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0615 - Gefahr für Andromeda

Titel: 0615 - Gefahr für Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zünden konnte.
    Ich versuchte zu begreifen, was in Kassiner vorging. Er hatte viele Männer und Frauen der terranischen Besatzung bei maahkschen Angriffen sterben sehen, aber diese blinde Rachsucht war unverständlich. Kassiners Drang, alles zerstören zu wollen, ließ sich nur mit der Krankheit erklären.
    Kassiner fuhr zurück und starrte den Neandertaler ungläubig an.
    „Sie ... Sie wollen mich daran hindern?"
    „Sie haben offenbar vergessen, wozu wir unterwegs sind?" fuhr Lord Zwiebus ihn an. Etwas sanfter fügte er hinzu: „Ich kann Ihre Gefühle verstehen, aber Sie müssen jetzt an unseren Auftrag denken!"
    Kassiner schien ihn nicht zu verstehen.
    „Wir haben Krieg!" schrie er. „Die Maahks wollen uns alle vernichten. Haben Sie das immer noch nicht begriffen?"
    „Die Maahks sind zur Zeit völlig lethargisch. Sie haben keine bösartigen Absichten mehr."
    „Das ist doch nur ein Trick!" schrie Kassiner weiter. „Ein verdammter Trick, sage ich Ihnen."
    Seine Stimme überschlug sich. Es war offensichtlich, daß er seine Selbstbeherrschung verloren hatte. Seit Wochen kämpfte er verzweifelt um sein Leben. Nun, da die Chance gekommen war, den Gegner empfindlich zu treffen, sollte er darauf verzichten. Das konnte der Captain nicht verstehen.
    „Wenn es sein muß, schicken wir Sie zurück, Captain!" mischte sich Goshmo-Khan ein. „Wir dürfen nicht zulassen, daß Sie unsere Pläne vereiteln."
    Kassiner war so betroffen, daß er kein Wort hervorbrachte.
    „Ich kann es allein tun", sagte er schließlich. „Ich kann allein gegen die Maahks kämpfen."
    „Er ist unbelehrbar", sagte Lord Zwiebus mit einem Ausdruck des Bedauerns. „Captain, als Kommandant dieses Einsatzunternehmens befehle ich Ihnen, sich sofort zum Ausgangspunkt zurückzuziehen und sich bei Solarmarschall Tifflor zu melden."
    Ich beobachtete Kassiner, der wie erstarrt- dastand.
    Unbewußt wartete ich darauf, daß irgend etwas Ungeheuerliches geschehen würde. Es war mir klar, daß Kassiners Innerstes aufgewühlt war. Die Krankheit hatte ihn in ein rein emotionell denkendes und handelndes Wesen verwandelt.
    „Sie haben mir nichts zu befehlen!" stieß Kassiner hervor. „Wer sind Sie überhaupt? Als Sie in Lookout-Station ankamen, war die Kampftätigkeit abgeflaut. Sie haben nicht erlebt, wie die Maahks meine Freunde umbrachten."
    Lord Zwiebus schien sich an etwas zu erinnern.
    „Ich habe fünfzig tote Terraner auf dem Landefeld von Maahkora liegen sehen. Die Maahks hatten sie getötet. Seit Wochen kämpfe ich gegen die Maahks, aber ich bin mir immer noch der Tatsache bewußt, daß es nicht meine Todfeinde sind, sondern kranke Wesen, die unser Mitleid und unsere Hilfe verdienen."
    Kassiner schluchzte. Er ging langsam davon. Mit Wenigen Schritten hatte Lord Zwiebus ihn eingeholt.
    „Was haben Sie vor?" fragte er den Captain.
    „Ich tue, was ich tun muß!"
    Mit einem Griff packte Lord Zwiebus ihn am Arm und hielt ihn fest. Kassiner sträubte sich vergeblich. Blitzschnell hatte Lord Zwiebus den Gürtel zum Anzug des Mannes gelöst. Er warf ihn über die Schulter. Nun besaß Kassiner keine Waffen mehr.
    „Jetzt können Sie gehen!" sagte Lord Zwiebus.
    Kassiner breitete die Arme aus.
    „So werden Sie mich nicht gehen lassen, nicht ohne Waffen!"
    „Doch!"
    Kassiner senkte den Kopf. Dann entfernte er sich von uns.
    Sogar Lord Zwiebus wurde von dieser Entwicklung überrascht.
    Wahrscheinlich hatte er nicht damit gerechnet, daß Kassiner sich ohne Waffen von der Gruppe entfernen würde.
    „Jemand muß ihn aufhalten", sagte Plock bestürzt, „Nein!" entschied Lord Zwiebus.
    „Aber Sie können ihn doch nicht so einfach gehen lassen", protestierte Goshmo-Khans Assistent.
    „Wir haben einen Auftrag auszuführen", antwortete Lord Zwiebus, „Von unserem Erfolg hängt es vielleicht ab, ob die Seuche nach Andromeda eingeschleppt wird oder nicht. Kassiner erlebt gerade ein gefährliches Stadium der Krankheit. Er würde uns nur Schwierigkeiten machen."
    „Aber er hat keine Waffen", wandte Plock ein. „Er wird völlig hilflos sein, wenn er auf Maahks trifft."
    „Darüber würde ich mir keine Sorgen machen", hörte ich mich sagen. „Überall in diesem Gebiet fanden Kämpfe statt. Dort liegen Waffen herum. Kassiner kennt diese Stellen. Er wird sich eine neue Ausrüstung besorgen."
    „Sie haben gehört, was der Karvinore gesagt hat", wandte Lord Zwiebus sich an Plock. „Wir setzen unseren Weg fort."
    Plock blickte noch einmal in die Richtung, in der

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