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0617 - Das Blut der Mumie

0617 - Das Blut der Mumie

Titel: 0617 - Das Blut der Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stürzten sie auf ihn nieder. Ein fauchendes Chaos aus Katzenkörpern schien ihn erdrücken zu wollen. Auch Behal schrie, kam jedoch gegen die Lautstärke der Tiere nicht an, deren schrille Stimmen das Innere des Stalls in eine Hölle verwandelten.
    Sie sprangen ihn an, zielten dabei nicht nur nach seinem Körper, sondern besaßen soviel Kraft, daß sie bis an die Schultern heranreichten. Von dort war es nicht weit bis zu seinem Gesicht.
    Sie schlugen zu.
    Behal brüllte. Er war eingehüllt von der Masse an Köpfen, Körpern, Pfoten und Krallen.
    Sie hingen an ihm wie Kletten. Ihre Augen verteilten grausame Todesbotschaften. Ihre Gesichter erschienen ihm groß wie die von Tigern oder Panthern.
    Er wehrte sich verzweifelt, schlug nicht nur mit der Messerhand um sich, auch mit der anderen und sah, wenn er die Klinge zurückzog, so manche Blutspur durch die Luft peitschen.
    Den Biß in seinen Hals hatte er nicht erwartet. Um so härter traf ihn der Schock. Er spürte das Blut, das aus einer zerfetzten Ader pumpte, und Behal wußte, daß es schiefgehen mußte.
    Hier kommst du nicht mehr lebend raus!
    Wie viele Katzen an seiner Gestalt hingen, wußte er nicht. Jedenfalls waren die Körper sehr schwer, als er es trotzdem schaffte, in Richtung Ausgang zu wanken.
    Seine Füße schleiften über den Boden. Das Gewicht drückte ihn in die Knie. Er wunderte sich, daß es ihm möglich war, sich noch auf den Beinen zu halten. Die Welt bestand plötzlich aus einem Kreisel, so daß Behal die Orientierung verlor.
    Immer wieder sackte er ein. Er hatte Mühe, sich überhaupt noch bewegen zu können. Die Reaktionen wurden mehr vom Instinkt geleitet als vom Verstand.
    Aus der Masse der Katzenkörper streckte er seine Hand vor. Die Szene besaß etwas Typisches, denn er versuchte, die Tür zu erreichen und sie zu öffnen.
    Dagegen hatten die Katzen etwas!
    Sie zerrten an ihm, sie bissen, sie klammerten sich fest, sie würden ihn nicht mehr loslassen.
    Behal brach zusammen.
    Aus wie vielen kleinen Wunden das Blut strömte, wußte er nicht.
    Es gab keine Stelle an seinem Körper, die nicht schmerzte. Die Wunden brannten, als hätte jemand Säure hineingekippt. Sie wieselten durch die Lücke zwischen seinen Beinen und schafften es auch, ihn von den Füßen zu reißen.
    Als er zu Boden fiel, da war ihm klar, daß seine letzte Chance verspielt war.
    Behal schaffte es noch, sich auf den Rücken zu drehen. In seinem dunklen Oberlippenbart klebte das Blut. Er konnte nicht einmal um sich schlagen, denn die Tiere hockten fauchend auf seinen Armen, schlugen auf ihn ein und bissen.
    Sie wuchteten sich auf seine Brust. Ein besonders schweres Tier sprang ihn von der Seite her an.
    Als ihm ein Blick in die glühenden Augen gelang, dachte Behal, er würde dem Teufel persönlich ins Gesicht schauen.
    Dann brach die Katze über ihm zusammen. Er spürte sie auf seinem Gesicht. Das warme Fell des Unterleibs nahm ihm die Luft. Das Tier drückte mit seinem vollen Gewicht auf den offenen Mund.
    Er würgte. Die Augen des Mannes standen weit offen. Er konnte in das Katzengesicht schauen, in dem er ein Versprechen las.
    Der Tod würde ihn packen!
    Die Tiere waren wie von Sinnen. Ihr Schreien und Fauchen vernahm er wie einen gefährlichen Sturm, der gegen ihn rollte, die Schmerzen vervielfachte und sie zur Explosion brachte.
    Als letztes Gefühl glaubte er, daß ihm der Kopf von den Schultern gerissen würde.
    Noch einmal explodierte die Welt in einem grellen Farbenspektrum, das im nächsten Moment zusammenfiel und von den Schatten des Todes überschwemmt wurde.
    Behal hatte grausam bezahlen müssen…
    ***
    Ich hatte den Rover vor der herabgelassenen Schranke gestoppt und sah, wie der Zug an uns vorbeiraste.
    Es war ein Güterzug, ein besonders langer, der zudem relativ schnell fuhr, so daß sich die Wagen vor Sukos und meinen Augen zu Schatten auflösten.
    Wir hörten das Rattern der Räder, dazwischen ein schrilles Pfeifen und schalteten geistig ab.
    Wenigstens erging es mir so.
    Ich fühlte mich sowieso nicht fit, denn ich hatte die Weihnachtstage über ziemlich durchgemacht. Sie kennen das ja, Freunde. Man ißt zuviel, man trinkt dementsprechend, und Suko und ich – beide Junggesellen ohne besonderen Anhang – waren natürlich von unseren Freunden eingeladen worden.
    Wir hatten uns bei Sarah Goldwyn und Jane Collins ebenso durchgeschlaucht wie bei den Conollys. Selbst Suko, der eigentlich immer achtgab, war schwerer geworden.
    Lachs, Gänsebraten, Roastbeef,

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