Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0616 - Die Andro-Pest

Titel: 0616 - Die Andro-Pest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Bakto-Sporen und der Andro-Bakterien gefunden hatten. Aber das konnte nicht allzu lange dauern. Der Erreger war bekannt, folglich ließ sich durch Experimente mit in Nährlösungen gezüchteten Andro-Bakterien ein Stoff finden, der ihn angriff.
    Als das Schott sich öffnete, wandte er lächelnd den Kopf, in Erwartung Saedelaeres, der schon vor einer Viertelstunde hätte zurück sein müssen.
    Er entging dem Strahlschuß nur deshalb, weil der Mann, der ihn abgegeben hatte, am ganzen Körper zitterte und deshalb schlecht gezielt hatte.
    Tifflors Reflexe funktionierten wie ein gut programmierter Automatismus. Er ließ den Kaffeebecher fallen, schnellte sich in flachem Hechtsprung von seinem Platz weg und rollte in die Deckung eines Kontursessels.
    Der Mann in der Schottöffnung brüllte wie ein angeschossener Raubsaurier. Er feuerte abermals und setzte Tifflors Deckung in Brand.
    Juliau Tifflor riß den Paralysator aus dem Gürtelhalfter, rollte sich aus der Deckung, schoß dabei und befand sich im nächsten Augenblick hinter einem anderen Sessel.
    Der Mann brüllte weiter: Seine Stiefel trampelten wild auf dem Boden. Als Tifflor hinter seiner neuen Deckung hervorspähte, sah er, daß der Mann seine Strahlwaffe fallen gelassen hatte. Er preßte die Hände gegen die Schläfen und lief in Schlangenlinien quer durch die Hauptzentrale.
    Der Solarmarschall feuerte abermals mit dem Paralysator.
    Diesmal zielte er sorgfältig. Er war absolut sicher, daß der lähmende Strahlenkegel den Mann erfaßte, doch die Reaktion - blieb aus.
    Der Tobende rannte in vollem Tempo mit dem Schädel an die gegenüberliegende Wand. Es krachte dumpf, und Tifflor zuckte bei dem Geräusch zusammen. Der Mann wankte, dann fiel er hintenüber.
    Julian Tifflor eilte zum Interkom, schaltete eine Verbindung zur Bordklinik durch und sagte zu Lord Zwiebus, der sich lächelnd meldete: Jemand soll sofort mit einer Antigravtrage in die Zentrale kommen, Zwiebus. Jemand ist schwer verletzt, wahrscheinlich Schädelfraktur."
    Das Lächeln in Zwiebus' Gesicht erlosch.
    Wird erledigt, Sir", erwiderte er.
    Der Solarmarschall unterbrach die Verbindung und lief zu dem reglos am Boden Liegenden: Die Löschautomatik hatte den glühenden Sessel inzwischen gelöscht.
    Tifflors Befürchtung bestätigte sich, als er neben dem Mann niederkniete, der offensichtlich bewußtlos war. Aus Nase und Ohren sickerte Blut, folglich mußte ein Schädelbruch vorliegen.
    Er hütete sich, den Kopf des Bewußtlosen anzufassen oder zu bewegen, sondern tastete nur die Arm - und Beinmuskulatur ab, um festzustellen, ob eine periphere Muskellähmung vorlag. Doch die Muskeln waren völlig locker. Das bedeutete, die Paralysatorstrahlung hatte bei dem Mann nicht gewirkt.
    Das Panzerschott öffnete sich. Diesmal war Tifflor auf der Hut, doch es war nur Professor Hiram Alt, der mit einer Antigravtrage erschien.
    „Wer ist es?" fragte er leise, während er gemeinsam mit Tifflor den schlaffen Körper auf die Trage legte.
    Der Solarmarschall hatte sich noch gar nicht darum gekümmert, wer den Mordanschlag auf ihn verübt hatte. Erst Alts Frage veranlaßte ihn, auf das Ärmelschild zu sehen, auf dem Name und Dienstgrad vermerkt waren.
    „Yukio Tanaka, Raumkadett", las er vor. „Ein blutjunger Mensch. Hoffentlich kann er gerettet werden."
    „Ein Schädelbruch ist keine Staatsaktion", entgegnete Hiram Alt.
    „Ich fürchte, der Schädelbruch ist nicht das Schlimmste", erwiderte der Solarmarschall. „Tanaka lief Amok. Er schoß auf mich, bevor er mit dem Kopf gegen die Wand rannte. Vermutlich war er wahnsinnig vor Schmerzen."
    Professor Alt schnallte den Kadetten auf der Trage fest, ließ das Gerät bis auf Hüfthöhe steigen und schob es dann vor sich her zum Schott.
    „Sie vermuten, das Gehirn des Mannes ist von Andro-Bakterien befallen?" fragte er.
    Tifflor nickte nur. Er begleitete Hiram Alt in die Krankenstation und half dabei, die Kleidung des Bewußtlosen aufzuschneiden und zu entfernen. Dr. Yüan Tsung erschien im Untersuchungsraum. Nach einem kurzen Blick auf Tanaka befahl er Alt und Tifflor, den Mann in den Durchleuchtungsraum zu bringen.
    Der Neurochirurg verzichtete diesmal darauf, den Patienten auf den schwenkbaren Durchleuchtungstisch zu legen. Jede, unnötige Bewegung konnte schaden. Statt dessen holte er mit einer Schaltung die elektrisch angetriebene Röntgenarmatur aus dem Deckenfach und schaltete die Beleuchtung aus. In der Dunkelheit bildete der Durchleuchtungsschirm ein

Weitere Kostenlose Bücher