entweder hatten Zamorra und seine Begleiter mehrere dieser Wunderwaffen, oder ausgerechnet Zamorra war jetzt wehrlos, weil er seine magische Waffe abgegeben hatte.
    Wenn sie das vorher gewußt hätte…!
    Vielleicht hätte sie, T'Carra, dann sogar den wehrlosen Zamorra unschädlich machen können. Welch ein Triumph! Aber das blieb nun ein Traum.
    T'Carra zog sich schnell wieder zurück, beobachtete das Geschehen nur noch aus sicherer Entfernung. Vielleicht bot sich ja trotz allem eine Chance, den Menschen Schaden zuzufügen. Das war bestimmt in Zoraks Sinn. Und T'Carra wollte auch endlich wissen, wie stark ausgeprägt ihre Fähigkeiten inzwischen waren - vor allem, ob sie in der Lage war, zu töten wie jeder andere Dämon.
    Sie fragte sich, warum die beiden Sterblichen durch das Gestrüpp krochen, statt nach ihr zu suchen. Doch das konnte ihr nur recht sein. Solange die Aufmerksamkeit der beiden abgelenkt war ,; kümmerten sie sich nicht um T'Carra, die nach wie vor dafür sorgte, daß sie von den anderen Menschen nicht gesehen werden konnte.
    Die Bilder wechselten. Ein anderer Schauplatz, eine andere Perspektive, eine andere Gefahr: T'Carra befand sich wie die beiden menschlichen Feinde im Bereich eines gewaltigen Spinnennetzes. Um sie herum entstanden Fäden, engmaschiges, klebriges Gewebe. Unwillkürlich spreizte T'Carra die Flügel, um sich mit schnellem Schlag in die Luft zu erheben - aber es funktionierte nicht; es gab nur einen heftigen Aufwärtsruck, dann landete sie wieder auf dem harten Boden. Die Fäden, die sich um ihre Beine legten, hielten sie fest.
    Angst! Panik!
    Aber da war auch Zorak.
    Da war jene blau leuchtende Energie aus einem magischen Sternenstein; eine Kraft, die T'Carra nichts anzuhaben vermochte. Selbst Zorak wußte nicht, aus welchem Grund T'Carra für Dhyarra-Magie unangreifbar war. Woher stammte diese Veranlagung? Hatte es das früher in der fernen, millionenjährigen Vergangenheit der Corr-Sippe schon einmal gegeben, in dieser Vergangenheit, von der die heutigen Corrs nichts mehr wissen wollten?
    Da war das grüne Licht, das von Zamorras Amulett ausging und seinen Träger schützen sollte.
    Aber Zorak faßte zu.
    Ihre Hände durchdrangen das grüne Licht. Es konnte ihr nicht schaden, sie nicht abwehren. Und Zamorra, von durch Corr-Magie erzeugter, zehnfacher Schwerkraft mit zehnfachem Gewicht auf den Boden gepreßt und fast schon bewußtlos, konnte sich nicht mehr wehren.
    Zorak packte mit beiden Händen zu. Am Kragen seiner Jacke und im Schopf.
    Um ihm mit einem schnellen Ruck das Genick zu brechen.
    Da schrie T’Carra!
    Die Spinnen griffen sie an, bissen zu. Und T'Carra in ihrer Panik begriff nicht, daß sie ihre eigene Rettung verhinderte, indem sie den Dhyarra-Kristall blockierte! Sie war überhaupt nicht mehr in der Lage, geordnet zu

Weitere Kostenlose Bücher