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0616 - Die Andro-Pest

Titel: 0616 - Die Andro-Pest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fachgebiet."
    Goshmo-Khan nickte.
    „Wo sind die Daten über den Funkstrahl von Andromeda gespeichert?" fragte er.
    Tifflor deutete mit einer Kopfbewegung auf einen kleinen Pultrechner und fragte: „Warum interessieren Sie sich abermals für die Daten Professor? Wir wissen doch, daß die Quelle des Funkwellenkegels auf einer Randwelt des Andromeda - Nebels lag und daß der ursprünglich scharf gebündelte Strahl auf unsere Milchstraße gezielt war."
    Goshmo-Khan hätte sich beinahe auf den Sessel vor dem Pultrechner gesetzt. Er zuckte im letzten Moment zurück.
    Seine Finger berührten verschiedene Tasten. Auf dem Bildschirm des Rechners erschienen Daten und Diagramme.
    „Der Funkstrahl kam aus dem Randgebiet der Eastside Andromedas", murmelte er. „Er ging westlich an der Satellitengalaxis Andro-Alpha vorbei, erfaßte infolge seiner kegelförmigen Ausdehnung erst Midway-Station und dann auch Lookout-Station."
    Der Professor pfiff schrill durch die Zähne.
    „Da liegt des Pudels Kern, Solarmarschall. Die Funkimpulse passierten Lookout-Station, bevor sie uns erreichten."
    Julian Tifflor runzelte die Stirn.
    „Das leuchtet mir ein, Professor. Ich verstehe nur nicht, warum Sie so großen Wert auf diese Feststellung legen.."
    Goshmo-Khan grinste, im nächsten Moment war sein Gesicht eine schmerzverzerrte Grimasse. Er stöhnte unterdrückt und zog geräuschvoll die Luft ein.
    „Hölle und Teufel, das schmerzt!"
    „Gehen Sie endlich in die Krankenstation!" sagte Tifflor.
    „Nicht, bevor ich diese Sache geklärt habe", gab Goshmo-Khan entschlossen zurück.
    Er stützte sich mit den Händen auf die Lehne des Sessels vor dem Pultrechner.
    „Wir wissen, daß die Bakto-Sporen Lebewesen sind. Sie wurden zwar programmiert und ionisiert und von einem Sender abgestrahlt, aber sie blieben dabei lebende organische Materie.
    Folglich sind sie wie andere Lebewesen auch infizierbar durch das Para-Virus aus dem Paralleluniversum.
    Diese Para-Viren sind etwa fünfzigtausendmal kleiner als die Bakto-Sporen. Demnach können sie sich durchaus auf den Oberflächen der Sporen verankern und ihre DNS-Substanz hineinschießen. Damit wird aber die genetische Programmierung der Bakto-Sporen im Sinne der Viren verändert."
    „Jetzt begreife ich", sagte Solarmarschall Tifflor. „Sie meinen, die Bakto-Sporen wurden während der Durchquerung der Lookout-Station von dem PAD-Virus infiziert, sie wurden krank und traten blitzschnell in das Primärstadium der PAD-Seuche ein?"
    „So und nicht anders muß es gewesen sein", erwiderte Professor Goshmo-Khan, „Ich halte es für unwahrscheinlich, daß die Absender der Funkbotschaft beabsichtigt hatten, bösartige Mikroorganismen zur Nachbargalaxis abzustrahlen. Sie suchten friedlichen Kontakt mit anderen Intelligenzen. Sie wollten zu verstehen geben, daß sie intelligent waren und Freunde suchten.
    Dazu aber wären gefährliche Sporen niemals geeignet gewesen."
    Julian Tifflor wurde blaß.
    „Wissen Sie auch, was das für die Intelligenzen unserer Milchstraße bedeutet, Professor? Wenn die infizierten Bakto-Sporen mit dem Funkstrahl auf belebte Planeten gelangen?"
    Über Goshmo-Khans Nasenwurzel bildete sich eine tiefe vertikale Falte. Er stellte abermals einige Berechnungen an, dann atmete er erleichtert auf.
    „Das wird kaum geschehen, Sir", erklärte er. „Der Sendekegel hat sich bereits hier derartig ausgebreitet, daß er sich im Leerraum zwischen Lookout-Station und der Milchstraße ganz verlieren dürfte. Die Sporen können natürlich noch Tausende von Jahren lebensfähig bleiben, aber da sie im Leerraum keine Wirtskörper finden, werden sie irgendwann absterben."
    Der Solarmarschall atmete ebenfalls auf.
    „Darüber bin ich froh. Es wäre entsetzlich, wenn zu der PAD-Seuche in der Heimatgalaxis auch noch die PAD-infizierten Bakto-Sporen kämen."
    Goshmo-Khan nickte. Sein Gesicht war wieder schmerzverzerrt und hatte sich mit Schweiß bedeckt.
    „Ich glaube, die Dinger brechen durch", sagte er zwischen zusammengebissenen Zähnen. „Vielleicht ist das Messer gar nicht mehr nötig."
    Als er diesmal die Hauptzentrale verließ, hinkte er erheblich stärker als vorher.
    Juliau Tifflor lächelte leicht. Er stand auf, ging zum Getränkeautomaten und tastete sich einen Becher Kaffee.
    Es würde alles gut werden, dachte er. Wir müssen natürlich nach der Rückkehr in der Milchstraße für einige Zeit in eine Quarantäne - Station, bis die Mediziner ein Mittel zur Bekämpfung und Abtötung der

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