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0616 - Duell der Vampire

0616 - Duell der Vampire

Titel: 0616 - Duell der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auf den niedrigen Glastisch, um in der Wohnung nach Gläsern zu suchen. Als er die Verbindungstür zwischen Wohnzimmer und kleiner Küche durchschritt, empfand er ein seltsames Stechen. Ganz kurz nur, dann war es wieder fort.
    Unwillkürlich blieb er stehen.
    Sah sich um.
    Aber da war nichts.
    Dennoch…
    Das Gefühl, daß hier etwas nicht stimmte, war wieder da. Das kurze Stechen, und davor hatte er seine Druiden-Magie nicht einsetzen können…
    Er versuchte es wieder mit Telepathie.
    Nur zum Testen.
    Er spürte die Gedankenmuster der beiden Mädchen, aber irgendwie gedämpft. Das war vorhin noch anders gewesen!
    Gryf nahm drei Gläser aus dem Schrank und kehrte ins Wohnzimmer zurück. Carina war immer noch draußen. »Bist du mal so nett?« fragte Gryf, stellte die Gläser vor Sue auf dem Tischchen ab und trat ebenfalls auf die Terrasse hinaus. Er legte einen Arm um Carinas Taille. Sofort schmiegte sie sich an ihn.
    »Laß uns von hier fortgehen«, flüsterte sie.
    Irgendwie fühlte er sich hier draußen leichter.
    »Fortgehen? Wie meinst du das?«
    »Ich mag hier nicht sein«, sagte Carina leise. »Komm, laß uns gehen.«
    »Und wohin? Ich weiß nicht, ob du dir nicht falsche Vorstellungen machst«, sagte er. »Aus uns beiden wird nichts. Ich bin nicht jemand, der sich fest binden will. Nicht einmal für kurze Zeit. Ich bin heute hier, morgen da und übermorgen auf dem Mars oder in der Andromeda-Galaxis.«
    Sie wandte sich um, sah ihn direkt an.
    »Das meinte ich auch gar nicht«, sagte sie. »Ich hatte gehofft, du würdest mich verstehen. Aber das kannst du wohl nicht.«
    Sie löste sich aus seinem Arm, ging wieder ins Haus zurück. In der Tür wandte sie sich um.
    »Geh wenigstens du von hier fort«, sagte sie.
    Er hob die Brauen.
    Langsam folgte er ihr ins Haus. Für ein paar Sekunden hatte er ein eigenartig bedrückendes Gefühl. Doch es war sofort wieder vorbei.
    »Die Nacht ist noch lang«, sagte Sue Bondyne. Sie hielt eines der Gläser hoch. »Auf die Liebe und den Spaß.«
    »Auf die Toten«, sagte Carina Noguera.
    Nein , dachte Gryf. Sie hatte es nicht gesagt. Sie hatte es gedacht. Aber er hatte es trotzdem wahrgenommen. Mit seiner telepathischen Gabe.
    Die funktionierte also doch noch?
    Sue drängte sich an ihn und brachte ihn schnell wieder auf andere Gedanken.
    ***
    Tan Morano hielt den Rolls-Royce nicht an, als er an dem Haus am Strand vorbeifuhr. In der Dunkelheit sah er den VW-Käfer vor dem Bungalow stehen. Es war genau das Auto, das er suchte, und es war genau die Adresse, die ihm genannt worden war. Auch wenn Hausnummer und Auto nicht beleuchtet waren, sah er ebensogut wie ein Mensch bei Tageslicht. Die Nacht war seine bevorzugte Zeit. Daran hatte sich in all der langen Zeit nichts geändert.
    Erst einen halben Kilometer weiter stoppte Morano. Hier lag alles im Dunkeln. Menschen, die in diesen Häusern lebten, waren noch anderswo unterwegs. Morano bewegte sich zu Fuß und lautlos an das Haus heran, aber er stellte sehr schnell fest, daß er vorsichtig sein mußte.
    Etwas hemmte seine magische Kraft.
    Verblüfft blieb er stehen. Was bedeutete das?
    Es war nicht jene seltsame Benommenheit oder gar Taubheit, die er verspürte, seit er von Carretos Blut getrunken hatte. Das mußte eine andere Ursache haben. Hatte Carreto unter Drogeneinfluß gestanden? Vermutlich. Und Morano mußte die Droge von Carreto übernommen haben.
    Nur wurde er mit deren Einfluß rascher fertig als ein Mensch. Zumal er nur einen geringen Teil davon abbekommen haben konnte. Genug, um die Wirkung zu spüren, zu wenig, um ihr zu unterliegen oder gar selbst süchtig zu werden.
    Nein, hier mußte es einen anderen Grund geben.
    Hatte jemand das Haus abgeschirmt? War der Druide vorsichtiger, als man meinte? Morano wußte, daß der Dämonenjäger Zamorra sein Haus in Beaminster, in der südenglischen Grafschaft Dorset, mit weißer Magie abgesichert hatte. So stark, daß Morano nicht hineingelangte.
    Sollte Gryf ap Llandrysgryf dem Beispiel Zamorras gefolgt sein und sich dort schützen, wo er sich aufhielt? Oder hatte es mit diesem Haus noch mehr auf sich, als daß es zwei jungen Frauen Unterkunft bot?
    Und was war mit dem Auto?
    Das interessierte Morano auch, allerdings nur am Rande. Wichtiger war, was ihn im Haus erwartete.
    Er blieb vorsichtig und dachte gar nicht daran, mit seiner Magie nach der Aura des Druiden zu tasten. Er wollte auch jetzt noch nicht selbst erkannt werden. Statt dessen versuchte er sich auf das dämpfende

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