Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0616 - Duell der Vampire

0616 - Duell der Vampire

Titel: 0616 - Duell der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
falsche Zeit«, sagte er. »Tut mir leid, wenn diese Nacht nicht das wird, was ihr euch davon versprochen habt.«
    »Liegt es daran, daß wir zu zweit sind?« fragte Sue. »Sorry, aber wir unternehmen fast alles gemeinsam. -Deshalb sind wir auch beide noch nicht verheiratet; wir würden uns um den Mann prügeln müssen.«
    Unwillkürlich lächelte er und dachte an die Zwillinge Monica und Uschi Peters. Die hatten das in den Griff bekommen. Sie kamen zu zweit mit einem Mann, mit Robert Tendyke, aus. Und der genoß doppelt.
    »Unsinn«, sagte Gryf. »Es liegt an mir. Mir geht zu vieles durch den Kopf. Es ist nicht die richtige Zeit.«
    »Schon komisch, so etwas von einem Mann zu hören«, sagte Sue. »Sonst seid ihr doch immer die großen Helden und Alleskönner, und wenn es nicht klappt, liegt das gefälligst an uns Frauen.«
    »Ich bin kein Held und Alleskönner.«
    »Ich weiß. Du bist ein Vampirjäger. Zumindest Carina hält dich dafür. Was bist du eigentlich wirklich, Mann mit dem seltsamen Namen?«
    Er zuckte mit den Schultern.
    »Ich bin all das, was du von mir glaubst, daß ich es sei.«
    »Das ist keine vernünftige Antwort«, sagte sie. »Komm, was bist du für einer? Hinter dir steckt doch mehr, als du zugeben willst. Du bist nicht der, nach dem du aussiehst.«
    »Wonach sehe ich denn aus?«
    »Du weichst mir aus.«
    »Ja«, gestand er. »Okay, ich bin ein Vampirjäger. Und ich bin heute nicht richtig bei der Sache.«
    »Bei der Vampirjagd, wie?« Es klang spöttisch.
    Er konnte es ihr nicht verdenken. »Warum interessierst du dich eigentlich so sehr für mich?« fragte er. »Es kann dir doch egal sein, wer oder was ich bin. Wir sind uns begegnet, wir verbringen eine Nacht miteinander, und wir werden uns wieder trennen. Und wahrscheinlich niemals wieder sehen. Die Welt ist gar nicht so klein, wie man gewöhnlich annimmt.«
    Sie wandte sich ab und ging wieder ins Haus.
    Gryf sah ihr überrascht nach. Sekundenlang hatte er den Eindruck einer Verzweiflung, deren Grund er nicht verstand, und erst da merkte er, daß er unbewußt versucht hatte, nach ihren Gedanken zu greifen. Aber das hatte nicht funktioniert!
    Andere kleine Para-Tricks funktionierten auch nicht mehr.
    Es war, als sei er in dieser Hinsicht taub und stumm geworden - und gelähmt, denn er konnte sich auch nicht mehr per zeitlosem Sprung von einem Ort zum anderen bewegen.
    »Eine Falle«, murmelte er. »Es ist eine Falle.«
    Der Vampir, dessen Untat ihn hierher gelockt hatte!
    Der mußte ihm die Falle gestellt haben. Er blockierte irgendwie Gryfs Para-Kräfte, um dann leichter mit ihm fertig zu werden.
    Zwei schöne Mädchen als Köder!
    Klar - denen konnte Gryf kaum widerstehen. Das war bekannt. Er war in die Falle gegangen, und die schnappte jetzt zu.
    Ich muß hier weg, dachte er. Und zwar ganz schnell! Ehe es zu spät ist!
    Aber war es das nicht schon?
    Er fühlte sich seltsam kraftlos und entschlußlos.
    Doch wie war das möglich? Wie konnte jemand ihn so blockieren?
    Er entsann sich an die Geschehnisse vor einigen Wochen, die ihn in Stygias Gefangenschaft und mit Yves Cascal zusammengeführt hatten. [5]
    Stygia hatte ihn auf seinem Para-Sektor völlig blockieren lassen. Heute wußte er, daß das an der magisch manipulierten und aufgeladenen Munition gelegen hatte, mit der Stygias Büttel Jackson auf Gryf geschossen hatte. So, wie geweihte Silberkugeln Werwölfe töten, hatte Jacksons Munition, die schwarzmagisch aufgeladen gewesen war, Gryf seiner Para-Fähigkeiten beraubt.
    Damals war Gryf ahnungslos gewesen. Er hatte Stygia gefragt, wie das möglich gewesen sei, weil es bisher noch keinem anderen gelungen war, Gryf dermaßen zu blockieren.
    Die Teufelin lachte auf. »Wem willst du das erzählen? Natürlich gelang es anderen schon! Darf ich dich beispielsweise an Tan Morano erinnern? Wie lange ist es her? Hundert Jahre? Fünfhundert? Tausend? Er hat dich damals so wunderbar eingeseift… und du Narr hast geglaubt, ihn getötet zu haben.«
    Gryf hatte es nicht glauben wollen. Morano, der Vampir! Oh, es war so verdammt lange her… und dieser Vampir lebte noch?
    Unmöglich! Es konnte nicht sein!
    Gryf hatte Morano gepfählt!
    Aber Stygias Behauptung hatte erste Zweifel in Gryf gesät. Und jetzt wurde er erneut mißtrauisch. Sollte die Fürstin der Finsternis die Wahrheit gesagt haben? Lebte Morano doch noch? War er es, der den selben uralten Trick von damals noch einmal aus dem Hut zog und Gryf auf seinem Para-Sektor lahmlegte?
    »Verdammt«,

Weitere Kostenlose Bücher