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0616 - Duell der Vampire

0616 - Duell der Vampire

Titel: 0616 - Duell der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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diesem Vampir die Zähne zu ziehen und morgen dann die Krokodile zu beobachten?«
    »Ich denke, hier gibt's nur Alligatoren!«
    »Ein paar Krokodile auch«, sagte Tendyke. »Sie sind allerdings selten und eher in Küstennähe anzutreffen, weniger in den Sümpfen. Ich mag diese Biester. Sie faszinieren mich immer wieder mit ihrer Ruhe und Kraft und ihrer explosiven Schnelligkeit. Und vor allem mit ihrer scheinbaren Unverwundbarkeit. Wie ist es nun, fliegen wir 'rüber?«
    »Lohnt sich das, für die kurze Strecke?«
    »Key hat einen Airport, und außerdem habe ich einen Hubschrauber hier vor Ort stationiert. Ich hab's satt, immer erst nach Miami zu müssen, wenn ich mal eben nach El Paso rüber will, um meinem Geschäftsführer auf die Finger zu klopfen. Jetzt fliege ich direkt, und der Kopter ist auch nicht langsamer als ein Jet, wenn ich die Abkürzung über den Golf nehme. Ich habe auch schon überlegt, den Firmensitz nach Miami zurückzuholen, aber das ist alles mit unnötigem Aufwand verbunden.«
    Der Abenteurer war, was ihm kaum jemand zutraute, der ihn zum ersten Mal sah und erlebte, der Alleinbesitzer eines weltumspannenden Wirtschaf tsimperiums. Die Tendyke Industries, Inc. umfaßte ein paar hundert Tochterfirmen überall auf dem Globus. Als vor Jahren Rob Tendyke als verschollen galt und für tot erklärt wurde, hatte sein Geschäftsführer Rhet Riker den Firmensitz von Florida nach Texas verlegt.
    Nach seinem Wiederauftauchen hatte Tendyke es dabei belassen.
    Zamorra sah auf die Uhr. »Jetzt?« fragte er. »Sollten wir nicht warten, bis die Damen wieder hier sind?«
    »Wozu?«
    »Weil sie vielleicht noch etwas mit uns Vorhaben. Oder einfach nur, um sie zu informieren.«
    »Das kann Scarth tun«, erinnerte Tendyke an seinen Butler.
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Es ist dunkel geworden«, überlegte er. »Und ich kenne mich auf Key West nicht aus. Ich weiß nicht, wo wir suchen sollen, wen wir fragen sollen. Wo der Vampir eventuell steckt. Wo er zuschlägt. Ziemlich viele Fragezeichen, nicht wahr? Ich halte es für besser, bis morgen zu warten und bei Tageslicht erste Ermittlungen zu führen.«
    Tendyke lachte auf.
    »Ermittlungen führen«, sagte er.
    »Das klingt, als wärest du ein altgedienter Polizist. Sag mal… kann es sein, daß du keine besonders große Lust hast, diesem Blutsauger nachzujagen?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    »Ich versuche nur, es mir nicht zu schwer zu machen«, sagte er und winkte ab, als Tendyke etwas entgegnen wollte. »Mir ist klar, daß der Vampir in dieser Nacht ein weiteres Opfer holen könnte. Aber… ich glaube nicht, daß er es dann gleich umbringt, zu einem Untoten macht. Vampire sind vorsichtig. Er wird nur wenig trinken. Seit dem letzten Todesopfer ist noch nicht genug Zeit vergangen. Und jemanden, der noch nicht seinen letzten Blutstropfen verloren hat, können wir anschließend retten. Ich möchte nichts überstürzen, Rob. Ich möchte nicht herumirren und nach Informationen suchen, die mir um diese Tages- beziehungsweise Nachtzeit so oder so niemand geben kann.«
    Er nippte wieder an dem Whisky. Das Zeug war tatsächlich gut.
    »Ich könnte dir ein paar Informationen liefern«, sagte Tendyke.
    Zamorra stutzte. »Wie bitte?«
    Der Abenteurer erhob sich, das erst angetrunkene Glas in der Hand. »Komm mit«, verlangte er. »Ich zeig' dir was.«
    Zamorra folgte ihm.
    Tendyke 's Home war eigentlich kein echter Bungalow, weil sich noch eine Halbetage über dem Erdgeschoß befand. Darin befand sich Tendykes Arbeitszimmer. Zamorra kannte es; er war oft genug hier gewesen. Doch er hatte nicht gewußt, daß Tendyke in Sachen Computer aufgerüstet hatte.
    Mit diesen Geräten hatte er sich nie intensiv befaßt. Ein einfacher, kleiner Rechner, gerade mal ein Modem für Internet, E-Mail und Datenübertragung - das war's auch schon. In der Firmenzentrale sah das anders aus, privat hatte Tendyke damit jedoch nie viel am Hut gehabt.
    Jetzt aber entdeckte Zamorra ein hochmodernes Multimedia-Gerät.
    »Hawk hat mir das hingestellt«, sagte Tendyke. »Ich habe ihm gesagt, ich will das für mich Beste haben, das es gibt. Und er hat mir diesen Apparat eingerichtet und mir 'ne horrende Rechnung geschrieben.«
    Zamorra grinste.
    Olaf Hawk betreute auch sein Datenverarbeitungszentrum im Château. Tendyke hatte ihm diesen Mann empfohlen; ein pfiffiges Kerlchen, mit dem Zamorra ausgezeichnet zurechtkam. Hawk war scheinbar auch für die Computerausrüstung von Tendyke Industries

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